Kunst und Kultur sind zentrale Bestandteile des öffentlich-rechtlichen Auftrags und haben im ORF, der als mediale Bühne der Kulturnation Österreich fungiert, eine lange Tradition. Bereits als erste Fernsehsendung strahlte der noch junge Österreichische Rundfunk im Jahr 1955 eine zwölfminütige Konzertaufzeichnung der Wiener Philharmoniker aus dem Belvedere aus, kurz darauf folgten Übertragungen aus dem wiedereröffneten Burgtheater sowie aus der Wiener Staatsoper. Seither ist der ORF ein verlässlicher Partner der Kunst- und Kulturschaffenden in Österreich. Mit seinem umfangreichen Programmangebot in Fernsehen, Radio und Online tritt er heute nicht nur als Vermittler, sondern auch als einer der größten Kulturproduzenten und Kulturveranstalter des Landes auf, der die hiesige Kulturlandschaft mit populären Aktionen wie der „ORF-Lange Nacht der Museen“, Auftritten des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO) oder dem Veranstaltungsprogramm des ORF RadioKulturhauses laufend mitgestaltet.

Rund 120 Millionen Euro pro Jahr gibt der Österreichische Rundfunk für das Kulturprogramm aus, das in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde.

• Rund 1.000 Kultursendungen in ORF 1 und ORF 2
• 369 Stunden Kunst
• 118 Stunden Theater
• 407 Stunden Film
• 62 Stunden E-Musik
• 1.116 Stunden zu kulturellen Themen allein in ORF 1 und ORF 2 (Wert 2023)

Seit 2007 wurde die Sendezeit für Kulturprogramme und -berichterstattung mehr als versiebenfacht. Flagschiff im Fernsehen ist das ORF-Kulturmagazin „kulturMONTAG“ in ORF 2, abwechselnd moderiert von Peter Schneeberger, Clarissa Stadler und Martin Traxl, das jede Woche auf das nationale wie internationale Kulturgeschehen blickt und Talks, intime Künstler-Porträts, feuilletonistische Betrachtungen und kulturpolitische Analysen bietet. 

Mit dem Spartenkanal ORF III hat der ORF sein Kultur- und Informationsangebot maßgeblich ausgebaut und seine Rolle als größter Kulturvermittler des Landes damit nachhaltig gestärkt. Die Zusammenarbeit mit dem ORF-III-Kulturbeirat, der sich aus namhaften Vertreterinnen und Vertretern bedeutender heimischer Museen, Opernhäuser, Theater und weiterer Kulturinstitutionen zusammensetzt, stellt einen engen Austausch mit der rot-weiß-roten Kunst- und Kulturszene sicher. 

Jedes Jahr stehen u.a. zahlreiche Premieren aus der Wiener Staatsoper und Neuproduktionen mit weiteren renommierten Institutionen wie dem Wiener Musikverein, dem Theater an der Wien oder der Bühne Baden sowie neue Sprechtheater-Produktionen auf dem Programm. Die während der Corona-Pandemie ins Leben gerufene Konzertreihe „Wir spielen für Österreich“, die dem Publikum auch während der Lockdowns hochkarätigen (Live-)Kulturgenuss ermöglichen sollte, wurde in den Folgejahren ebenso fortgesetzt, wie die wöchentlichen Übertragungen von Gottesdiensten unterschiedlicher Kirchen. 

Mit seinem Schwerpunkt auf Kultur und Information ist 3sat seit mittlerweile 40 Jahren ein erfolgreiches Aushängeschild öffentlich-rechtlicher Programmqualität und Vielfalt. Der Gemeinschaftssender von ZDF, ORF, SRG und ARD, zu dem der ORF in bewährter Weise 25 Prozent des Programms beisteuert, vereint die vier öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten des deutschen Sprachraums und ist damit auch ein Musterbeispiel für gelungene europäische Zusammenarbeit. Die Sichtbarkeit nationaler Medienproduktionen über die Landesgrenzen hinweg ist dabei gerade für ein kleines Land wie Österreich von besonderer Bedeutung: Theater, Oper, Ballett, Konzertübertragungen, Informationssendungen, Magazine und Dokumentationen aus Österreich werden via 3sat einem internationalen Publikum zugänglich.

In seinen Radioprogrammen macht der ORF die Vielfalt regionaler, nationaler und internationaler Kultur hörbar.

Rund 100 verschiedene Formate aus den Bereichen Information, Wissenschaft, Kultur, Religion, Gesellschaft und Musik sind die programmliche Basis von Ö1.

Als Festspielsender des Landes, sendet Ö1 jeden Sommer mehr als 160 Konzertproduktionen und Live-Übertragungen von mehr als 30 heimischen Festivals, das entspricht mehr als 300 Stunden Programm der unterschiedlichsten musikalischen Richtungen (von Alter Musik über Klassik bis zu Zeitgenössischem, Jazz und Weltmusik). Ö1 erreicht als einer der führenden Kultursender Europas mehr als 750.000 Hörerinnen und Hörer täglich.

Hitradio Ö3 begeistert täglich mehr als 2,4 Millionen Menschen mit seinem Programm und ist damit die klare Nummer 1 am österreichischen Radiomarkt. Ö3 sendet Popkultur pur und hat sein Engagement für die österreichische Musik in den vergangenen Jahren weiter verstärkt. Heimische Künstlerinnen und Künstler erhalten hier die größte Bühne des Landes.

