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Virtuelles Fest der Freude am 8. Mai und Befreiungsfeier am 16. Mai 2021

Ausstrahlung beider Veranstaltungen in ORF III
  • Das Fest der Freude findet wegen der behördlichen Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie auch heuer virtuell statt. Am Freitag, dem 8. Mai, um 18.20 Uhr hat ganz Österreich die Möglichkeit via ORF III daran teilzunehmen und den 76. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zu zelebrieren. Weiters ist die Sendung auch für internationale ZuseherInnen als Livestream unter www.festderfreude.at zu sehen.
  • Das Fest der Freude widmet sich im Jahr 2021 dem inhaltlichen Schwerpunkt „Vernichtete Vielfalt“ und erinnert damit an die Vielfalt der Opfergruppen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, interniert und ermordet wurden.
  • Der geschichtsträchtige Heldenplatz hat für das Fest der Freude eine wesentliche Bedeutung. Von 5. bis 11. Mai 2021 findet zum Thema „Vernichtete Vielfalt“ eine symbolische Gedenkaktion am Heldenplatz statt. Fotos in Lebensgröße von Überlebenden der Konzentrationslager und deren Zitate und Auszüge aus dem Mauthausen Schwur in verschiedenen Sprachen werden zu sehen sein.
  • Die Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabel berichtet in ihrer Rede beim Fest der Freude über ihre Erfahrungen unter der NS-Terrorherrschaft und appelliert an ein „Niemals wieder“.
  • Beim Fest der Freude 2021 werden auch neue, musikalische Akzente gesetzt, die die unterschiedlichen Opfergruppen repräsentieren. Neben den musikalischen Beiträgen der Wiener Symphoniker sind auch andere MusikerInnen, wie die Wladigeroff Brothers & Violinist Alexander Nantschev, das Orchester Divertimento Viennese mit Dirigent Vinzenz Praxmarer und PIPPA mit dabei, um die Vielfalt der Opfergruppen auch im musikalischen Programm auszudrücken. Die Wiener Symphoniker präsentieren u. a. die symphonische Dichtung „Miserae“ des deutschen Komponisten Karl Amadeus Hartman.
  • Die Internationale Befreiungsfeier im KZ Mauthausen findet am 16. Mai 2021 von 11:00 bis ca. 12:30 Uhr mit reduzierten TeilnehmerInnen in Form eines Gedenkzugs statt. Ein Livestream wird international und mehrsprachig für Interessierte auf www.mkoe.at bereitgestellt. ORF III überträgt die Befreiungsfeier ebenfalls live für das TV-Publikum.
Virtuelles Fest der Freude, 8. Mai 2021 um 18.20 Uhr unter www.festderfreude.at und in ORF III

Virtuelle Internationale Befreiungsfeier, 16. Mai 2021 um 11.00 Uhr unter www.mkoe.at und in ORF III
Am 8. Mai 2021 jährt sich zum 76. Mal die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. An diesem Tag veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) im Gedenken an die Opfer und die Freude über die Befreiung der NS-Terrorherrschaft bereits zum neunten Mal das Fest der Freude. Aufgrund der COVID-19-Pandemie findet das Erinnern heuer erneut virtuell statt. Ab 18.20 Uhr ist das virtuelle Fest der Freude an diesem Tag auf www.festderfreude.at und in ORF III, eingebettet in einen ganztägigen Programmschwerpunkt zum Ende des Zweiten Weltkriegs, zu sehen

Vernichtete Vielfalt

Dieses Jahr widmen sich sowohl das Fest der Freude als auch die virtuelle Befreiungsfeier des KZ Mauthausen dem thematischen Schwerpunkt „Vernichtete Vielfalt“. Die größte Häftlingsgruppe im KZ Mauthausen waren „politische“ Häftlinge und aus rassistischen Gründen Verfolgte. Die einem Häftling zugeschriebene „Kategorie" bestimmte seine Überlebenschancen. Am untersten Ende dieser Rangordnung befanden sich die als „Juden“, „Zigeuner“ und „Homosexuelle" stigmatisierten Häftlinge sowie die sowjetischen Kriegsgefangenen und viele andere slawische Häftlingsgruppen. Der nationalsozialistischen Mordmaschinerie fielen auch sehr viele zum Opfer, die der nationalsozialistischen Gesinnung nicht folgen wollten, sei es aus politischer und/oder religiöser Überzeugung.
Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich zum diesjährigen Thema: „Auch heute werden Menschen noch immer in Gruppen kategorisiert. Diskriminierung, Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus sind gesamtgesellschaftliche Probleme, denen wir uns dringend widmen müssen.“

