Dieser Browser ist veraltet, daher ist die Seitendarstellung fehlerhaft.

„Tatort“ Steiermark: Ein Katastropheneinsatz für Krassnitzer und Neuhauser

ORF-Dreharbeiten zu Barbara Eders Krimi „Virus“
Ein altes Bauernhaus auf tausend Meter Höhe mitten im Grünen. Doch was nach Urlaubsidylle klingt, wird für die beiden ORF-Ermittler Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser zu einem Katastropheneinsatz. In einer Flüchtlingsherberge im steirischen Mürztal greift ein gefährlicher „Virus“ um sich, und das Austro-„Tatort“-Duo steht nicht nur vor einer großen Herausforderung, sondern schwebt dabei auch selbst in ständiger Lebensgefahr. Bei einem Set-Termin bei den aktuellen Dreharbeiten zum neuesten ORF-Krimi gaben Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser, Andreas Kiendl, Regisseurin Barbara Eder sowie die beiden Produzenten Dieter und Jakob Pochlatko am Donnerstag, dem 9. Juni 2016, in Krieglach einen ersten Einblick in diesen Fall.
Als dritter ORF-„Tatort“ macht „Virus“ die diesjährigen Dreharbeiten komplett. On air ist das Austro-„Tatort“-Jahr aber noch lange nicht vorbei: Voraussichtlich im Herbst ermitteln Krassnitzer und Neuhauser im neuen Fall „Die Kunst des Krieges“ gemeinsam mit Kristina Sprenger.
Neben Krassnitzer, Neuhauser und Kiendl stehen in Wien, Niederösterreich und der Steiermark erneut Thomas Stipsits und Hubert Kramar vor der Kamera. In weiteren Rollen spielen bis Mitte Juni u. a. Martin Niedermair, Günter Franzmeier und Teresa Bönisch. Das Drehbuch stammt abermals vom „Tatort“-Erfahrenen Rupert Henning.

Harald Krassnitzer: „Was würde passieren, wenn Ebola in einem österreichischen Dorf auftritt?“

Vor einigen Wochen stand Harald Krassnitzer noch für seinen 40. Jubiläums-„Tatort – Wehrlos“ vor der Kamera, nun dreht er auch schon wieder seinen nächsten Fall. „,Virus‘ ist eine sehr spannende Geschichte, die besonders mit den Turbulenzen unserer Zeit zu tun hat. Es wird hier – Gott sei Dank – nur die fiktive Annahme vorgestellt, dass dieser titelgebende Virus plötzlich zu uns kommt. Was würde passieren, wenn Ebola in einem österreichischen Dorf auftritt? Welche Maschinerie wird aufgefahren? Wie funktioniert die Kette der Schutzmaßnahmen, um die Gefahr einzudämmen?“
Und Krassnitzer weiter: „Bei all der Tragik, die wir hier erzählen, gibt es aber auch sehr viel Positives, das wir erlebt haben. Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv unter anderem mit dem österreichischen Bundesheer und den lokalen Feuerwehren zusammengearbeitet, die diesbezüglich bestens ausgerüstet und organisiert sind. Oft ist man sich dessen gar nicht bewusst, wofür die einzelnen Institutionen und Instrumente notwendig sind und wie wichtig es ist, in diese Bereiche auch zu investieren. Wir haben so viele wunderbare Menschen kennengelernt, die dieses Land im Ernstfall beschützen und betreuen würden. Es ist beruhigend zu sehen, wie gut wir vorbereitet sind, und verdeutlicht die Probleme in Afrika. Eine solche Gefahr wäre selbstverständlich eine riesengroße Herausforderung, aber ich denke, dass sie sich in Europa gut in den Griff bekommen ließe, weil wir hier eine Summe von professionellen Institutionen haben, die das handhaben könnten. Und genau diese Diskrepanz macht diese Geschichte auch aus und wird zu einem Thema, das uns in unserer Auseinandersetzung damit unglaublich beschäftigt.“

Adele Neuhauser: „Der Fall fordert einiges von uns Schauspielern“

Adele Neuhauser steht derzeit für ihren 17. „Tatort“-Fall vor der Kamera: „Es ist immer wieder aufregend für mich, einen ,Tatort‘ zu drehen. Diesmal erzählen wir eine sehr dramatische und andersartige Geschichte, auch weil sie mehrere Ebenen hat: Wir werden nicht nur mit der Flüchtlingsthematik konfrontiert, sondern – wie der Titel des aktuellen Krimis sagt – auch mit einem Virus. Beides Themen, die wir gerne von uns wegschieben, die uns aber in diesem Fall sehr nahekommen, damit eine ganz andere Dimension gewinnen und uns wachrütteln. Der Fall fordert schon auch einiges von uns Schauspielern. Aber genau das macht diese Geschichte so einzigartig und brisant.“
Unter den Komparsen sind zum großen Teil auch Männer und Frauen, die tatsächlich zur Flucht gezwungen waren, Laiendarstellerinnen und -darsteller, die nun erstmals Filmerfahrung sammeln: „Ich habe die Gelegenheit gehabt, mit einigen von ihnen über ihr Schicksal und ihren Weg zu sprechen“, sagt Adele Neuhauser. Aber selbst wenn wir diesen Menschen gegenüberstehen und ihre Geschichten hören, können wir uns das alles gar nicht vorstellen, diese Angst und Unsicherheit, dieses Gehen in die Fremde und Nichtwissen, was einen erwartet.

Regisseurin Barbara Eder: „Wie in Hollywood“

Mit dem Landkrimi „Kreuz des Südens“ und „CopStories“ hat Barbara Eder bereits Krimierfahrung gesammelt. Nun feiert die in Wien lebende Burgenländerin ihr „Tatort“-Debüt: „Ich freue mich wahnsinnig, einen ,Tatort‘ drehen zu können. Der ,Tatort‘ ist für mich schon etwas ganz Besonderes, ein großes Highlight, ein Pflichtprogramm am Sonntag, das ich seit meiner Kindheit kenne. Umso schöner ist es, diesem Format nun auch meine eigene Handschrift geben zu können.“
Eder weiter über die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen: „Ich liebe es immer, auch mit Laien arbeiten zu können. Und hier liegt so viel Energie in der Luft, so viel Freude an der Arbeit, wie ich es selten erlebt habe. Ich bin allein von 20 afrikanischen Sprachen umgeben. Deshalb wird bei uns am Set auch englisch gesprochen, und es heißt wahrlich wie in Hollywood ,Action!‘.“