Radio FM4 wiederum hat sich alternativer Kunst und Kultur verschrieben. Seit der Gründung 1995 und dem Relaunch als 24-Stunden-Sender im Jahr 2000 präsentiert der mehrheitlich fremdsprachige Sender neue, avancierte Popmusik, alternative Kulturangebote und bildet innovative Szenen der Jugend-, Netz- und Populärkultur authentisch ab. FM4 spielt mehr als 40% österreichische Musik, mehr als jeder andere Radiosender im Land, und begeistert damit mehr als 300.000 Hörerinnen und Hörer täglich.

Die ORF-Landesstudios gelten als wichtige Kulturträger in den Regionen. Die Regionalradios leisten mit der Ausrichtung von Events, den Berichten über kulturelle Kulturereignisse und der Darbietung von Volkskultur auch der autochthonen Volksgruppen einen Beitrag zu einem lebhaften regionalen Kulturgeschehen.

Kunst und Kultur bzw. das nationale und internationale Kulturgeschehen sind dem ORF auch online wichtig. Dem wird im Rahmen der aktuellen Überblicksberichterstattung auf news.ORF.at ebenso wie auf dem multimedialen Digitalangebot ORF Topos und der Streamingplattform ORF ON sowie auf weiteren Channels des ORF.at-Netzwerks umfassend Rechnung getragen.

Sonderkanäle im Rahmen von news.ORF.at, u.a. über die „Diagonale“ und die „Viennale“ informieren ausgiebig über ausgewählte heimische Kulturfestivals. Darüber hinaus sind Kulturberichte integraler Bestandteil des Ö1-Online-Angebots. Außerdem liefert die FM4-Website einen Überblick über die vielfältige Jugendkulturszene des Landes. 

Mit zahlreichen Kooperationen und Kulturaktionen sind die nationalen und regionalen ORF-Kulturredaktionen verlässliche Partner der heimischen Kunst- und Kulturschaffenden. Kulturelle Veranstaltungen und Programme erhalten über die ORF-Berichterstattung nicht nur wertvolle Publicity und neue Sichtbarkeit, sondern vielfach auch zusätzliches Live-Publikum.

Der ORF berichtet von und kooperiert mit mehr als 1.000 Veranstaltungen pro Jahr und bildet so die kulturelle Landschaft in aller Vielfalt ab. Einige Beispiele:

• Lange Nacht der Museen
• Seefestspiele in Mörbisch
• Ars Electronica in Linz
• Festspielnächte in Salzburg
• Carinthischer Sommer in Villach
• Grafenegger Advent
• musikprotokoll in der Steiermark
• Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
• Schubertiade Schwarzenberg
• FM4 Frequency Festival
• Donauinselfest
• Salzburger Festspiele
• Bregenzer Festspiele

Das RSO ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der Wiener Tradition des Orchesterspiels verbunden fühlt. Es ist bekannt für seine außergewöhnliche und mutige Programmgestaltung: Häufig werden das klassisch-romantische Repertoire und Werke der klassischen Moderne mit zeitgenössischen Stücken und selten aufgeführten Werken anderer Epochen verknüpft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt außerdem in der Aufführung zeitgenössischer Musik: Durchschnittlich sechs Ur- und ebenso viele Erstaufführungen bringt das RSO jährlich auf die Konzertbühnen. Das RSO Wien hat ein breit angelegtes Education-Programm ins Leben gerufen, zu dem Workshops für Kinder und Jugendliche ebenso gehören, wie die Reihen „Mitten in my RSO“, „my RSO Musiklabor“ und „Klassische Verführung“. Bereits seit 1997 werden jedes Jahr hochbegabte Musiker:innen in die RSO-eigene Orchesterakademie aufgenommen. Regelmäßig spielt das RSO Wien außerdem die Abschlusskonzerte der Dirigierklassen der Musikuniversität Wien. Das ORF Radio-Symphonieorchester ist einer der international renommiertesten Klangkörper, weltweit gefragt und damit ein erfolgreicher Kultur-Export aus Österreich. Ö1 überträgt RSO-Konzerte regelmäßig.

Das ORF RadioKulturhaus ist seit 1997 eine vielseitige Veranstaltungslocation und zugleich verlässliche Schnittstelle zwischen den Radiosendern Ö1, FM4, Radio Wien und dem Live-Publikum. Rund 30.000 Besucherinnen und Besucher bei rund 270 Veranstaltungen zu Kultur, Diskurs und Wissenschaft pro Jahr dokumentieren das große Publikumsinteresse an diesem einzigartigen Veranstaltungsort mitten in Wien. 

Der ORF stellt seinen Partnersendern in der European Broadcasting Union (EBU) regelmäßig hochqualitative Kulturevents für das europäische Publikum zur Verfügung. Zahlreiche, von Ö1 produzierte Musik-Mitschnitte (Konzerte, Opernaufführungen) werden jedes Jahr mehr als 600-mal international ausgestrahlt. 

Neben dem Beitrag des ORF zu 3sat (siehe oben), besteht seit dem Jahr 2001 außerdem die erfolgreiche Partnerschaft mit dem deutsch-französischen Kultursender ARTE, mit dem wichtige Kulturprojekte mit einer europäischen Dimension gemeinsam verwirklicht werden.

Das „Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker“ ist seit 1959 ein Fixpunkt im ORF-Fernsehangebot. Seit 1991 präsentiert der Pausenfilm weltweit österreichische Kultur und Identität: Mehr als 45 Millionen Menschen in mehr als 90 Staaten sehen dieses Konzerthighlight jedes Jahr. Auch das „Sommernachtskonzert“ aus Schönbrunn wird in mehr als 80 Ländern ausgestrahlt. Diese Übertragungen sind unbezahlbare Österreich-Werbung und schaffen eine beträchtliche Wertschöpfung.