ORF/Roman Zach-Kiesling
82. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker: 64. ORF-Live-Übertragung am 1. Jänner 2022 in ORF 2 und Ö1
Zum 82. Mal in ihrer Geschichte begrüßen die Wiener Philharmoniker am 1. Jänner 2022 das neue Jahr mit einer musikalischen Botschaft von Frieden und Hoffnung. Das traditionelle Neujahrskonzert aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins wird dank der bereits 64. ORF-Live-Übertragung (ab 11.15 Uhr in ORF 2 und Ö1 sowie als Live-Stream via TVthek.ORF.at, oe1.ORF.at bzw auf www.myfidelio.at) wieder in die ganze Welt gesendet. So werden diesmal erneut rund 50 Millionen Menschen in 92 Ländern auf allen fünf Kontinenten das kulturelle Großereignis miterleben können, das – nach 2009 und 2014 – zum dritten Mal Maestro Daniel Barenboim leitet. Neben bekannten Werken aus dem Repertoire der Strauss-Familie stehen diesmal auch selten gehörte Kompositionen von Joseph Hellmesberger und Carl Michael Ziehrer auf dem Programm, darunter insgesamt sechs Neujahrskonzert-Premieren. Für unvergleichlichen televisionären Konzertgenuss in bester High-Definition-Qualität und in Dolby Digital 5.1 sorgen die brillanten ORF-Bilder, für die zum sechsten Mal Neujahrskonzert-Routinier Michael Beyer mit insgesamt 16 Kameras verantwortlich zeichnet.
Zum bereits neunten Mal hat der deutsche Konzert- und Opernregisseur auch die zwei vom ORF bereits vorproduzierten tänzerischen Darbietungen – ein Walzer des Wiener Staatsballetts und eine Lipizzaner-Polka der Spanischen Hofreitschule – in Szene gesetzt. Die Live-Kommentare der Konzertübertragung gestaltet 2022 zum 15. und letzten Mal ORF-Kulturexpertin Barbara Rett.
Im Rahmen der jährlichen Pressekonferenz heute, am Mittwoch, dem 29. Dezember 2021, präsentierte Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer gemeinsam mit Dirigent Daniel Barenboim und ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl am Podium das Konzertprogramm sowie die weiteren Details zur ORF-Übertragung.
Froschauer: „Freuen uns, dass wir wieder vor Publikum im Saal spielen können“
„Auch wenn die Vorbereitung des Neujahrskonzertes dieses Mal eine besondere logistische Herausforderung mit sich bringt und von jedem ein hohes Maß an Verständnis und Anpassungsbereitschaft verlangt, freuen wir uns, dass wir wieder vor Publikum im Saal spielen können“, so der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer. Nach dem diesjährigen Konzert im leeren Musikvereinssaal darf am 1. Jänner 2022 zumindest vor 1.000 Gästen – statt der üblichen 1.700 Besucher/innen bei Vollauslastung – gespielt werden. „Wir sind gerade in einer Zeit wie dieser unserem langjährigen, zuverlässigen Partner ORF sehr dankbar für all die Unterstützung, die wir in den letzten Wochen wieder erfahren haben. Zum dritten Mal steht unser Freund Daniel Barenboim am Pult der Wiener Philharmoniker, mit dem wir seit über fünf Jahrzehnten viele musikalische Höhenpunkte erlebt haben“, so Froschauer.
Der Starpianist und -Dirigent nimmt in der Geschichte des Spitzenorchesters einen außergewöhnlichen Stellenwert ein: Als Pianist war er bereits im Jahr 1965 das erste Mal mit ihm zu erleben, als Dirigent stand er den Philharmonikern erstmals 1989 vor. Seither folgten zahlreiche gemeinsame Auftritte, darunter zwei Neujahrskonzerte (2009 und 2014), ein Sommernachtskonzert (2009), philharmonische Abonnementkonzerte, Gastspiele und Tourneen.
