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ORF veröffentlicht KI-Guidelines
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat das Thema künstliche Intelligenz (KI) frühzeitig als Unternehmensschwerpunkt verankert. Unter Federführung der ORF-Direktion für Technik und Digitalisierung von Harald Kräuter setzt sich der ORF daher bereits seit Jahren intensiv damit auseinander und nutzt die Chancen neuer Technologien für Effizienzsteigerungen und weitere Optimierungen des Programmangebots: Im vergangenen Jahr hat der ORF mit seiner selbstentwickelten KI-Software „AiDitor“ den europäischen Technologie- und Innovations-Award der European Broadcast Union (EBU) gewonnen, mit dem herausragende technische Lösungen von Medienunternehmen ausgezeichnet werden, und damit seine Vorreiterrolle in Europa im Bereich Innovation unterstrichen. Mit den nun vorgelegten KI-Guidelines folgt der nächste Schritt in der ambitionierten KI-Strategie des ORF: Damit sollen der verstärkte Einsatz von KI im Unternehmen ermöglicht, effiziente neue Arbeitsweisen gefördert und die Belegschaft weiter für das Thema sensibilisiert werden. Die KI-Richtlinien des ORF stehen unter dem Motto „Chancen nutzen, Verantwortung übernehmen“ und unterstreichen dessen Rolle als innovatives Technologieunternehmen und als glaubwürdige Informationsquelle.
In seinen KI-Guidelines, die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für externe Partner gleichermaßen gelten, verpflichtet sich der ORF zu einem transparenten Umgang beim Einsatz von KI-Technologien und zur Wahrung höchster öffentlich-rechtlicher Qualitätsstandards in der Berichterstattung. Um diese lückenlos garantieren zu können, erfolgt der Einsatz von KI stets im Einklang mit den Werten und den hohen redaktionellen Ansprüchen des ORF (etwa im Hinblick auf Äquidistanz, Unvoreingenommenheit, Schutz der Privatsphäre u. a.). Weiters setzt der ORF auf die strikte Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht sowie auf die stete Wahrung der Authentizität des multimedialen Programmangebots. Der ORF verfolgt dabei konsequent das Human-in-the-Loop-Prinzip, das die Einbeziehung des Menschen in sämtliche KI-Anwendungsfälle vorsieht, womit die redaktionelle Hoheit und die Letztverantwortung für das Programm auch weiterhin bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ORF liegt.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Zukunftsfähigkeit und Glaubwürdigkeit sichern“
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ORF/Alex Gotter
„Die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung und das Vertrauen des Publikums zählen zu den wichtigsten Währungen im Journalismus. Mit den neuen KI-Guidelines haben wir zeitgemäße Rahmenbedingungen geschaffen, um den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien im ORF nach öffentlich-rechtlichen Qualitätskriterien zu ermöglichen. Unser Publikum kann somit jederzeit darauf vertrauen, dass der Einsatz von KI-Anwendungen im ORF immer unter Aufsicht, Kontrolle und Letztverantwortung von professionellen Redakteurinnen und Redakteuren erfolgt. Als innovative Public-Service-Plattform sichern wir damit die Zukunftsfähigkeit des ORF und die Glaubwürdigkeit unserer Berichterstattung gleichermaßen“, hält ORF-Generaldirektor Roland Weißmann fest.
Harald Kräuter, Direktor für Technik und Digitalisierung im ORF: „Alle sollen vom Technologievorsprung profitieren“
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ORF
Harald Kräuter, Direktor für Technik und Digitalisierung im ORF, ergänzt: „Für uns bedeutet Digitalisierung, mutig voranzugehen und den ORF technologisch und journalistisch kontinuierlich weiterzuentwickeln. Daher setzen wir KI-Technologien gezielt ein, um unsere Redaktionen zu entlasten und dadurch Freiräume und mehr Zeit für anspruchsvolle journalistische Tätigkeiten wie tiefergehende Recherchen, Faktenchecks und kreative Gestaltungsprozesse zu schaffen. Im Zentrum steht dabei stets die Frage, welchen konkreten Vorteil die Technologie für unser Publikum und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags bietet, damit alle vom Technologievorsprung profitieren.“
Vielfältiges Engagement im Bereich KI
Die KI-Guidelines des ORF unterscheiden zwischen Anwendungsfällen in den Bereichen Redaktionelle Inhalte, Informationsinhalte und Nicht redaktionelle Bereiche, für die im Detail jeweils eigene Handlungsanweisungendefiniert wurden. Für die Beurteilung, ob der Einsatz von KI-Tools unter Beachtung der Grundsätze aus den ORF KI-Guidelines in der Praxis möglich ist, wird ein Ampel-System etabliert. Neue, potenzielle KI-Einsatzmöglichkeiten werden vierteljährlich von einem eigens eingesetzten KI-Board evaluiert, das auch die Guidelines bei Bedarf regelmäßig weiterentwickelt. Im Umgang mit KI möchte der ORF die Eigenverantwortung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken, was Neugierde und Technologieoffenheit der Belegschaft ebenso voraussetzt wie die niederschwellige Verfügbarkeit wettbewerbsfähiger KI-Technologien und entsprechendes Anwenderwissen, das der ORF laufend mit den „AI Days“, einer internen Veranstaltungsreihe, bei der sich Kolleginnen und Kollegen über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet austauschen können, sowie mit zielgerichteten Schulungsangeboten fördert.