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Ostersegen "Urbi et Orbi"

ORF

Im Bild: Rom, Petersdom.

Karwoche, Pessach, Ostern 2025: Vielfältiges Programmangebot der ORF-Hauptabteilung „Religion und Ethik multimedial“

Dieser Tage beginnen sowohl für Juden und Jüdinnen als auch für Christen und Christinnen wichtige Feiertage. Am Abend des 12. April 2025 startet das jüdische Pessach-Fest – mit dem Palmsonntag die christliche Karwoche, die hin zum Osterfest führt. Die ORF-Hauptabteilung „Religion und Ethik multimedial“ begleitet die Festtage mit einem vielfältigen Angebot in TV, Radio und Online.

Die TV-Angebote in ORF 2 und ORF III im Überblick

„Prisma“ (12. April, 16.45 Uhr) zeigt die Beiträge „Faire Schokolade? Das Dilemma mit dem Osternest“ und „Mea Shearim: Einblick in eine abgeschottete Welt“: Schokolade ist ein Hauptbestandteil vieler Osternester, doch es ist gar nicht so einfach, diese mit ethisch einwandfreien Schokohasen und -eiern zu füllen. Selbst wenn man gerne nachhaltig einkaufen und auf keinen Fall Kinderarbeit bei der Kakaoproduktion fördern möchte, ist es schwierig, die richtigen Produkte zu finden. Die Dreikönigsaktion möchte für dieses Thema sensibilisieren. Konstantin Obermayr hat in Ghana und Österreich Menschen getroffen, die sich für fair produzierte Schokolade einsetzen.
Mea Shearim gehört zu den ältesten Vierteln Jerusalems, das vor allem von ultraorthodoxen Juden bewohnt wird. Sie propagieren eine traditionelle Auslegung der Tora und halten religiöse Gesetzesvorschriften strikt ein. Ihre Beziehung zum modernen Staat Israel ist spannungsgeladen. Israel-Korrespondent Nikolaus Wildner ist es gelungen, anlässlich des Purim-Festes mit einem Kamerateam in diese abgeschottete Welt einzutauchen.
Vom Palmsonntag (13. April) bis Ostermontag (21. April) zeigt ORF 2 täglich vor der „ZIB“ um 8.59 Uhr „Die gute Minute“. In einer Zeit, in der sich schlechte Nachrichten häufen, erzählen unterschiedliche Persönlichkeiten von ihren „guten Momenten“ am Tag: Persönliche Erfolge, aufbauende Erlebnisse, die Mut machen, Möglichkeiten, sich selbst und anderen etwas Gutes zu tun.
Am Palmsonntag (13. April) überträgt ORF III den Katholischen Gottesdienst (10.00 Uhr) vom Hauptplatz in Hartberg in der Steiermark mit Pfarrer Josef Reisenhofer. In der „Orientierung“-Spezialausgabe „Tempelberg – Al-Aqsa-Moschee: Heiliger Ort für Juden und Muslime“ (12.30 Uhr, ORF 2) führt ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner an diesen neuralgischen Punkt des Nahost-Konflikts und versucht, die Geschichte und die besondere Bedeutung dieses Ortes verständlich zu machen. In „Was ich glaube“ (16.55 Uhr) geht es um die Frage: Was hat es mit den Osterbräuchen auf sich?
Das Turiner Grabtuch gehört zu den faszinierendsten und umstrittensten Objekten religiöser Verehrung: In dieses Tuch, so heißt es, soll Jesus von Nazareth nach seiner Kreuzigung zur Grablegung gehüllt worden sein. Ist das Bildnis dieses 1,80 Meter großen Mannes, der die Wunden eines Gekreuzigten trägt, ein frommes mittelalterliches Artefakt? Oder ist es tatsächlich der Abdruck eines Leichnams aus der Antike? Den Verfechtern der Fälschungsthese, die sich auf Ergebnisse einer Radiokarbonanalyse berufen, stehen Forscher gegenüber, die stichhaltige Indizien für eine Datierung des Tuches auf die Zeitenwende gefunden haben wollen. Die „kreuz und quer“-Neuproduktion „Das Grabtuch von Turin – ein Mysterium“ (15. April, 22.35 Uhr, ORF 2) erörtert, wie sich die widersprüchlichen Hinweise deuten lassen. Um 23.25 Uhr folgt die „kreuz und quer“-Ausgabe „Biblische Missverständnisse – und ihre Folgen“.
Am Gründonnerstag (17. April) überträgt ORF III um 19.00 Uhr den Katholischen Gottesdienst „Messe vom Letzten Abendmahl“ aus der Benediktinerabtei Michaelbeuern in Salzburg mit Abt Johannes Perkmann OSB.
Am Karfreitag (18. April) erzählt die Dokumentation „Eine Heimkehr – Auf den Spuren der Täufer in Österreich“ (9.30 Uhr) die Geschichte des Glaubens dieser christlichen Radikalreformer, ihrer Verfolgung und Vertreibung und entdeckt neue Gemeinden im heutigen Niederösterreich. Um 10.05 Uhr überträgt ORF 2 den Evangelischen Karfreitagsgottesdienst aus der Pfarrgemeinde A.B. Perchtoldsdorf in Niederösterreich mit Pfarrer Andreas Fasching, der als einer der Erfinder des sogenannten „Theatergottesdienstes“ gilt: In diesem Karfreitagsgottesdienst ersetzt ein Theaterstück rund um die „Frau des Pilatus“ aus der evangelischen Christ-Königs-Kirche die Predigt.