Barenboim: „Fühle mich sehr privilegiert, hier zu dirigieren“
„Ich habe zum dritten Mal die Chance, das Neujahrskonzert zu dirigieren. Das ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Gelegenheit: nicht nur, weil es zu Jahresbeginn stattfindet oder weil es in der ganzen Welt ausgestrahlt wird, sondern wegen dieses Orchesters. Sie spielen mit einer solchen Natürlichkeit und stilistischen Selbstverständlichkeit, das ist wirklich großartig. Ich fühle mich sehr privilegiert, hier zu dirigieren“, streut Maestro Daniel Barenboim den Musikerinnen und Musikern Rosen.
In trauriger Erinnerung an das menschleere erste Konzert der Wiener Philharmoniker nach dem ersten Corona-Lockdown im Juni 2020, das er leiten durfte, meint Barenboim zur limitierten Besucherzahl des Neujahrskonzerts: „Ich denke, wir haben viel Glück, diesmal vor 1.000 Menschen live zu spielen. Musik bedeutet, das Leben zu genießen und vor Live-Publikum spielen zu können, ist etwas sehr Besonderes in diesen schwierigen Zeiten.“
Traxl: „Gerade in unserer schwierigen Zeit eine besondere Bedeutung.“
„Auch für das ORF-Team bedeuten die pandemiebedingten Restriktionen ständig neue logistische und regietechnische Herausforderungen“, sagt ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl. „Doch die Freude, unsere musikalischen Grüße in die Welt schicken zu dürfen, überwiegt bei weitem. Das Neujahrskonzert ist ja viel mehr als ein musikalisches Ereignis, es ist eine Botschaft, ein starkes Zeichen, getragen vom Geist der Hoffnung und der Freundschaft. Und das hat gerade in unserer schwierigen Zeit eine besondere Bedeutung“, betont Traxl.
ORF-Rahmenprogramm und Konzert-Dacapos
Zur Einstimmung auf das „Konzert der Konzerte“ präsentiert die ORF-Neujahrs-„matinee“ am Samstag, dem 1. Jänner, um 9.50 Uhr in ORF 2 zunächst das Dirigentenporträt „Barenboim oder die Kraft der Musik“. Die Dokumentation von Sabine Scharnagl begleitet den Ausnahmedirigenten und Pianisten Daniel Barenboim, der 2022 seinen 80. Geburtstag feiert, bei der Verwirklichung seiner persönlichen „Herzensprojekte“ und zeichnet dabei die wichtigsten Stationen und Begegnungen seiner langen künstlerischen Laufbahn nach.
Anschließend blickt die von Thomas Bogensberger gestaltete Reportage „Auftakt zum Neujahrskonzert 2022“ (10.35 Uhr) hinter die Kulissen des glanzvollen kulturellen Ereignisses. Eine ORF-Filmzuspielung während eines Konzertstücks, der Walzer des Wiener Staatsballetts sowie der heuer von Bildpoet Georg Riha gestaltete ORF-Film zur Konzertpause mit dem Titel „Mission Apollo – Österreichs Welterbe“ (ca. 11.50 Uhr) würdigen das 50-Jahr-Jubiläum der UNESCO-Welterbekonvention, der Österreich vor 30 Jahren beigetreten ist. In Radio Ö1 ist in der Konzertpause Dirigent Daniel Barenboim zu Gast im „Intermezzo“ (ca. 11.50 Uhr).
Wer die Live-Übertragung des Neujahrskonzerts am Vormittag verpasst, hat im ORF drei weitere TV-Gelegenheiten, das Ereignis nachzusehen: ORF III Kultur und Information bietet als bewährtes Langschläfer-Service am 1. Jänner ein Dacapo im Hauptabendprogramm (20.15 Uhr). ORF 2 zeigt das hochkarätige Kulturereignis nochmals in der „matinee“ am Dreikönigstag, am Donnerstag, dem 6. Jänner (10.05 Uhr) – eingeleitet vom „Pausenfilm“ (9.05 Uhr) und der Auftakt-Doku, diesmal unter dem Titel „Hinter den Kulissen des Neujahrskonzerts“ (9.30 Uhr). 3sat bringt den Klassik-Event am Samstag, dem 8. Jänner (20.15 Uhr), zum Wiedersehen.
Weitere Details zum Konzert bzw. zum ORF-Programm sind unter oe1.ORF.at abrufbar. Das ORF.at-Netzwerk sowie der ORF TELETEXT informieren ebenfalls ausführlich.