Virtuelles Fest der Freude – ein starkes Zeichen am Tag der Befreiung

Das Mauthausen Komitee Österreich hat mit der Übernahme des Vermächtnisses, den Überlebenden ein Versprechen gegeben. Deswegen kann das Gedenken an die Opfer und die Freude über die Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft trotz der aktuellen Lage nicht entfallen. Unterstützt von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, dem Verein GEDENKDIENST und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes erinnert die virtuelle Veranstaltung am 8. Mai ganz bewusst an die Geschehnisse vor 76 Jahren und spannt einen Bogen in die Gegenwart.
Dieses Jahr wird ein Kurzfilm zum thematischen Schwerpunkt Teil des Fests der Freude sein. Unter den Mitwirkenden sind: Botschafter Dmitrij Ljubiskij ­­­– Botschaft der Russischen Föderation, Botschafter Robert Leigh Turner – Botschaft des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland, Botschafter Gilles Pécout ­– Französische Botschaft in Wien, Gesandte Robin Dunnigan – Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, Präsident Oskar Deutsch – Israelitische Kultusgemeinde Wien, Geschäftsführerin Christa Bauer ­– Mauthausen Komitee Österreich, Präsident Rudolf Edlinger ­– Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Obmann Matthias Spadinger ­– Verein Gedenkdienst, Abgeordnete Petra Bayr ­– Nationalrat der SPÖ, Bündnis „Jetzt Zeichen Setzen“, Landtagsabgeordneter Niki Kunrath – Bündnis „Jetzt Zeichen Setzen“, Waltraud Eberharter ­– Mauthausen Guide des MKÖ, Katrin Baminger – „denk mal wien“ Vermittlerin des MKÖ, Sonja Schachinger – „denk mal wien“ Vermittlerin des MKÖ, Mona Anozie – Enkelin der Zeitzeugin Ceija Stojka.
Eröffnet wird die virtuelle Veranstaltung durch MKÖ-Vorsitzenden Willi Mernyi. Das Highlight der Veranstaltung werden die Reden der Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabel und von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen sein. Katja Sturm-Schnabls Familie gehört der Volksgruppe der Kärntner SlowenInnen an. Im April 1942 wurde sie von den NS-Behörden deportiert und ins Lager Ebenthal bei Klagenfurt gebracht. Erst nach 1945, im Alter von neun Jahren, ist es ihr erstmals möglich, die Schule zu besuchen. In Wien studiert sie später Slawistik, südslawische Literatur und Kunstgeschichte.
Musikalische Beiträge unterstreichen die Vielfalt der Opfergruppen Der nationalsozialistischen Mordmaschinerie fielen sehr viele Menschen zum Opfer, die dieser Gesinnung nicht folgten. Die Wiener Symphoniker haben eigens für das virtuelle Fest der Freude die symphonische Dichtung „Miserae“ des deutschen Komponisten Karl Amadeus Hartman aufgenommen. Es wurde Anfang der 1930er Jahre als Reaktion auf die Notlage derer geschrieben, die in den ersten Internierungslagern der Nazis starben. Die „Ode an die Freude“ schließt wie jedes Jahr die heurige Ausgabe. Die Wiener Symphoniker spielen unter der Leitung des Dirigenten Ingo Metzmacher.
Neben den musikalischen Beiträgen der Wiener Symphoniker sind auch andere MusikerInnen, wie die Wladigeroff Brothers & Violinist Alexander Nantschev, das Orchester Divertimento Viennese mit Dirigent Vinzenz Praxmarer und PIPPA mit dabei, um die Vielfalt der Opfergruppen auch im musikalischen Programm auszudrücken. Pippa setzt sich mit ihrem Beitrag beim virtuellen Fest der Freude mit aktuellen Themen unserer modernen Welt auseinander. Alternativer Pop, trifft hier höchst erfolgreich auf Elemente von HipHop, Funk und Elektronik.
Ein besonderer Schwerpunkt des Repertoires des Orchesters Divertimento Viennese gilt Werken ehemals verfemter und zur Emigration gezwungener Komponisten, deren künstlerisches Schaffen in einer Verbindung zu Wien steht. Ihre Beiträge widmen sich der Opfergruppe der Homosexuellen und den Opfergruppen, die von den Nationalsozialisten als „Asoziale“ bezeichnet wurden. Als Trio arrangierten die Wladigeroffs gemeinsam mit Alexander Nantschev für das diesjährige Fest der Freude eigens ein Stück für die Opfergruppe Roma & Sinti. Durch das virtuelle Fest der Freude begleitet auch dieses Jahr Schauspielerin Katharina Stemberger.

