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US-amerikanischer Sektor in Wien
ORF-Topos-Dokumentation „Plötzlich International – Österreich und die Alliierten“ im Haus der Industrie präsentiert
In der ORF-Topos-Dokumentation „Plötzlich International – Österreich und die Alliierten“ von Gerald Heidegger erzählen im Rahmen des ORF-Schwerpunkts „80 Jahre Zweite Republik“ am Dienstag, dem 20. Mai 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON prominente Zeitzeuginnen und Zeitzeugen vom neuen Leben nach dem Kriegsende 1945. Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky, Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi, Tänzerin Susanne Kirnbauer-Bundy, der 2024 verstorbene Alt-ORF-Intendant Thaddäus Podgorski, Schauspielerin Erika Pluhar und Jazz-Experte Felix Dillmann zeichnen das Bild von einem Aufbruch und einem neuen internationalen Einfluss auf das Alltagsleben in Österreich, in dem gerade Radio und Kino das Tor zur Welt weit öffnen. Was heute einer jungen Generation YouTube beim Englischlernen ist, war für Altkanzler Vranitzky das Radio der Amerikaner.
Auf Einladung der Industriellenvereinigung und des ORF wurde der Film am Dienstag, dem 13. Mai, in Anwesenheit von IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, Oliver Rathkolb, Leiter des Wiener Instituts für Kultur- und Zeitgeschichte (VICCA), und Gerald Heidegger, Ressortleiter Zeitgeschichte/Zeitgeschehen in der Hauptabteilung ORF Wissen, im Haus der Industrie präsentiert.

ORF/Hans Leitner
Oliver Rathkolb, Susanne Kirnbauer-Bundy, Gerald Heidegger, Christoph Neumayer
Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär:
„Das Haus der Industrie war nach dem Krieg nicht nur ein Ort der Verhandlungen – es wurde zum Motor für Wiederaufbau und wirtschaftlichen Aufbruch. Hier entstanden Ideen und Entscheidungen wurden verhandelt und begleitet, die weit über den wirtschaftlichen Bereich hinaus wirkten. Gerade in Zeiten globaler Umbrüche erinnert uns die Zeitgeschichte daran, wie eng wirtschaftliche Freiheit, internationale Zusammenarbeit und demokratische Stabilität miteinander verbunden sind – und wie wichtig es ist, diese Grundlagen auch für kommende Generationen zu sichern.“
Oliver Rathkolb, Leiter des Wiener Instituts für Kultur- und Zeitgeschichte (VICCA):
„Wie nie zuvor in der Geschichte wurden nach der Befreiung vom Nationalsozialismus die Menschen in Wien und in ganz Österreich zwischen 1945 und 1955 mit zahlreichen Kulturinitiativen der vier Alliierten konfrontiert – und gerade für die jüngere Bevölkerung bedeuteten diese Jahre bis 1955 daher vielfach eine kulturelle Bereicherung und öffneten ihnen die Tore zur internationalen Kunst, im Film, aber auch in der Literatur, der bildenden Kunst und Architektur sowie im Musik- und Sprechtheater.“
Gerald Heidegger, Ressortleiter Zeitgeschichte/Zeitgeschehen in der Hauptabteilung ORF Wissen:
„Die Alliierten haben Österreich ein Tor zur Welt geöffnet, neue Sehnsüchte geweckt. Film, Jazz, Radio waren Träger einer unerwarteten Internationalisierung. Das wollen wir vor allem als kollektives Gefühl rekonstruieren über die Erinnerungen prominenter Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Angereichert wird der Film durch Material zum Staatsvertrag, das in Österreich noch nie einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt wurde. Somit entsteht ein neues Bild einer Epoche, das sich ein Stück weit auch von selbst erzählt.“