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Viele der TV-Magazine nehmen an der Challenge mit Vergnügen teil. Auch wenn es trotz aller Bemühungen der Redaktionen nicht überall leicht ist auf die 50 Prozent zu kommen.

Mir fällt insgesamt positiv auf: ich sehe und höre im ORF schon viel mehr Expertinnen. Die Challenge wirkt! Für mich persönlich ist 50:50 eine Selbstverständlichkeit. 50 Prozent der Führungskräfte bei den Magazinen sind weiblich, in den Redaktionen sind es derzeit mehr Frauen als Männer.

Die 50:50-Aktion bewirkt, dass ich noch mehr, als ich das ohnehin schon immer tue, darauf schaue, dass Frauen in unseren Sendungen gut repräsentiert sind. Ich habe da einen richtiggehenden Ehrgeiz entwickelt. Ich denke das schon mit, wenn ich Sendungen bestelle und ich mit meinen Autorinnen und Autoren über den Aufbau einer Sendung spreche. Bei unseren eigenen (in der Redaktion gemachten) Sendungen ist es sowieso klar, dass der Frauenanteil passt. Die Dokumentation nimmt weniger Zeit in Anspruch als befürchtet. Im Durchschnitt wenige Minuten pro Sendung – und immerhin ist unsere Sendung eine halbe Stunde lang.

Zunächst war vor allem bei dem einen oder anderen Sendungsverantwortlichen die Skepsis sehr groß und dann ist da natürlich das Killerargument mit den Quotenfrauen gekommen. Daher wollte ich den November primär dazu nutzen, um ganz einfach einmal den Status quo erheben zu lassen. Dabei hat sich aber in den letzten Wochen gezeigt, dass Redakteure (in diesem Fall waren es erfreulicherweise vor allem die Männer) laut zu überlegen begonnen haben, ob sie nicht statt eines Intensivmediziners auf der Covid-Station eine Intensivmedizinerin für ein Interview nehmen können. So sind wir tatsächlich auf eine tolle Ärztin gestoßen, die das Potenzial zum „neuen steirischen Corona- Expertinnengesicht“ hat.

Wenn sich die Verhältnisse in unserer Gesellschaft ändern sollen, im individuellen Handeln, in zwischenmenschlicher, beruflicher wie politischer Hinsicht, müssen wir der Realität ins Auge sehen: Frauen und Männer sind strukturell noch lange nicht gleichberechtigt.
Unsere weiblich dominierte Kulturredaktion ist mit vollem Elan bei der 50:50 Challenge dabei und verzeichnet konsequent Erfolge!