„Land der Cowboys“, „Land der Präsidenten“, „Land der Griller“: Drei neue Kulturdokus
Österreich, seine Menschen, ihre Befindlichkeiten und Lebensgeschichten stehen in Zentrum von drei neuen Dokumentationen der ORF-TV-Kultur, die ab 18. Mai (Mittwoch, 21.05 Uhr, ORF eins) gesendet werden.
Den Auftakt macht Alfred Schwarzenbergers Film „Land der Cowboys“, der in die skurrile Welt der verschworenen Wild-West-Szene in Österreich eintaucht. Im „Land der Präsidenten“ geht Nina Horowitz am 25. Mai dem regen Vereinswesen nach, das in der rot-weiß-roten Alpenrepublik selbstbewusst gelebt wird. Am 1. Juni porträtiert dann Ed Moschitz das „Land der Griller“: Dafür hat er sich auf Grillplätzen an der Donau umgesehen und ist dort auf spannende Lebensgeschichten und zutiefst österreichische Emotionen gestoßen. Die drei Filme sind Teil einer TV-Reihe, die 2017 mit neuen Themen und wechselnden Regisseuren fortgesetzt werden soll.
„Unsere neue Reihe erzählt Geschichten vom Leben und bietet eine filmische Landvermessung der besonderen Art“, sagt ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl. „Der Homo austriacus wird in all seinen schillernden Facetten und eigenwilligen Ausprägungen beleuchtet, seine Leidenschaften und Lebensinhalte rücken in den Vordergrund. Dabei wird auch der Begriff ,Normalität‘ ständig hinterfragt“, so Traxl.
„Land der Cowboys“: Mittwoch, 18. Mai, 21.05 Uhr, ORF eins
Cowboys und Indianer, Pferdeäpfel und Colt-Attrappen, Südstaaten-Generäle und ihre Ladys. Saloons, Hüte, Stiefel, Sporen, ab und zu ein Schluckerl Whiskey, aber alles historisch absolut korrekt. Sogar die Limonade wird nach einem Original-Rezept aus dem Jahr 1860 gebraut. Im Verborgenen existiert in Österreich eine Parallelwelt, in der das Wild-West-Fieber grassiert und eine ganze Schar von Menschen angesteckt hat. Im wirklichen Leben sind sie Nachtwächter, Verkäuferinnen, Altenpfleger, Installateure oder Pensionisten. Aber zu bestimmten Anlässen, und die finden sich zum Glück häufig, schlüpfen sie in eine andere Haut, leben sie ihre zweite Existenz. Romy-Preisträger Alfred Schwarzenberger heftet sich in seinem Film – eine ORF-Produktion, hergestellt von Felix Breisach Medienwerkstatt – auf die staubigen Spuren österreichischer Westernhelden und solcher, die es noch werden wollen.
„Land der Präsidenten“: Mittwoch, 25. Mai, 21.05 Uhr, ORF eins
Der Mensch ist nicht gern allein, deshalb gibt's den Verein. Nina Horowitz hat sich für ihren Film – eine ORF-Eigenproduktion – ein halbes Jahr lang im Land der Vereinsmeier umgeschaut. Beim Modelleisenbahnverein, im Swingerclub, bei der Saunarunde und beim Faschingsgschnas hat sie Paradiesvögel, Alltagsphilosophen und Grantscherben gefunden, denen ihre organisierte Geselligkeit über alles geht. So unterschiedlich die Vereine auch sind, eines gilt für alle: Sie sind Orte, an denen man sich für seine ganz persönlichen Leidenschaften und Sehnsüchte nicht zu genieren braucht.
„Land der Griller“: Mittwoch, 1. Juni, 21.05 Uhr, ORF eins
Der Grillplatz an der Donau ist einer der buntesten Flecken Wiens, kaum wo sind die Geschmäcker, Kulturen und Menschen unterschiedlicher. Hier tauschen sich Zuwanderer und Altösterreicher aus. Manche bevorzugen Nacktbaden und Nacktgrillen, da die strengen Religionen der Zuwanderer diesen einen Besuch bei den Nudisten verbieten. Meist ist das Treiben am Grillplatz friedlich, in Einzelfällen kommt es aber zu Missverständnissen kleinerer und größerer Natur. Wenn es etwa um die hohe Politik geht, die Bedeutung des Weltfriedens oder einfach nur um den guten Geschmack, über den man bekanntlich gut streiten kann. Der Grillplatz ist ein Umschlagplatz von spannenden Lebensgeschichten und zutiefst österreichischen Emotionen, wie die ORF-Doku von Ed Moschitz – hergestellt von Felix Breisch Medienwerkstatt – veranschaulicht.