Beim sogenannten Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland werden Hakenkreuzfahnen auch an den evangelischen Kirchen gehisst. Widerstand wagen nur wenige. Die aus Graz stammende Religionslehrerin und Theologin Margarete Hoffer aber leistet Widerstand – und tätige Hilfe. Als Vikarin im deutschen Baden-Württemberg versteckt sie jüdische Flüchtende, organisiert gefälschte Ausweise und hilft bei der Flucht in die Schweiz. Obwohl sie dabei auch ihr eigenes Leben riskiert, hat sie doch zeitlebens das Gefühl, viel zu wenig getan zu haben. Hermann Miklas, ehemals Superintendent der Steiermark, zeichnet am Karfreitag in „FeierAbend: Vikarin im Widerstand“ (20.00 Uhr) das Bild einer evangelischen Christin, die gerade in der dunkelsten Stunde für viele zum Licht der Hoffnung wurde. In „kreuz und quer Spezial: Wer erträgt das Kreuz?“ (22.55 Uhr) begibt sich Filmemacher Stefan Ludwig auf eine persönliche Suche nach einer heute überzeugenden Deutung des Kreuzes. Er sucht nach Antworten in der Kunst und der Theologie, aber auch im Dialog mit Gläubigen und mit Menschen, die das Kreuz vehement ablehnen.
Am Karsamstag (19. April, 13.20 Uhr) überträgt ORF 2 die „Österliche Segensfeier – Gemeinsam Osterspeisen segnen“ mit dem steirischen Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl im Seelsorgeraum Kaiserwald mit der Pfarrgemeinde zum Heiligen Thomas in Premstätten. Jedes Jahr zu Ostern warten katholische Gläubige auf den Segen Urbi et Orbi, der Stadt und dem Erdkreis, den der Papst pünktlich zu Mittag des Ostersonntags spendet. Millionen von Fernsehzusehern verfolgen die Zeremonie, die mit einem allgemeinen Ablass verbunden ist, vor den Fernsehschirmen mit. Doch was bedeutet dieser Segen überhaupt, wie lange gibt es ihn schon, was ist ein Ablass und ist das alles nicht schon etwas aus der Zeit gefallen? Der „Prisma“-Beitrag „Urbi et Orbi: Ein Segen mit Geschichte“ (16.45 Uhr) geht diesen Fragen nach. Weiters berichtet „Prisma“ über die schwierige Zukunft der Christen in Syrien: Langzeitdiktator Baschar al-Assad war selbst Angehöriger einer Minderheit und hat den Christen relativen Schutz gewährt. Trotz aller Freude über das Ende der Schreckensherrschaft wissen die Christen nicht, wie es weitergeht. Rosa Lyon war vor und nach dem politischen Machtwechsel in Syrien und hat mit Vertretern von Minderheiten gesprochen. ORF III überträgt die Osternachtsfeier (21.03 Uhr) aus dem Salzburger Dom mit Erzbischof Franz Lackner.
Am Ostersonntag (20. April) überträgt ORF 2 nach dem „Prisma“-Beitrag „Urbi et Orbi – ein Segen mit Geschichte“ (9.50 Uhr) um 10.00 Uhr den Ostergottesdienst aus Rom, um 11.55 Uhr folgt die Osteransprache mit dem Segen „Urbi et Orbi“. Derzeit ist noch nicht klar, ob Papst Franzsikus bei den Feierlichkeiten dabei sein wird. Ostern 2025 bietet eine historische Chance für die Ost- und Westkirche – erstmals seit langem fällt das Datum für das Osterfest auf denselben Termin. Die nichtkatholischen Ostkirchen feiern Ostern nach dem julianischen, die Westkirchen nach dem gregorianischen Kalender, der Termin kann im Extremfall bis zu fünf Wochen abweichen. Eine Einigung auf denselben Ostertermin ist bisher gescheitert, wäre aber ein Zeichen für Versöhnung zwischen den Kirchen: Die „Orientierung“ (12.25 Uhr) ist auf historischer und kirchenpolitischer Spurensuche. Ein weiterer „Orientierung“-Beitrag begibt sich auf die Spuren des Pessach-Festes einst und heute: Jüdische Gläubige feiern heuer vom 12. bis 20. April Pessach. Bei diesem höchsten jüdischen Fest, an dem Jesus laut neutestamentlicher Tradition mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat, gedenkt man des Auszugs der Israeliten aus Ägypten. Dieser Gründungsmythos des jüdischen Volkes, bei dem es um Befreiung aus Unterdrückung und Sklaverei geht, hat heute eine ganz aktuelle, politische Bedeutung: die Befreiung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Um 16.55 Uhr folgt „Was ich glaube“ mit Bischof Michael Chalupka zum Thema „Was mich hoffen lässt“. Drei Tage nach dem Ostersonntag feiert der ehemalige Generalvikar der Diözese Graz-Seckau, Leopold Städtler, seinen 100. Geburtstag. Was ihn fit hält und wie er die massiven gesellschaftlichen Umbrüche und Krisen sieht, die er in den vergangenen 100 Jahren miterlebt hat, erzählt er in „FeierAbend: Das Geheimnis des Hundertjährigen“ (19.52 Uhr).
Am Ostermontag (21. April) überträgt ORF III um 10.00 Uhr den Evangelischen Gottesdienst aus der Pfarrgemeinde A.B. Oberwart im Burgenland mit Pfarrerin Sieglinde Pfänder. In ORF 2 blickt die die Dokumentation „Mauern der Freiheit – Die Baustellen der Benediktiner von Melk“ (10.05 Uhr) hinter die Kulissen der prächtigen Barockanlage in Niederösterreich. „Was lässt mich hoffen?“ ist Thema in „Was ich glaube“ (16.55 Uhr) mit dem Psychotherapeuten und Theologen Arnold Mettnitzer. „FeierAbend: Anselm Grün – Voller Zuversicht“ (19.52 Uhr) zeigt ein Porträt des wohl bekanntesten Benediktiners im deutschsprachigen Raum, der kürzlich seinen 80. Geburtstag gefeiert hat: Anselm Grün – Betriebswirt, Führungskräftetrainer und Autor spiritueller Bücher. Wie es gelingen kann, die immer wieder neuen Anforderungen, die das Leben in Umbruchszeiten bringt, anzunehmen, zu gestalten und schließlich zu neuer Lebendigkeit, Gelassenheit und Freiheit zu finden, will Anselm Grün auch als Bestsellerautor und Vortragsreisender weitergeben. „kreuz und quer: Die Tochter des Papstes“ (22. April, 23.05 Uhr) erzählt die unglaubliche Geschichte der Papsttochter Lucrezia Borgia, die in einer der skandalösesten Phasen der Renaissance spielt.

Die Radio-Angebote im Überblick

Über den Wert der Erinnerung im Judentum und das Pessachfest spricht die Historikerin und Publizistin Tina Walzer in der Ö1-Sendung „Zwischenruf“ am Palmsonntag (13. April). In der Ö1-Reihe „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ startet an diesem Sonntag auch eine mehrteilige Serie über die prominenten und weniger prominenten Gestalten des Ostergeschehens – das „Who is Who von Ostern“. Zudem wird an den 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer erinnert. In der Karwoche spricht Michael Landau, Präsident von Caritas Europa, in seinen „Gedanken für den Tag“ auf Ö1 über Hoffnung in Krisenzeiten. In den Tagen vor und rund um Ostern ist der Kern der christlichen Botschaft komprimiert enthalten, erklärt die evangelische Theologin Jutta Henner, Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft, anhand verschiedener Personen aus den biblischen Erzählungen rund um die Passion in ihren „Morgengedanken“ in den ORF-Regionalradios. Am 16. April beleuchtet „Im Fokus – Religion und Ethik“ auf Ö1 die Rolle von Margarete Hoffer, einer evangelischen Vikarin im Widerstand gegen das NS-Regime, und außerdem die gregorianische Kalenderreform von Papst Gregor XIII in der Rubrik „VIP – Very Important Popes“. „Betrifft: Ostern“ thematisiert am Gründonnerstag (17. April) auf Ö1 die kollektive Erinnerung im Zusammenhang mit dem jüdischen Befreiungsfest Pessach und dem christlichen Fest Ostern. In der Ö3-Sendung „Einfach zum Nachdenken“ macht sich am Karfreitag um 22.58 Uhr der katholische Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer Gedanken zu diesem besonderen Tag im Christentum. Am Ostersonntag widmet sich die Ö1-Lebenskunst den „großen Fragen zwischen Himmel und Erde“ und damit der gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Wien. Außerdem reflektiert der katholische Theologe, Priester und Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien, Josef Grünwidl, jene Bibelstelle, die vom leeren Grab erzählt.

Karwoche, Pessach und Ostern auf religion.orf.at

In der Karwoche gibt es Osterbuchtipps der Religionsabteilung – von Bilderbüchern über Romane bis hin zu spannenden Sachbüchern aus den Bereichen Religion und Ethik. Weiters beschäftigt sich religion.at mit den Themen „Jüdisches Pessach-Fest zur Erinnerung an Befreiung“ und „Ostern in der griechisch-orthodoxen Kirche“. Am Karfreitag begibt sich Theologe Jakob Deibl unter dem Titel „Erlösung und Leben durch den Tod – Wie ist das vorstellbar?“ auf die Spuren des Erlösungs- und Hoffnungsbegriffs im Christentum.