
ORF/Roman Zach-Kiesling
Teresa Vogl, Martin Traxl, Kurt Reissnegger und Gerald Heidegger
Präsentation „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“: Trimediales Dokuprojekt über rot-weiß-rote Anfänge des Genres
Jazz war in Österreich während der NS-Zeit verpönt und kam nach Kriegsende 1945 vor allem durch die amerikanischen Besatzungstruppen ins Land. Sehr bald wurde er zu einer bedeutenden kulturellen Kraft und ist bis heute untrennbarer Teil der österreichischen Musikwelt. Eine neue, als trimediale Gemeinschaftsproduktion von ORF-TV-Kultur, Ö1 und ORF Topos entstandene Dokumentation beleuchtet die rot-weiß-roten Anfänge des Musikgenres nach dem Zweiten Weltkrieg sowie seinen Beitrag zur kulturellen und gesellschaftlichen Erneuerung des Landes. Der von Ö1-Jazzspezialist Andreas Felber und TV-Musikexperte Dietmar Petschl gestaltete Film zeigt die Entwicklung der heimischen Szene, die Gründung wichtiger Jazzclubs und -festivals sowie die Protagonistinnen und Protagonisten dieser Bewegung. Einzigartiges Archivmaterial, Interviews mit Musikern, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Originalmusikaufnahmen verdeutlichen, wie dieses Genre zum Symbol für Freiheit und Individualität wurde. „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ ist als Teil des umfangreichen ORF-Schwerpunkts zu den Republiksjubiläen (Details unter tv.ORF.at) und anlässlich des UNESCO-„International Jazz Day“ am Sonntag, dem 27. April 2025, um 22.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON (Dacapo: Donnerstag, 1. Mai, 11.00 Uhr) zu sehen.
Bereits gestern, am Donnerstag, dem 24. April, wurde die Produktion im ORF RadioKulturhaus präsentiert. Den von Teresa Vogl moderierten Publikumsabend im Großen Sendesaal, an dem – an der Seite der Filmemacher sowie der Programmverantwortlichen ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl, Ö1-Chef Kurt Reissnegger und ORF-Topos-Leiter Gerald Heidegger – zahlreiche Protagonistinnen und Protagonisten wie Altbundespräsident Heinz Fischer mit Ehefrau Margit, Saxofonist Heinz von Hermann, Sängerin Elly Wright, Musikwissenschafterin Elisabeth Kolleritsch und Publizist Johannes Kunz teilnahmen, krönte eine musikalische Einlage des ebenfalls im Film mitwirkenden Startrompeters Thomas Gansch, der gemeinsam mit Pianist Michael Hornek auftrat.

ORF/Roman Zach-Kiesling
Dietmar Petschl, Andreas Felber, Johannes Kunz, Elisabeth Kolleritsch, Heinz Fischer, Elly Wright, Heinz von Hermann
Modellhafte Zusammenarbeit von ORF-TV-Kultur und Ö1-Jazzredaktion
Mit der Dokumentation „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ (Regie: Dietmar Petschl, Siegfried Steinlechner) wird die im Vorjahr mit u. a. dem Filmporträt „Shake Stew – Jazz für alle“ gestartete Jazz-Kooperation zwischen ORF-TV-Kultur und Ö1 fortgeführt. Bei der neuen Produktion, die in Zusammenarbeit mit der Online-Plattform ORF Topos entstand, zeichnen erstmals zwei Ressortleiter von Ö1 und ORF-TV-Kultur gemeinsam für die Regie verantwortlich.
