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ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz unterzeichnet „Potsdamer Erklärung“

Bekenntnis zu starkem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa
Im Rahmen der Verleihung des „Prix Europa“ für herausragende Fernseh- und Radioproduktionen unter dem Motto „Changing Europe – Reflecting all voices!“ in Potsdam unterzeichneten 21 Vertreterinnen und Vertreter europäischer Rundfunkanstalten am Freitag, dem 19. Oktober 2018, die sogenannte „Potsdamer Erklärung“, ein Bekenntnis zu einem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa. Für den ORF unterschrieb Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz.
„In Zeiten von Fake News und Filterblasen kommt dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als verlässliche Informationsquelle und Orientierungshilfe eine zunehmend bedeutende Rolle zu: Gerade angesichts eines sich verändernden Europas sind die Stimmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als vereinendes und verbindendes Element wichtiger als je zuvor“, so Alexander Wrabetz.

Potsdamer Erklärung (im Wortlaut):

In unserer Zeit, die geprägt ist von immer größer werdender Gegensätzlichkeit, der Erstarrung von Standpunkten und Populismus, übernehmen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkorganisationen quer durch Europa eine lebensnotwendige Rolle.
Es war niemals wichtiger (als heute), der Öffentlichkeit die breite Vielfalt der Meinungen und Überzeugungen anzubieten und komplexe Vorgänge aus unterschiedlichen Blickrichtungen abzubilden. Die Nachrichten sollen unparteiisch sein, der Information soll jedermann vertrauen können, Inhalte sollen alle erreichen, alle Auffassungen spiegeln und zwischen den Gesellschaftsgruppen Brücken schlagen. Und gleichermaßen wichtig: die Öffentlich-Rechtlichen machen die Freude an Kultur und Weiterbildung für jedermann zugänglich, unabhängig vom Einkommen oder Lebenslauf.
Das Gefühl nicht wahrgenommen oder gehört zu werden, keine Stimme zu haben, ist von sehr gefährlicher und entzweiender Kraft. Der PRIX EUROPA 2018 mit seinem Leitsatz „Reflecting all voices“, also allen eine Stimme zu geben, stellt sich der Herausforderung.
Die europäischen Rundfunkorganisationen haben die Verpflichtung, ein öffentliches Forum für grundverschiedene Ansichten zu sein. Diese Widersprüchlichkeit gehört zu Europas Identität. Wir haben gelten zu lassen, dass Überzeugungen voneinander abweichen. Dieser Grundgedanke ist das Herzstück der Demokratie. Manche treten zum Beispiel dafür ein, vor Einwanderern die Grenzen zu verschließen, andere streiten für das Gegenteil.
Wie immer die Zukunft aussehen wird, es steht außer Zweifel, dass jetzt die Zeit ist, für Medienfreiheit und für starke öffentlich-rechtliche Medien einzutreten.
Unsere Länder brauchen überzeugenden Qualitätsjournalismus und die Menschen brauchen starke, sie verbindende Kommunikations-Plattformen.
Als europäische Rundfunk Veranstalter sind wir stolz darauf, unsere bedeutende Rolle für die Demokratie auch weiterhin zu übernehmen.
ARTE G.E.I.E.
British Broadcasting Corporation, BBC
Česká televize – Czech TV
Danish Broadcasting Corporation, DR
Deutschlandradio
France Télévisions
NTR, Dutch Public Broadcasting
Norsk rikskringkasting, NRK
Österreichischer Rundfunk, ORF
Radio-télévision belge de la Communauté
française, RTBF
Radio France
Raidió Teilifís Éireann, RTÉ
Rundfunk Berlin-Brandenburg, RBB
SRG SSR
Sveriges Radio
Sveriges Television, SVT
Sveriges Utbildningsradion AB, UR
Telewizja Polska S.A., TVP
Vlaamse Radio- en Televisieomroep – VRT
Yleisradio, Yle
Zweites Deutsches Fernsehen, ZDF