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Ö1, ORF 2 und ORF III zu 75 Jahre Israel: „Land der Gegensätze, Land der Hoffnung?“

Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der Staatsgründung stehen fünf Ö1-Sendungen ab 29. April im Zeichen Israels. ORF III sendet einen dreiteiligen Schwerpunktabend am 13. Mai und in ORF 2 berichtet das „WELTjournal“ am 17. Mai.
„‚Jerida‘ - das bedeutet Auswanderung. Junge Israelis in Wien.“ lautet der Titel der Ö1-„Hörbilder“ am Samstag, den 29. April ab 9.05 Uhr. Das Feature geht der Frage nach, was junge Israelis in ein Land zieht, das ihre Vorfahren vertrieben und ermordet hat. Zu Wort kommt auch die Migrationsforscherin Dani Kranz von der Ben Gurion Universität, die sich wissenschaftlich mit der Abwanderung junger Israelis nach Deutschland und Österreich beschäftigt.
„Ich weiß seit langem, dass ich in zwei Welten lebe“ – der Historiker, Journalist und Autor Tom Segev ist zu Gast bei Renata Schmidtkunz in „Im Gespräch“ am Donnerstag, den 4. Mai ab 21.00 Uhr in Ö1. „Zwei Welten“ - damit meint Tom Segev sein Leben zwischen Israel und Deutschland. Als Journalist ordnet er Vorgänge in Israel und Deutschland seit über 50 Jahren ein. Als Autor von Büchern wie „Die siebte Million. Der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung“ sowie seinen Biografien über Simon Wiesenthal und David Ben Gurion erlangte der Historiker internationale Bekanntheit. Im Herbst 2022 hat er in seinem Memoiren-Buch „Jerusalem Ecke Berlin“ seine Lebensgeschichte verarbeitet. Segev spricht über persönliche Erinnerungen aus seinen zwei Welten, warum er in Bezug auf eine Friedenslösung im Nahen Osten nur wenig Optimismus verspürt und was ihm dennoch Zuversicht gibt.
„Ivrit: Von der Sakral- zur Amtssprache“ ist Thema der „Dimensionen“ am Mittwoch, den 10. Mai ab 19.05 Uhr in Ö1. Amtssprache in dem erst 75 Jahre alten Staat Israel ist Ivrit, das Modernhebräische. Eliezer Ben-Jehuda, Journalist und Autor, veröffentlichte ab 1910 das erste modernhebräische Wörterbuch und schuf so eine neue Muttersprache aus Begriffen, die seit ca. 200 n. Chr. praktisch nur mehr im Torastudium verwendet worden waren. Ivrit ist der bisher einzige gelungene Versuch, eine Sakralsprache wieder zu beleben und zu einer modernen Standardsprache zu machen. Seit 70 Jahren ist die Akademie für die Hebräische Sprache in Jerusalem für die Erschaffung neuer hebräischer Wörter zuständig, um mit der sich schnell ändernden Lebenswelt in Israel Schritt zu halten.
Das Ö1-„Journal Panorama“ (18.25 Uhr) bringt am Donnerstag, den 11. Mai die Reportage „75 Jahre Israel: Land der Gegensätze, Land der Hoffnung?“ von ORF-Korrespondent Tim Cupal.
Unter dem Titel „Dasein wird in seiner Abwesenheit erfasst“ liest Miguel Herz-Kestranek in „Du holde Kunst“ am Sonntag, den 28. Mai ab 8.15 Uhr in Ö1 Aphorismen von Elazar Benyoëtz aus dessen im Vorjahr erschienenen Band „Himmelsstrich und Bodensatz“. Der hebräische Dichter Benyoëtz gilt als Erneuerer der deutschsprachigen Aphoristik, dessen Sprachbegriff sich an Karl Kraus und der Sprache der Bibel orientiert.

„WELTjournal“ in ORF 2

75 Jahre nach Staatsgründung blickt Israel auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Entbehrungen, Kriege, das Scheitern bei der Suche nach einer Lösung mit den Palästinensern – aber auch wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aufschwung und die politische und militärische Vorherrschaft in der Region. Doch rund um den Jahrestag sind viele Hoffnungen enttäuscht. Israel ist eine gespaltene Gesellschaft und ist weiter auf der Suche nach seiner Identität – irgendwo zwischen liberaler Demokratie und autoritärem jüdisch-religiösem Staat. Pünktlich zum 75. Jahrestag der Staatsgründung durchlebt das Land die schwersten innenpolitischen Zerwürfnisse seiner kurzen Geschichte. Für die Palästinenser scheint der Traum vom eigenen Staat in dem von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland und in Gaza ausgeträumt. ORF-Korrespondent Tim Cupal fragt am Mittwoch, den 17. Mai um 22.30 Uhr in ORF 2 für das „WELTjournal“ nach, was aus den Hoffnungen der Staatsgründer von einst geworden ist – bei jüdischen Holocaust-Überlebenden, die den Staat mit aufgebaut haben; bei jungen Israelis, die darüber nachdenken, diesen Staat wieder zu verlassen; bei nationalreligiösen jüdischen Siedlern, bei israelischen Arabern und Palästinensern im Westjordanland, bei jüdischen Israelis, religiös und weltlich, und bei Menschen, die seit Jahresanfang Woche für Woche auf die Straße gehen, um – wie sie selbst sagen – die Demokratie in Israel zu retten.

„Israel – Geburt eines umkämpften Landes“ in ORF III

ORF III widmet sich dem Jubiläum am Samstag, den 13. Mai in einem dreiteiligen Schwerpunktabend. Zum Auftakt rekapituliert der Doku-Zweiteiler „Israel – Geburt eines umkämpften Landes“ die ersten zwei Jahrzehnte des jüdischen Staates, von 1945 bis zum Sechstagekrieg. Der erste Film mit dem Untertitel „Ein Staat entsteht“ (20.15 Uhr) widmet sich der Periode vom Ende des Zweiten Weltkriegs über das UNO-Votum des Teilungsplanes im Jahr 1947 bis hin zur Unabhängigkeitserklärung Israels im Jahr 1948. Teil zwei „Israel – Geburt eines umkämpften Landes: Von Krieg zu Krieg“ (21.15 Uhr) deckt die Jahre 1948 bis 1967 ab – zwei Jahrzehnte, die geprägt waren von Kriegen: dem Arabisch-Israelischen Krieg 1948, der Suez-Krise 1956 und schließlich dem Sechstagekrieg 1967.
Die anschließende Dokumentation „Odyssee eines Flüchtlingsschiffs – Die Exodus“ (22.15 Uhr) beschließt den Abend: 4.500 jüdische Holocaust-Überlebende haben sich im Sommer 1947 mit einem Schiff, der „Exodus“, nach Palästina aufgemacht. Doch noch hatten die Briten die Mandatsmacht in Palästina und versuchten, die jüdische Immigration zu begrenzen. Sie veranlassten die Stürmung des Schiffes und ließen die Passagiere zurück nach Deutschland bringen – ausgerechnet in das Lager vor Lübeck, das mit seinen Wachtürmen an ein KZ erinnerte.