ORF zum 30. Todestag von Helmut Qualtinger: Filmporträt, Filmhommage von André Heller und „Kulturmontag“
Am 29. September jährt sich sein Todestag zum 30. Mal: Helmut Qualtinger – Satiriker, Kabarettist, Schauspieler und produktiver Provokateur. Der ORF würdigt den bedeutenden Österreicher, der schon zu seinen Lebzeiten Kultstatus hatte, mit mehreren Sendungen in TV und Radio. So zeigt die „matinee“ am Sonntag, dem 25. September, um 9.05 Uhr in ORF 2 „Helmut Qualtinger – Porträt eines Unbequemen“ – eine Dokumentation von Wolfgang Beyer mit Ausschnitten aus Qualtinger-Klassikern sowie kaum bekanntem Filmmaterial, außerdem Interviews mit Weggefährten wie Gerhard Bronner und Peter Turrini, aber auch mit Alfred Dorfer und Erwin Steinhauer. Ebenfalls am 25. September steht – im Rahmen des „dok.film“ um 23.05 Uhr in ORF 2 – André Hellers Dokumentation „Qualtinger“ auf dem Programm. Darin vergegenwärtigt dessen künstlerischer Ziehsohn einen der ganz großen österreichischen Nachkriegskünstler, der mit nur 57 Jahren aus dem Leben schied. Auch der „Kulturmontag“ am 26. September, um 22.30 Uhr in ORF 2, gedenkt Helmut Qualtinger, der in allen Genres – ob Theater, Film, Fernsehen oder Hörfunk – prägend und herausragend war. Ö1 bringt am Montag, dem 24. Oktober, ab 16.00 Uhr in der Reihe „Passagen“ unter dem Titel „Mir brauchen Sie gar nix derzähln …!“ die Aufzeichnung einer kürzlich stattgefundenen Veranstaltung: Anlässlich des 30. Todestags las Roland Knie im RadioCafe Texte von Helmut Qualtinger.
„Helmut Qualtinger – Porträt eines Unbequemen“ (25. September, 9.05 Uhr ORF 2)
Die Dokumentation von Wolfgang Beyer bietet neben Ausschnitten aus Helmut-Qualtinger-Klassikern – wie z.B. dem „Herrn Karl“ – auch kaum bekanntes Filmmaterial, beispielsweise die skurrilen „Science Fiction“-Werbefilme sowie Auszüge aus der TV-Produktion „Passion eines Politikers“ und den wieder entdeckten Spielfilm „Du bist die Richtige“ aus dem Jahr 1954, in dem das Multitalent einen Maharadscha verkörpert. Ergänzt wird das ungewöhnliche Porträt um Interviews mit Weggefährten wie Gerhard Bronner und Louise Martini, aber auch mit „Nachgeborenen“ – etwa mit Alfred Dorfer, der als Drehbuchautor und Darsteller an der filmischen Hommage „Qualtingers Wien“ mitgewirkt hat, und Erwin Steinhauer, der nach Qualtinger den legendären „Herrn Karl“ verkörperte.
„Qualtinger“ (25. September, 23.05 Uhr, ORF 2)
André Hellers Filmporträt des bedeutenden österreichischen Kabarettisten und Satirikers Helmut Qualtinger wirft einen in manchem vertrauten und vielem neuen, auch einen sehr intimen Blick auf den außergewöhnlichen Menschen und den genialen Schauspieler, der wahrscheinlich auf dem Gebiet der Kunst mehr für die Psychohygiene der Zweiten Republik im 20 Jahrhundert geleistet hat als jeder andere. Es lässt auch jene, die Qualtinger nie live erleben konnten, dessen unbändiges Talent erahnen. Hellers Film ist eine Hommage an den Meisterkomödianten, der sich selbst als „Menschenimitator“ bezeichnete, und dokumentiert die lichten Höhen und tiefen Abgründe eines Künstlerlebens.
Die ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) stellt alle Sendungen, für die entsprechende Lizenzrechte vorhanden sind, als Live-Stream und als Video-on-Demand bereit.
„Passagen: Mir brauchen Sie gar nix derzähln …!“ (24. Oktober, 16.00 Uhr, Ö1)
Helmut Qualtinger, der Sonderfall eines genialen Kabarettdarstellers und Menschenimitators, hatte sich schon zu seinen Lebzeiten zu dem entwickelt, was man heute eine Kultfigur nennen würde. Dass er zunächst vornehmlich mit Chansontexten seines Direktors Gerhard Bronner Karriere machte, schmerzte ihn weit mehr, als er zugab, da er als Übersetzer und eigenständiger Satiriker arbeiten wollte. Im Duo mit dem älteren Bühnenkollegen Carl Merz wurde ihm schließlich auch Anerkennung als Autor zuteil – mit dem Einakter „Der Herr Karl“ als Glanzstück. Aber auch da stand letztlich seine eigene Darstellungskunst dem Ruhm des Koautors Qualtinger immer wieder im Weg ...