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„Die Welt da draußen ist ungewiss“: Ö1 zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt

Am 5. Jänner jährt sich der Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt zum 100. Mal. Ö1 widmet dem Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler aus diesem Anlass mehrere Sendungen: am 3. Jänner „Du holde Kunst“, „Ambiente“, „Ex libris“ und „Tonspuren“, „Gedanken für den Tag“ (4.-5.1., 7.-9.1) und „Radiogeschichten“ (4.1.).
Am Sonntag, den 3. Jänner liest Roland Koch unter dem Titel „Die Welt da draußen ist ungewiss“ Gedichte von Friedrich Dürrenmatt in „Du holde Kunst“ ab 8.15 Uhr in Ö1. Für den musikalischen Rahmen sorgen Werke von Jean Philippe Rameau, Johann Sebastian Bach, Erik Satie u.a..
Ab 10.05 Uhr besucht „Ambiente“ das „Centre Dürrenmatt“ von Neuchâtel. Dürrenmatt schwankte in seiner Jugend lange zwischen der Literatur und der Malerei. Das Los fiel schließlich zugunsten des Schriftstellerberufs. Er hörte jedoch nie auf zu zeichnen. Das Schreiben war für ihn seine „Profession“, das Malen hingegen seine „Passion“. Nach seinem Tod legte Dürrenmatts zweite Frau Charlotte Kerr den Grundstein für das „Centre Dürrenmatt“. Das erste Haus, das Dürrenmatt ab 1952 in Neuchâtel bewohnte, wurde durch den Stararchitekten Mario Botta zu einem multifunktionalen Museum umgestaltet. Heute ist es als Literaturarchiv, Ausstellungsraum für Dürrenmatts Gemälde und als Gedenkstätte eines der wichtigsten Schweizer Autoren für Besucher/innen zugänglich.
„Ex libris“ (16.00 Uhr) stellt Ulrich Webers Buch „Friedrich Dürrenmatt: eine Biographie“ vor und die „Tonspuren“ (20.15 Uhr) bringen das Feature „Der Dichter und sein Richter. Indizien zu Friedrich Dürrenmatt“. Mord und Missbrauch, Irrsinn und Intrige - in der Prosa und den Stücken Friedrich Dürrenmatts ging es deftig zu. Mit galleschwarzem Humor erschuf der Schweizer ein absurdes, vom Zufall beherrschtes Universum. Dürrenmatts Drang, stets die „schlimmstmögliche Wendung“ zu ersinnen, findet sich besonders ausgeprägt in seinen Krimis. Werke wie „Der Richter und sein Henker“ (1951) oder „Das Versprechen“ (1958) konfrontieren uns mit der dunklen Seite des Menschen, mit dem Bösen. In den Texten schaute der Dichter den Helden gern persönlich auf die Finger, als Randfigur, mal gütiger, mal scharfer Ratgeber und Richter. Das von Uwe Stolzmann gestaltete Feature (RBB/SWR 2012) nimmt den Dichter in die Zange. Ja, dies wird ein Verfahren, mit Indizien und Zeugen, Anklage und Verteidigung: Warum brachte er beständig die Apokalypse ins Spiel - aus kommerziellem Kalkül?
In den „Gedanken für den Tag“ (4.-5.1., 7.-9.1., jeweils um 6.56 Uhr) spricht der Literaturwissenschafter Wolfgang Müller-Funk anlässlich des 30. Todestages von Max Frisch und des 100. Geburtstages von Friedrich Dürrenmatt über Identität und Gewalt, über das Tragikomische, die Macht und die Verführbarkeit des Menschen.
In den „Radiogeschichten“ ist am Montag, den 4. Jänner ab 11.05 Uhr Dürrenmatts Erzählung „Der Hund“ zu hören.

Das Programm im Detail: