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Neuer ORF-Public-Value-Bericht „Best of ORF“ präsentiert

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Neuer ORF-Public-Value-Bericht „Best of ORF“ präsentiert

Im Rahmen eines ORF-DialogForums; zu sehen am 17. Mai in ORF III und auf ORF ON
Jedes Jahr werden rund 100 ORF-Mitarbeiter:innen und ORF-Produktionen ausgezeichnet – vom „Dr. Karl Renner Publizistikpreis“, dem Fernsehpreis der Erwachsenenbildung, dem Journalismuspreis „von unten“ oder dem Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreis bis hin zu internationalen Würdigungen, wie etwa dem Prix Europa IRIS.
Der aktuelle ORF-Public-Value-Bericht, präsentiert am Dienstag, dem 13. Mai 2025, im Rahmen des ORF-DialogForums unter dem Titel „Best of ORF“, stellt die Preisträger:innen und ihre Produktionen in den Mittelpunkt. Die Ausgezeichneten bieten in Interviews einen Blick hinter die Kulissen der ORF-Medienproduktion. Wissenschafter:innen der Universitäten Wien, Klagenfurt, Salzburg und der FH Wien haben einzelne Sendungen, Sendereihen und Initiativen einem „Public Value Check“ unterzogen und die Qualitätsansprüche auf die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags hin überprüft. Zahlen, Daten und Fakten zur gesamten Medienproduktion ergänzen den Bericht, der ab sofort online auf zukunft.ORF.at verfügbar ist.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Qualität ist mehr als eine Behauptung. Die zahlreichen Preise und Auszeichnungen für ORF-Mitarbeiter:innen und ORF-Produktionen sind ein überzeugender Beweis für deren Kompetenz und den Erfolg bei Fachjurys und Publikum.“
Klaus Unterberger, ORF Public Value: „ORF für alle. Das ist ein Anspruch, der sich vor allem auf die Medienqualität bezieht. Für den ORF ist dabei die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags relevant. Dadurch entsteht eine unterscheidbare Medienqualität, die einen Mehrwert für Bürger:innen und die Gesellschaft, eben Public Value, ergibt.“
Der Public-Value-Bericht ist Teil der verpflichtenden Qualitätssicherung des ORF und dokumentiert, wie der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllt.

ORF-DialogForum „Best of ORF“

Wie erkennt man Medienqualität? Was ist ihr Mehrwert? Und wem nützt der ORF? Diese Fragen diskutierten in einem ORF-DialogForum am 13. Mai um 13.00 Uhr im ORF RadioKulturhaus:
Andrea Eder, Regisseurin, ORF Religion & Ethik, ausgezeichnet für die Dokumentation „Pflegende Kinder“
Roland Gratzer, FM4, ausgezeichnet für die Geschichtsserie „4.000 Jahre Niederlagen“
Faris Rahoma, ausgezeichnet für ORF-Reportagen über Geschäftemacherei mit Wuchermieten
Elisabeth Pfneisl, Holyscreen Media, ausgezeichnet für „Die talentierten Herren“
Christian Scheib, Ö1, ausgezeichnet für sein Lebenswerk
Katharina Schenk, Fernsehfilm, verantwortlich für preisgekrönte Filme wie „Das Schweigen der Esel“ oder „Ungeschminkt“
Dietmar Csitkovics, Bürger*innenrat Medien und Demokratie
Gisela Reiter, Kommunikationswissenschafterin, FH Wien
Es moderierte Klaus Unterberger, ORF Public Value.
Andrea Eder versuche, „oft schwierige Themen so zu servieren, dass die Zuschauer:innen begreifen, worum es geht, ohne das Gefühl zu haben, von einer Moralkeule erschlagen zu werden. Sorgfältiger, achtsamer Journalismus, der sich an Lebenswelten herantastet, kann ein Schlüssel zu einem Fernsehen sein, das viele anspricht.“
Faris Rahoma ist sehr dankbar für das Vertrauen, das ihm bei seinen Reportagen entgegengebracht wurde: „Im ORF haben wir die große Möglichkeit, Dinge zu recherchieren und anzugehen, die bei anderen Medien nicht möglich wären. Allein unsere Berichte haben den Leuten gezeigt, dass Qualitätsjournalismus wertvoll ist.“
Gratzer sehe sich als „Geschichtenerzähler“, dessen Geschichten weitererzählt werden: „Das ist mein Qualitätsanspruch. Wir im ORF haben eine besondere Verantwortung dem zahlenden Publikum gegenüber, dass wir wirklich gute Produkte liefern.“
Elisabeth Pfneisl: „Es braucht einen ORF, der einem den Rücken freihält, denn wir brauchen diese ,Talentierte Herren‘-Filme, weil sie kern-öffentlich-rechtlich sind. Diese Polit-Dokus sind in Schulen gezeigt und in Untersuchungsausschüssen zitiert worden. Wir können uns in Österreich glücklich schätzen, dass es einen Öffentlich-rechtlichen wie den ORF gibt.“
Katharina Schenk: „Der ORF achtet besonders auf Qualität und prüft, ob die Produktionen gut genug für das Publikum sind. Die Erwartung des Publikums hat sich unter anderem durch Netflix geändert. Was die Kanäle der Ausspielung betrifft: Wir können unsere Produktionen auf ORF ON in einem streamingartigen Umfeld anbieten und das funktioniert sehr gut in der Unterhaltung. Mit dem Publikum sind wir über diverse Wege in einem ständigen Dialog und holen Feedback ein, hören uns Kritik an.“
Ungebrochen optimistisch zeigte sich Christian Scheib, was den Erfolg der ORF-Programme beim Publikum betrifft: „Mir macht das neue Nutzungsverhalten der Jungen keine Sorgen. Seit 30 Jahren höre ich, wir sollten die großen Marken vergessen und auf viele kleine Kanäle gehen. Aber es stimmt nach wie vor nicht. Ich denke, das Wichtigste ist das Renommee der Marke und die Qualität, die das Publikum damit verbindet.“
Für Gisela Reiter geht es bei Qualität „um ein prinzipielles Mindset, eine Orientierung an Public Value.“ Sie lobte den ORF: „Die Menschen vertrauen dem ORF und attestieren dem ORF Qualität“, warnte aber: „Es ist eine politische Entscheidung, ob man das beibehalten will. Denn dafür braucht es eine ausreichende Finanzierung.“ Und an den ORF richtete sie die Aufforderung: Der ORF solle sich in den Schulen in Sachen Medienbildung mehr engagieren.
Dietmar Csitkovics sagte über seinen Qualitätsbegriff: „Die Messbarkeit von Qualität ist schwierig. Es geht bei Qualität auch darum, wen man erreicht und ob man auch Menschen erreicht, die man davor nicht erreicht hat. Der Zugang zur Qualität darf nicht außer Acht gelassen werden. Man darf als ORF, der für alle da sein will, die Qualität sicher nicht zu hoch ansetzen, so dass man die Breite verliert.“
Die Diskussionsveranstaltung ist am Samstag, dem 17. Mai, um 8.05 Uhr in ORF III zu sehen und danach auf ORF ON und auf SOUND abrufbar.
Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.