Fest der Freude: Ausstrahlung auf ORF III

Im Sinne einer starken Erinnerungskultur widmet ORF III dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum 76. Jahrestag einen ganztägigen Schwerpunkt ab 8.10 Uhr. Neue Dokumentationen, darunter „Gegen den Befehl – Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs“, „Kinder an die Flak – Hitlers junge Soldaten“ und „An einem Tag im April – Attnang-Puchheim im Bombenhagel“, geben Einblicke in jene Zeit des Kriegs, in der das nationalsozialistische Regime die Gewalt noch einmal eskalieren ließ und unzählige Menschen trotz absehbaren Endes brutal ermordete. Und doch gab es sie – Männer und Frauen, die sich dem Terror in den Weg stellten und dabei die Hoffnung auf den Frieden nicht aufgaben. Weiters berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über den Tag verteilt von ihren persönlichen Erinnerungen an dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte.
"Gegen den Befehl - Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs": Straße in Innsbruck

ORF/epo film

Straße in Innsbruck

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Auch das diesjährige Fest der Freude zum Tag der Befreiung von den Schrecken des Nationalsozialismus, das Pandemie-bedingt zum zweiten Mal in Folge virtuell stattfindet, hat einen fixen Sendeplatz im Programm des ORF: Es ist ein wichtiger und würdiger Beitrag für eine lebendige Erinnerungskultur, der sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk als elektronisches Gedächtnis der Nation seit jeher verpflichtet fühlt. Daher widmet ORF III dem Anlass einen umfangreichem Programmschwerpunkt als deutlichen Aufruf gegen das Vergessen: mit zahlreichen Dokumentationen, Berichten von Zeitzeuginnen und -zeugen sowie den Live-Übertragungen des Fests der Freude und der Internationalen Gedenkfeier aus Mauthausen.“

Befreiungsfeier des KZ Mauthausen: Gedenkzug für die Opfergruppen

Die europaweit größte Internationale Befreiungsfeier findet am Sonntag, den 16. Mai 2021, diesmal in Form eines Gedenkzugs mit reduzierter TeilnehmerInnen-Anzahl, statt. Die behördlichen Vorgaben der Covid-19 Maßnahmen werden hier berücksichtigt. Um die Befreiungsfeier dennoch einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wird das Gedenken live und international auf den Online-Kanälen des Mauthausen Komitee Österreich gestreamt und in ORF III unter dem Titel „Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier 2021“ ab 11.00 Uhr übertragen.
Die zehntausenden Menschen, die jährlich aus dem In- und Ausland angereist sind, darunter die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager sowie zahlreiche Jugendliche, sind herzlich eingeladen an den Feierlichkeiten virtuell teilzunehmen. Weit über 90 Prozent der Opfer waren weder Deutsche noch Österreicher, weshalb das Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager einen besonderen internationalen Stellenwert hat.
Die beiden Moderatorinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner führen wie gewohnt durch die Befreiungsfeier.

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