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ORF-„matinee“ am 22. Juni: In memoriam Alfred Brendel

Auch Ö1 erinnert an den bedeutenden österreichischen Pianisten und Essayisten
Die „matinee“ am Sonntag, dem 22. Juni 2025, ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON erinnert zunächst an den kürzlich verstorbenen österreichischen Pianisten und Essayisten Alfred Brendel. Zu sehen ist ein besonderer Auftritt des Künstlers im Brahmssaal, bei dem er eigene Texte aus seinem Buch mit dem programmatisch-absurden Titel „Ein Finger zuviel“ las, musikalisch begleitet vom Pianisten Pierre-Laurent Aimard. Ö1 widmet Brendel bereits am Donnerstag (19. Juni) und am Samstag (21. Juni) zwei Programmpunkte. Weiters gratuliert die ORF-2-„matinee“ dem vielschichtigen Komponisten Kurt Schwertsik zu seinem 90. Geburtstag am 25. Juni mit einem neuen Porträt. Danach folgt „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr), die mit aktuellen Berichten und Tipps den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt.

„Alfred Brendel – Ein Finger zuviel“ (9.05 Uhr)

Der aus Wiesenberg im heutigen Tschechien stammende Alfred Brendel studierte unter anderem in Wien und begann seine Karriere in den 1950er Jahren mit Werken von Franz Liszt, Arnold Schönberg, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Er war der erste Pianist, der Beethovens Klavierwerke komplett aufgenommen hat. In seinen vielen Schriften, wie zum Beispiel „Nachdenken über Musik“ setzte er sich u. a. intensiv mit den Sonaten Beethovens und Schuberts auseinander. Besucher des Wiener Musikvereins konnten 2001 im Brahmssaal den großen Pianisten von seiner humoristischen Seite erleben: Der damals 70-jährige Alfred Brendel las selbstverfasste Texte aus seinem Buch mit dem programmatisch-absurden Titel „Ein Finger zuviel“. Dazu spielte Pierre-Laurent Aimard, einer der bedeutendsten Interpreten für zeitgenössische Klaviermusik, Kurzstücke von György Ligeti und György Kurtág. Die Bildregie führte Thomas Bogensberger.

Ö1 in memoriam Alfred Brendel

In memoriam Alfred Brendel wiederholt Ö1 am Samstag, dem 21. Juni, ab 15.06 Uhr in „Apropos Klassik“ eine adaptierte Sendung aus dem Jahr 2021, die anlässlich des 90. Geburtstags Brendels entstand. Zu Gast in dieser Sendung war Armin Thurnher, der nicht nur Publizist, Journalist und Herausgeber ist, sondern auch ein deklarierter Verehrer der Klavierkunst Alfred Brendels. Seine Beschäftigung mit dem Leben sowie dem musikalischen und literarischen Schaffen Brendels hat Thurnher in einen ironisch pointierten Roman gegossen, der 2009 unter dem Titel „Der Übergänger“ erschienen ist. Zu hören sind Einspielungen aus dem reichhaltigen Plattenkatalog von Alfred Brendel.
Bereits am Donnerstag, dem 19. Juni, ist in der „Ö1 Nachtmusik“ ab 1.03 Uhr Musik von Alfred Brendel zu hören – solistisch, als Kammermusiker, als Liedbegleiter und mit großen Orchestern und Dirigentinnen und Dirigenten.

„Kurt Schwertsik im Wunderland“ (9.50 Uhr)

Mit mehr als 100 Werken zählt Kurt Schwertsik zu den eigenwilligsten und zugleich zugänglichsten Komponisten der Gegenwart. Sein kompositorisches Schaffen ist geprägt von einer unermüdlichen Neugier und einem lebenslangen Hunger nach Erfahrung. In seiner Musik treffen Welten aufeinander: Indische Klänge begegnen französischen Chansons, Beatles-Melodien stehen neben Einflüssen von Karlheinz Stockhausen. Doch Schwertsiks Handschrift bleibt unverkennbar – getragen von Humor, Tiefgang und einer gewissen Wiener Gelassenheit. „Meine Musik ist meistens schön“, sagt der Jubilar selbst mit einem Augenzwinkern. Eine Aussage, die ebenso programmatisch wie provokant verstanden werden kann. Seine Werke haben ihm internationale Anerkennung eingebracht, ebenso wie kritische Stimmen – doch Schwertsik begegnet beidem mit Leichtigkeit, Witz und philosophischer Ruhe.
Anlässlich seines 90. Geburtstags widmet der ORF dem außergewöhnlichen Künstler eine neue Dokumentation von Herbert Eisenschenk. Der Film zeichnet das vielschichtige Porträt eines Menschen, der sich nie in stilistische Grenzen einordnen ließ. Zwischen Avantgarde und Tonalität, Ernst und Ironie, Philosophie und Familienleben bewegt sich Schwertsik mit spielerischer Selbstverständlichkeit. Persönliche Wegbegleiterinnen wie seine Frau Christa Schwertsik sowie die Stiefkinder Katharina, Regina und Julia Stemberger charakterisieren ihn als einen offenen, geistig wachen und liebevoll eigensinnigen Menschen. Auch Kolleginnen und Kollegen geben Einblicke in das Leben eines Künstlers, der stets suchte – und dabei eine ganz eigene klingende Welt erschaffen hat. Ob am Küchentisch, auf der Bühne oder tief in den Archiven seiner Erinnerungen – Kurt Schwertsik bleibt ein wacher Geist. Einer, dessen Musik berührt, überrascht und begeistert.

„Die Kulturwoche“ inklusive Ausblick Sommerfestivals (10.35 Uhr)

Aktuelle Kulturereignisse und Kulturtipps aus Österreich mit einem Ausblick auf den reichhaltigen Festivalsommer, kurz zusammengefasst und spannend aufbereitet von der Kulturredaktion des ORF.