„Gemeinsam erinnern“: ein Ö1-Oral-History-Projekt
Anlässlich des Jubiläums „80 Jahre Zweite Republik“ initiiert Ö1 das partizipative Online-Projekt „Gemeinsam erinnern“. Mit diesem Projekt lädt Ö1 dazu ein, Familiengeschichten aus der Nachkriegszeit zu erzählen und so den Erfahrungsschatz zu bergen, zu teilen und damit das kollektive Gedächtnis Österreichs über diese Zeit zu bewahren - telefonisch ist dies von 24. bis 27. März vormittags möglich oder via Upload von kurzen Audios, Videos, Texten oder Bildern ab 20. März unter oe1.ORF.at/zweiterepublik.
Österreich ist 1945 ein bitterarmes und zutiefst verunsichertes Land. Was die Menschen in dem vom Krieg zerstörten Land durchmachen mussten, wird die „Radiokolleg“-Reihe „Alltag 1945“ von Montag, den 24. bis Donnerstag, den 27. März jeweils ab 9.05 Uhr in Ö1 dokumentieren. „Der Kampf ums Überleben“ steht am 24. März im Mittelpunkt, die weiteren Folgen thematisieren „Die Alliierten - Besatzer und Befreier“ (25.3.), „NS-Täter vor Gericht“ (26.3.) und „Neues Leben blüht aus den Ruinen“ (27.3.). Anhand von Tagebucheinträgen, Briefen und Aufnahmen aus dem ORF-Archiv und der Österreichischen Mediathek taucht die Reihe ein in diesen harten Alltag, an den sich 2025 nur mehr wenige aus eigener Erfahrung erinnern können.
„Gemeinsam erinnern“: Ö1 hört zu und nimmt auf
Was es aber gibt, sind Familiengeschichten, die von einer Generation zur anderen erzählt werden und von Müttern auf der Flucht oder von russischen Kinderliedern und amerikanischer Schokolade handeln. Um das Alltagswissen über die Zeit zwischen 1945 und 1955 hör- und sichtbar zu machen, hat Ö1 das Oral History-Projekt „Gemeinsam erinnern“ initiiert und lädt dazu ein, diese Familiengeschichten zu teilen und so das kollektive Gedächtnis über diese Zeit zu erweitern. Die Geschichten werden dann auf der Erinnerungsplattform https://oe1.orf.at/zweiterepublik abrufbar sein.
Begleitend zur „Radiokolleg“-Reihe „Alltag 1945“ gibt es von 24. bis 27. März jeweils von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr die Möglichkeit unter der Telefonnummer 0800226979 Ö1-Redakteurinnen anzurufen - sie hören zu und nehmen die Erzählungen auf. Diese Geschichten werden ebenso in die Erinnerungsplattform eingebracht wie von Hörerinnen und Hörern hochgeladene kurze Audios, Videos, Texte oder Bilder.
Mit welchen Geschichten aus der Nachkriegszeit sind Sie aufgewachsen? Wie haben diese Familiengeschichten ihr eigenes Leben geprägt? Erinnern Sie sich an Begegnungen mit Besatzungssoldaten? Wie war die Versorgungslage, was gab es zu essen? Was leisteten Frauen und Mütter im Alltag? War Ihre Familie ausgebombt? Welche Bedeutung hatten Schwarzmarkt und Tauschhandel? Welche Erinnerungen haben Sie an die Kindheit und an die Schul- und Ausbildungszeit? War Ihre Familie von Flucht und Vertreibung betroffen? Wurde in ihrer Familie über den Holocaust gesprochen? Gesammelt werden auf https://oe1.orf.at/zweiterepublik Erinnerungen in verschiedenen Kategorien wie Versorgung, Heimkehrer oder Wiederaufbau und Staatsvertrag - Geschichten, die über Generationen weitergegeben wurden und die dazu beitragen, das kollektive Gedächtnis über diese Zeit zu bewahren.