TV-Nutzung in Österreich
- TV-Reichweiten: 1991-2021
- TV-Nutzungszeit: 1991-2021
- TV-Verweildauer: 1997-2021
- TV-Nutzung 2021 im Tagesverlauf nach Altersgruppen
- TV-Nutzung 2021 im im saisonalen Verlauf:
Reichweiten | Sehdauer
TV-Konsum der Österreicherinnen und Österreicher 2021 auf hohem Niveau
Mit einer durchschnittlichen TV-Nutzungszeit von 203 Minuten pro Tag verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher (ab 12 Jahren) im vergangenen Jahr etwas weniger Zeit vor den Fernsehgeräten wie im Jahr davor (209 Minuten). Damit liegt die Sehdauer sechs Minuten unter dem bisherigen Höchstwert des Vorjahrs und markiert den bisher zweithöchsten gemessenen Wert. Die Verweildauer – die Nutzungszeit der an einem Tag jeweils fernsehenden Bevölkerung – betrug 2021 285 Minuten pro Tag (2020: 291 Minuten, bisheriger Höchstwert). 2021 erreichte das Medium Fernsehen täglich 5,2 Mio. Österreicherinnen und Österreicher, das entspricht einer gestiegenen Tagesreichweite von 69,2 % (2020: 70,3 %).
TV-Sehdauer lag bei hohen 203 Minuten pro Tag
Im vergangenen Jahr sahen die Österreicherinnen und Österreicher (ab 12 Jahren) pro Tag im Schnitt 203 Minuten fern, die zweithöchste bisher gemessene TV-Nutzungszeit. Betrachtet man die TV-Nutzung im Langzeitvergleich, wurde 2021 um fast eine Stunde (54 Minuten) pro Tag länger ferngesehen als im Jahr 2000 bzw. um 76 Minuten länger als 1991 – dem Beginn der elektronischen Zuschauermessung.
Wie hoch der Stellenwert des Fernsehens im Alltag der Menschen ist, zeigt sich auch daran, dass in den letzten Jahren massiv in neue TV-Ausstattung investiert wurde. So stieg etwa der Anteil der österreichischen TV-Haushalte mit Flatscreen-Fernsehgeräten* in nur zehn Jahren von 54 % (Ende 2010) auf 99 % (2.HJ. 2021) an. TV-Geräte mit Full HD-Standard* nahmen im selben Zeitraum von 24 % auf 93 % zu. Dabei wirkt nicht nur die hohe Bildqualität durch Flatscreens und HD-TV als Treiber für den Fernsehkonsum, sondern auch der Umstand, dass die ausgetauschten Geräte häufig als Zweit- oder Drittfernseher in Nebenzimmern weiterverwendet werden.
Hohe Verweildauer: TV-aktives Publikum sah im Schnitt 285 Minuten pro Tag fern
So wie die durchschnittliche TV-Nutzungszeit (die alle in TV-Haushalten lebenden Personen heranzieht, auch jene, die im fraglichen Zeitraum nicht ferngesehen haben) liegt auch die Verweildauer (die auf Basis der tatsächlich fernsehenden Personen berechnet wird) auf hohem Niveau: So verbrachte die TV-aktive Bevölkerung 2021 durchschnittlich 285 Minuten pro Tag vor den Bildschirmen, sechs Minuten unter dem bisherigen Höchststand vom Vorjahr (291 Minuten). Seit dem Jahr 2000 stieg die Verweildauer massiv an und zwar um 65 Minuten pro Tag, das entspricht einem Zuwachs von 30 %.
TV-Tagesreichweite: Täglich 5,2 Mio. Seher/innen
Im Jahr 2021 sahen pro Tag 5,2 Mio. Österreicher/innen zumindest kurz fern (mindestens eine Minute durchgehend), das entspricht 69,2 % der gesamten TV-Bevölkerung ab 12 Jahren (7,5 Mio.) – ein leichter Rückgang gegenüber 2020 (70,3 %).
Fernsehnutzung im Tagesverlauf: höchste Sehbeteiligung um 21 Uhr
Betrachtet man den Verlauf der Fernsehnutzung an einem durchschnittlichen Tag, zeigt sich ein über die Jahre hinweg sehr stabiles Bild: So steigt die Sehbeteiligung ab den Morgenstunden eher flach, ab den frühen Abendstunden dann relativ steil an und erreicht im Hauptabend ihren Höhepunkt. Der Nutzungsgipfel wird dabei um 21 Uhr gemessen – 2020 sahen zwischen 20:55 und 21:00 Uhr mehr als 3,1 Mio. Österreicherinnen und Österreicher fern, das entspricht 41,6 % der TV-Bevölkerung ab 12 Jahren.
TV-Nutzung im Wochenverlauf: Sonntag stärkster Fernsehtag
Aufgeschlüsselt nach Wochentagen ist der Sonntag der insgesamt stärkste Fernsehtag: So sahen Erwachsene im Jahr 2021 mit durchschnittlich 234 Minuten an Sonntagen um 39 Minuten länger fern als an Werktagen bzw. um 26 Minuten länger als an Samstagen. Auch die TV-Tagesreichweite fällt an Sonntagen am höchsten aus (im Jahr 2021 mit 72,0 % bzw. 5,4 Mio. Seherinnen und Sehern). An Montagen wird üblicherweise der zweithöchste Wert gemessen (2021: 69,7 %), danach nimmt die Tagesreichweite im Laufe der Woche ab und erreicht am Samstag (67,5 %) das niedrigste Niveau. Trotz der niedrigen Tagesreichweite wird an Samstagen mit 208 Minuten die zweithöchste Nutzungszeit im Wochenverlauf gemessen. Grund dafür: Am Samstag verweilen die tatsächlich fernsehenden Menschen deutlich länger vor den Bildschirmen als an Werktagen.
Saisonale Entwicklung der TV-Nutzung: höchste Reichweite und Nutzungszeit in der kalten Jahreszeit
Die Fernseh-Nutzung variiert auch im saisonalen Verlauf. Während die TV-Tagesreichweite im Sommer üblicherweise am geringsten ist, fallen die Werte in der kalten Jahreszeit am höchsten aus. So wurde 2021 von Jänner bis Mai bzw. von November bis Dezember mit Tagesreichweiten zwischen 70,5 % (Mai) und 74,0 % (Februar) die höchste Sehbeteiligung verzeichnet. Die niedrigsten Tagesreichweiten wurden dagegen im Juli und August gemessen – hier sahen pro Tag im Schnitt 62,7 % bzw. 62,2 % der TV-Bevölkerung fern.
Analog dazu gibt es auch bei der durchschnittlichen Sehdauer erhebliche saisonale Schwankungen. Während die Österreicherinnen und Österreicher im Juli und August 2021 mit je 169 Minuten pro Tag am wenigsten Zeit vor den Bildschirmen verbrachten, wurde der höchste TV-Konsum im Jänner mit durchschnittlich 248 Minuten pro Tag erzielt.
Quellen: AGTT/GfK TELETEST bzw. *TELETEST-Monitoring/IFES