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Dialogforum: Der gute Algorithmus

ORF/Thomas Jantzen

ORF-DialogForum: „Occupy Internet: Der ‚gute‘ Algorithmus“

Aufzeichnung am 5. und 6. Dezember in ORF III
Eine Aufzeichnung des ORF-DialogForums ist am Donnerstag, dem 5. Dezember, um 23.35 Uhr und am Freitag, dem 6. Dezember um 8.50 Uhr in ORF III und nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand in der ORF-TVthek und auf zukunft.ORF.at abrufbar.
Niemand kennt ihn, aber alle fürchten ihn. Viele haben Angst davor, dass er uns bereits unbemerkt steuert und manipuliert. Die Rede ist vom Algorithmus, dem Steuerungscode, der in den digitalen Kommunikationstechnologien darüber entscheidet, wie Nachrichten gereiht werden und wer welche Informationen erhält. Was sind die politischen, sozialen und ethischen Folgen einer „Algorithmen-getriebenen“ Medienwelt? Müssen wir uns vor den Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in den Medien fürchten oder gibt es auch gesellschaftsverträgliche Lösungen im Umgang damit? Was sind die politischen, sozialen und ethischen Folgen einer „Algorithmen-getriebenen“ Medienwelt? Gibt es einen „guten“ Algorithmus?
Diese Fragen standen am Mittwoch, dem 13. November 2019, im Mittelpunkt des ORF-DialogForum „Occupy Internet: Der ‚gute‘ Algorithmus“, das in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsfonds FWF veranstaltet wurde.
Unter der Leitung von Klaus Unterberger, ORF Public Value, und nach einer Begrüßung von Klement Tockner, Präsident des FWF, diskutieren Astrid Mager vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Richter-Stelleninhaberin des FWF, Thomas Lohninger, epicenter.works, Matthias Kettemann, Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg, und Franz Manola, ORF-Plattformmanagement.
FWF-Präsident Klement Tockner: „Eine Demokratie braucht sowohl öffentlichen Diskurs als auch wissenschaftliche Evidenz. In Zeiten empörungsgetriebener Konkurrenz aus dem Netz nehmen öffentlich-rechtliche Medien wie der ORF eine besonders unverzichtbare Rolle ein. Den Algorithmen aus dem Silicon Valley ist es egal, ob eine Studie wahr oder falsch ist oder ob eine Geschichte einer Recherche standhält. Einzig das Aufmerksamkeitspotenzial zählt und zahlt.“
Thomas Lohninger, epicenter.works: „Die wilde Zeit des Internets ist fast vorbei. Heute sind Konzerne und Staaten sehr geschickt darin, aus digitaler Technik Überwachungs- und Kontrollinstrumente zu bauen. Die grundlegenden netzpolitischen Weichenstellungen werden in unserer Generation entschieden, die einzige offene Frage ist, ob das weiter nach dem Recht des Stärkeren oder demokratisch, mit Blick auf unsere Grundrechte passieren wird.“
Astrid Mager, Institut für Technikfolgenabschätzung, Richter-Stelleninhaberin des FWF: „Auf europäischer Ebene wäre auch die Entwicklung einer öffentlich-rechtlichen Social-Media-Plattform denkbar. Oder ein offener, freier Web-Index im Bereich Suchmaschinen, der unabhängig ist von Firmeninteressen, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung steht, wie es die Initiative ,Open Web Index‘ fordert.“
Franz Manola, ORF-Plattformmanagement: „Das ORF-Publikum zahlt Gebühren für Content, der nicht einem ökonomischen Algorithmus unterliegt, sondern von unabhängigen, kritischen Redakteurinnen und Redakteuren aufbereitet wurde. Diesen Mehrwert liefern wir auch beim zukünftigen ORF-Player, der als öffentlich-rechtliche Applikation über die Bereitstellung unserer Inhalte hinaus zur Diskussion einladen soll.“
Matthias Kettemann, Leibniz-Institut für Medienforschung, Hamburg: „Jede Bewertung eines Algorithmus sollte anhand folgender Kriterien vorgenommen werden: Sind die individuellen Freiheitssphären des Users bzw. der Userin geschützt und sind gleichzeitig keine schlechten Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erwarten? Nur wenn beide Aspekte gesichert sind, kann das als klarer Kompass für die gesellschaftliche Entwicklung der Zukunft gelten.“
Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

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