EU-Projekt ENACT (2024 - 2026)

Allein in Österreich sind rund 1,3 Millionen Menschen aus unterschiedlichen Gründen auf Nachrichten in Einfacher Sprache (NIES) angewiesen. Die aktuelle OECD-Studie, wonach 29 Prozent der Erwachsenen in Österreich Schwierigkeiten beim Lesen haben, unterstreicht die steigende Bedeutung von „Nachrichten in einfacher Sprache“ (NIES).

Einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Angebote in Einfacher Sprache soll ein neues EU-Projekt leisten, an dem der ORF als Partner teilnimmt. Der Auftakt dafür fand Mitte Dezember 2024 in Wien gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Italien, Lettland, Slowenien und Spanien statt. Das EU-Projekt ENACT steht für "Easy-to-understand News for Collaborative Transformation“.

Im Rahmen von ENACT identifizieren Expertinnen und Experten aus fünf EU-Staaten brauchbare Praktiken, um Nachrichten in Einfacher Sprache zu produzieren und internationale Standards dafür zu etablieren. Der Zugang zu Information ist die Basis zu freier Meinungsbildung; Nachrichten in Einfacher Sprache bilden einen essenziellen Beitrag diesen Anspruch zu erfüllen.

Im  ORF, der bereits seit 2017 „Nachrichten in einfacher Sprache“ anbietet, geht es auch um die zielgruppengerechte Weiterentwicklung in Zusammenarbeit der verschiedenen Redaktionen, die aktuelle Nachrichten in Einfacher Sprache veröffentlichen.

Ziel des EU-Projekts ENACT (von „to enact“ – „verordnen“), ist die Erstellung eines Handbuchs mit Richtlinien für die Verwendung von Nachrichten in Einfacher Sprache in audiovisuellen Medien. Die Zielgruppe der Nachrichten in Einfacher Sprache umfasst insbesondere Menschen mit Lernschwierigkeiten und schwachen Sprachkenntnissen, außerdem profitieren ältere Menschen, Kinder und Jugendliche von Informationen, die einfach verständlich aufbereitet sind. Nachrichten in Einfacher Sprache sollen so gestaltet sein, dass Menschen mit schwacher Sprachkompetenz Informationen verstehen.