„Anton Bruckner – Eine Entdeckungsreise“: ORF-Film zur Neujahrskonzert-Pause würdigt musikalischen Jahresregenten

Zum alljährlichen TV-Ritual am 1. Jänner gehört neben der Live-Übertragung des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker (ab 11.15 Uhr in ORF 2) auch der mittlerweile traditionelle ORF-Musikfilm zur Konzertpause. Seit 1992 hat die rund 24-minütige Produktion das Anliegen, Österreich mit seinen Kultur- und Naturschätzen sowie seiner Geschichte in der ganzen Welt von der besten Seite zu präsentieren und ist damit – ebenso wie das philharmonische Konzert – zur kulturellen Visitenkarte des Landes avanciert. Wie in jedem Jahr ist der sogenannte „Pausenfilm“ auch 2024 einem besonderen Thema bzw. Anlass gewidmet. Gewürdigt wird der oberösterreichische Komponist Anton Bruckner, dessen Geburtstag sich zum 200. Mal jährt und auch – erstmals – mit einem Stück im Neujahrskonzertprogramm unter der Leitung des Bruckner-Experten Christian Thielemann gefeiert wird. Die filmische Hommage an den musikalischen Jahresregenten, der als innovativster Komponist der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt und mit seinen wegweisenden Werken die Musikentwicklung bis weit ins 20. Jahrhundert prägte, hat Felix Breisach eindrucksvoll in Szene gesetzt. Unter Mitwirkung zweier pfiffiger Sängerknaben aus dem Stift St. Florian, wo Bruckner selbst Sängerknabe, später Organist und Lehrer war und schließlich seine letzte Ruhestätte fand, begibt sich der Film auf Spurensuche zu dessen wichtigsten Lebensstationen.

„Anton Bruckner – Eine Entdeckungsreise“ ist am 1. Jänner um ca. 11.50 Uhr in ORF zu sehen. Ein Dacapo steht in der „matinee“ am Dreikönigstag, am Samstag, dem 6. Jänner, um 9.05 Uhr in ORF 2 auf dem Programm.

Die St. Florianer Sängerknaben Laurenz Oberfichtner aus Zwettl an der Rodl und Frederick Derwein aus Linz führen durch die Geschichte des Neujahrskonzert-Pausenfilms, auf der Suche nach den Wurzeln und markanten Lebensmittelpunkten ihres Vorgängers im traditionsreichen Bubenchor und späteren weltberühmten Musikers. Auf ihrer Entdeckungsreise, die im Film mit einer großen Orgelimprovisation am frühmorgendlichen Traunsee beginnt, durchmessen sie die schönsten oberösterreichischen Landschaften mit dem Ballon, erkunden u. a. Anton Buckners Geburtsort Ansfelden und das Stift St. Florian, wandern durch Bad Ischl sowie die Linzer Ars Electronica und besuchen Bruckners Wiener Wirkungsstätte, den Musikverein. Dabei bewundern und unterstützen sie mehrere philharmonische Ensembles, die an ikonischen Orten diverse Bearbeitungen von Bruckner-Kompositionen interpretieren. Wieder in St. Florian stimmen die beiden Sängerknaben ihre heimliche Hymne, den berühmten Chor „Locus iste“, dort an, wo der Anton Bruckner unter der großen Orgel begraben liegt.

Für „Anton Bruckner – Eine Entdeckungsreise“ zeichnet mit Felix Breisach ein ausgesprochener „Pausenfilm“-Routinier als Regisseur und Produzent verantwortlich. Schließlich ist dies sein bisher 15. Beitrag, der ihn damit zum Spitzenreiter in der über 30-jährigen Geschichte der ORF-Filme zum Neujahrskonzert macht. Zwölfmal führte der Steirer selbst Regie, dreimal produzierte er ausschließlich. „Jetzt sind es bald 30 Jahre her, dass ich mit den ‚Pausenfilmen‘ angefangen habe und immer noch mache ich das gerne: einem Millionenpublikum aus aller Welt die Heimat näherzubringen“, sagt der Filmemacher und versierte Bildregisseur von Konzert- und Opernproduktionen.

Doch auch bei aller Routine sei die Herstellung eines solchen Musikfilms eine anspruchsvolle Aufgabe, wie Felix Breisach betont: „Nonverbal ist es immer eine Herausforderung, nur mit Bildern eine Geschichte zu erzählen – so wie dieses Jahr mit zwei St. Florianer Sängerknaben, die sich auf eine zauberhafte Entdeckungsreise begeben und dabei die brillante Musik der Wiener Philharmoniker sowie besondere Orte und Erinnerungen an Anton Bruckner entdecken“, so der gebürtige Grazer. „Die beiden kommen unglaublich gut rüber und die Arbeit mit ihnen hat wirklich Spaß gemacht.“ Gemeinsam wolle man das Publikum animieren, sich auf die Spuren des Gezeigten zu machen: „Wenn das gelingt, ist alles gut!“.