Hosea Ratschiller
ORF/Hubert Mican
Hosea Ratschiller, Jahrgang 1981, kommt ursprünglich aus der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt. Spätestens seit der Geburt seiner Tochter ist er aber überzeugter Wiener. Als österreichischer Humorexperte mit Nachhaltigkeitsgarantie haben ihn schon immer innovative Satire-Experimente interessiert. Seine humoristische Laufbahn beginnt im „Club Karate“, einer satirischen Wochenrevue auf dem freien Radiosender Orange. Nach Auftritten in Wettcafés, Fußgängerzonen und Diskotheken wird Hosea Ratschiller 2003 österreichischer Meister im Poetry Slam und bald darauf „Ombudsmann“ im Jugendsender FM4. „Liebe Krise“ ist der Titel seines ersten Soloprogramms, das er 2009 vorstellt. Gemeinsam mit Martin Puntigam entwickelt er im selben Jahr das Radiosatire-Magazin „Welt Ahoi!“, das die 1978 von Gerhard Bronner und Peter Wehle aus der Taufe gehobene Kabarettsendung „Guglhupf“ ablöst und für knapp 14 Monate jeden Sonntag im Radiosender Österreich1 ausgestrahlt wird. Hosea Ratschiller bringt weitere Soloprogramme auf die Bühne, wie „Das gehört nicht hierher“, „Heute: Hosea Ratschiller“ und „Doppelleben“.
Der Ausspruch des Kaiserenkels Karl Habsburg, der im Zusammenhang mit dem ersten Weltkrieg gemeint haben soll: „Natürlich ist auch bei uns nicht alles optimal gelaufen", inspiriert den Kabarettisten, Kolumnisten und Moderator Ratschiller zu einem Protokoll über den allerletzten Tag der Menschheit: Österreich an einem heißen Sommertag, das nahende Ende liegt in der Luft und das von Karl Kraus beschrieben „österreichische Antlitz“ zeigt sich in seiner Vielfalt und in seiner Hässlichkeit. Hosea Ratschiller beschreibt in seiner Collage „Der allerletzte Tag der Menschheit (Jetzt ist wirklich Schluss!)“ voll Ironie und schwarzem Humor, wie diese allerletzten 24 Stunden in Österreich verlaufen könnten. Und dafür erweckt er 43 höchst unterschiedliche Charaktere zu einem äußerst bühnenwirksamen Eigenleben. Eine in jeder Hinsicht fabelhafte Satire zum Zustand des Wesens „Österreich“, die mit intelligentem Witz, scheinbar spielerisch, die Abgründe in unserer Gesellschaft und Gegenwart aufspürt.
Hosea Ratschiller begrüßt außerdem seit März 2017 zur Stand-up-Comedy „Pratersterne“ im Rahmen von „DIE.NACHT“ in ORF 1.
Preise:
- 2012 Kleines Scharfrichterbeil, Österreichischen Kabarettpreis/Förderpreis
- 2016 Österreichischen Kabarettpreis/Programmpreis
- 2017 Salzburger Stier für die satirische Collage „Der allerletzte Tag der Menschheit (Jetzt ist wirklich Schluss!)“, Musik: RaDeschnig