„An dieser Filmdokumentation über den Jazz im Nachkriegsösterreich zu arbeiten, hatte für mich etwas von einer detektivischen Spurensuche“, erzählt Andreas Felber, seines Zeichens Ö1-Ressortleiter für Jazz, Popular- und Weltmusik. „Die noch lebenden Zeitzeugen ausfindig zu machen und sich von ihnen, oft mit leuchtenden Augen, von damals erzählen zu lassen. Material zu sammeln, zu recherchieren, zu schreiben, zu schneiden, zu ordnen, bis – wie in einem riesigen Puzzle – langsam Bilder und Geschichten entstehen. Die Entwicklung des Jazz in Österreich nach 1945 ist eine erstaunlich reichhaltige, und sie ist auf spannende Weise mit der Zeitgeschichte verbunden. Einen Teil davon erstmals in einer Fernsehdokumentation darzustellen, war ein herausforderndes und lohnendes Unterfangen. Wobei der Jazz in der modellhaften und fruchtbaren Zusammenarbeit von ORF-TV-Kultur und Ö1-Jazzredaktion diesmal auch innerhalb des Unternehmens Grenzen überwunden hat“, so Felber.
Sein Regiepartner Dietmar Petschl, in der ORF-TV-Kultur Ressortleiter für die Bereiche Pop, Rock und Jazz, ergänzt: „Das Wühlen in Archivaufnahmen war unglaublich interessant, sowohl historisch als auch musikalisch – und ich durfte dabei viel, für mich neue, Musik entdecken. Unfassbar, auf welchem Qualitätsniveau diese Pioniere damals musiziert haben – und ein Jammer, wie wenig bekannt diese musikalischen Meilensteine sind. Am meisten beeindruckt haben mich aber die Begegnungen mit unseren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen – wie sich diese Menschen bis ins hohe Alter ihren Enthusiasmus und ihre Begeisterung für den Jazz erhalten konnten, ist inspirierend und bewundernswert“, so Petschl, der schon im Vorjahr das Filmporträt „Shake Stew – Jazz für alle“ gestaltete.
Multimedialer ORF-Schwerpunkt zum „International Jazz Day“: Doku, Neunter „Ö1 Jazztag“ u. v. m.
Das rund 52-minütige trimediale Dokuprojekt „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ macht den Auftakt zu einem multimedialen ORF-Jazz-Schwerpunkt anlässlich des von der UNESCO erstmals für 2012 ausgerufenen jährlichen „International Jazz Day“ am 30. April, mit dem dieses Musikgenre in seiner erstaunlichen Vielfalt, aber auch in seiner Funktion als Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Kulturen und Kontinenten gewürdigt wird.
Zum neuten Mal feiert Ö1 diesen Anlass mit einem ganzen „Ö1 Jazztag“, der von frühmorgens bis in die Nacht österreichischen wie internationalen Jazz in den Mittelpunkt stellt. Von „Guten Morgen mit Ö1“ (6.10 Uhr) über „Diagonal“ (10.05 Uhr), „Punkt eins“ (13.00 Uhr) oder „Im Fokus“ (16.05 Uhr) bis zur live übertragenen Verleihung des „Ö1 Jazzstipendium 2025“ in „On stage Spezial“ (19.30 Uhr) und der „Ö1 Jazznacht“ (ab 0.05 Uhr) – diesmal mit Kabarettist und Musiker Christof Spörk – stehen am Mittwoch, dem 30. April, zahlreiche Sendungen im Zeichen des facettenreichen Genres.
Das ORF.at-Netzwerk mit u. a. ORF Topos und ORF SOUND widmet sich dem Internationalen Tag des Jazz 2025 im Rahmen der aktuellen Berichterstattung. So thematisiert ORF Topos anlässlich der neuen, mitproduzierten Dokumentation „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ u. a. die Entwicklung des Jazz in der Nachkriegszeit. Der Film wird auf ORF ON bereits ab Samstag, dem 26. April, um 22.15 Uhr verfügbar sein und für sechs Monate als Video-on-Demand im Rahmen der ORF-ON-Video-Kollektion zu den Republiksjubiläen bereitgestellt.
Aber auch abseits des Internationalen Jazztages widmet sich der ORF dem Musikgenre in seinen Programmen: So entsteht u. a. für die Ausstrahlung im Juli eine neue „Österreich Bild“-Produktion des Landesstudios Salzburg mit dem Titel „traditionell experimentell: Jazzfestival Saalfelden“ anlässlich der 45. Ausgabe des renommierten Events.
Weitere Details zur Produktion „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ sowie zum Ö1-Jazztag sind unter tv.ORF.at bzw. unter oe1.ORF.at/jazztag abrufbar.