Ö1 präsentiert RadioFilmFestival im Metro Kinokulturhaus
Das Programm im Detail ist abrufbar unter oe1.ORF.at/radiofilmfestival.
Seit vor 100 Jahren die ersten Sendungen durch den Äther rauschten, sind Filmemacher:innen und Drehbuchautorinnen und -autoren fasziniert vom Radio. Unzählige Filme erzählen von der Lust des Hörens. Für das RadioFilmFestival haben Ö1-Mitarbeiter:innen Filme vorgeschlagen, Kurator Jakob Brossmann (Globart) hat daraus ein Programm zusammengestellt, das sowohl filmhistorisch als auch biografisch eine große Vielfalt an Zugängen widerspiegelt. Das dreitägige Festival wird von Ö1-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern moderiert, die auch Gespräche mit den anwesenden Regisseuren und Regisseurinnen führen.
Am Freitag, den 15. November wird das RadioFilmFestival um 18.00 Uhr eröffnet mit „La Maison de la radio“ (F/J, 2012). Ein Klassiker und eine Legende des Dokumentarfilms porträtiert Radio France in seiner Vielfalt. In Anwesenheit von Regisseur Nicolas Philibert, Moderation: Julia Baschiera. Ab 21.30 Uhr ist „Radiofreccia“ zu sehen (I, 1998). Die anarchische und emanzipatorische Kraft des Radios - und des Radiomachens - fokussiert der italienische Cantautore und Rockstar Luciano Ligabue in seinem Regie-Debüt. Moderation: Michael Ladstätter. Nach dem Film gibt es eine Afterparty mit Ö1-Wein und Vinyl-Platten von Jazz bis zu italienischen Chansons.
„Good Morning Vietnam“, „Die Geträumten“, „Talk to Me“ u. v. m.
Am Samstag, den 16. November ist ab 14.00 Uhr „Dreams Rewired - Mobilisierung der Träume“ zu sehen (Martin Reinhart, Manu Luksch, Thomas Tode; A/D/GB, 2015). Anschließend werden Filme zur Geschichte des Radios aus der Sammlung des Filmarchiv Austria gezeigt. Schätze des frühen Kinos und der Wochenschau, die die ersten Schritte des Radios in Österreich nachvollziehen lassen, begegnen in diesem Programm einem Essay, der wie kein zweiter versteht, historische Filmbilder und Sehnsüchte zu verdichten und die medialen Phänomene der letzten hundert Jahre zu reflektieren. In Anwesenheit der Regisseurin Manu Luksch, Moderation: Christian Scheib. Ab 16.30 Uhr steht „The Great Dictator“ (Regie: Charles Chaplin, US, 1940) auf dem Programm. Wie kein zweiter Film reflektiert „Der große Diktator“ die Macht des Mediums und seinen Sündenfall. Die Macht des Wortes, das Massen erreicht - verbunden mit einer humanistischen Botschaft und einem Glauben an das Gute im Menschen. Moderation: Ines Mitterer. „Die Geträumten“ von Ruth Beckermann (A, 2016) ist ab 19.00 Uhr zu sehen. Poetisch und intim zeichnet der Film die Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan anhand ihres Briefwechsels nach. Voll Hingabe an das gesprochene Wort beobachtet der Film dabei Anja Plaschg und Laurence Rupp bei den Aufnahmen im Studio 3 des Wiener Funkhauses, die Filmmusik spielt das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. In Anwesenheit der Regisseurin, Moderation: Christine Scheucher. Ab 21.30 Uhr wird „Good Morning Vietnam“ gezeigt (Regie: Barry Levinson, US, 1987). Der humorbegabte Adrian Cronauer soll die Truppenmoral der GIs im Vietnamkrieg stärken. Doch seine provokante Art trägt ihm rasch Zensurversuche seiner Vorgesetzten ein - gleichzeitig bringen ihn seine romantischen Avancen in Berührung mit der grausamen Realität des Krieges. Moderation: Nicole Dietrich.
Das Programm am Sonntag, den 17. November startet um 10.30 Uhr mit einem Ö1-Frühstück, um 11.00 Uhr beginnt die Ö1-Matinee mit „Gehört, Gesehen - Ein Radiofilm“ von David Paede & Jakob Brossmann ( A, 2019). Hingabe und das Ringen um Qualität und Unabhängigkeit stehen im Zentrum dieses Porträts über Ö1, des „erfolgreichsten Kultursenders Europas“. In Anwesenheit der Filmemacher, Moderation: Doris Glaser. Ab 15.30 Uhr ist „Talk to Me“ (Regie: Kasi Lemmons, US, 2007) zu sehen - eine Verbeugung vor der schwarzen Radiolegende Ralph Waldo Greene, der aus dem Gefängnis heraus zu einem der wichtigsten Talk-Master der amerikanischen Geschichte wurde. Moderation: Peter Waldenberger. Ab 18.00 Uhr steht „Hate Radio“ (D/CH 2014) auf dem Programm. In dem interdisziplinären Projekt wird das wahrscheinlich dunkelste Kapitel in der Geschichte des Radios beleuchtet: der Völkermord 1994 in Ruanda. Eingepeitscht und vorbereitet durch den Radiosender RTLM. Regisseur Milo Rau wird zugeschalten, Moderation: Monika Kalcsics. Den Abschluss des RadioFilmfestivals macht ab 20.30 Uhr „Speak So I Can See You“ (SRB/KRO/Q 2019). Die klangliche und inhaltliche Vielfalt von Radio Belgrad wird in diesem Dokumentarfilm sinnlich erfahrbar. Eine intensive Reflexion des Zaubers des Radios, experimentierfreudig wie das Radio selbst. In Anwesenheit der Regisseurin Marija Stojnić, Moderation: Johann Kneihs.