ORF/e&a Film/Heinz Laab
Oberösterreich-Folge der „Universum History“-Zeitgeschichteserie „Unser Österreich“ im ORF-Landesstudio Oberösterreich präsentiert
Eine besondere Geschichte – jene der Familie Kohlberger – aus dem Bundesland Oberösterreich, erzählt von einer besonderen Regisseurin Oberösterreichs, bietet der sechste Teil der „Universum History“-Zeitgeschichte-Reihe „Unser Österreich“. Regisseurin Sabine Derflinger („Vorstadtweiber“, „Tatort“) liefert nach einem Buch von Thomas Baum („Die Rosenheim-Cops“) ein berührendes Familienporträt aus der Grenzlandregion des Mühlviertels. ORF 2 zeigt das Doku-Drama „Im Bann von Krieg und Besatzung“ am Dienstag, dem 31. Oktober 2017, um 21.05 Uhr.
Am Montag, dem 23. Oktober, wurde die Produktion in Anwesenheit von Landeshauptmann Thomas Stelzer, ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner, ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer, „Universum History“-Projektleiter Tom Matzek sowie von Angehörigen der Familie Kohlberger im Landesstudio Oberösterreich präsentiert. Im Gespräch mit e&a-film-Produzent Markus Pauser und Drehbuchautor Thomas Baum erläuterte ORF-Oberösterreich-Programmchef Reinhard Waldenberger die Besonderheiten der Dokumentation, die als Produktion von e&a film im Auftrag des ORF, gefördert von Kultur Land Oberösterreich, BMB und Zukunftsfonds der Republik Österreich in Zusammenarbeit mit dem ORF Oberösterreich entstand. Ebenfalls unter den zahlreich erschienenen Premierengästen: ORF-Stiftungsrätin Margit Hauft, Multipercussionist Martin Grubinger, e&a-Produzent Erich Schindlecker und der Linzer „Universum“-Filmer Erich Pröll.
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer: „‚Universum History‘ hat die Geschichte unseres Bundeslandes außergewöhnlich authentisch umrissen“
„Oberösterreich hat bereits viele Schicksalsjahre hinter sich. Krieg und Besatzung haben unser Bundesland nachhaltig geprägt. Was sich dabei abgezeichnet hat, ist der stetige Wille zum Neuanfang – der Wille zum Neubeginn der Menschen. Ihr Mut, ihre Kraft und ihr Fleiß haben uns zum Wiederaufbau und somit zu unserem heutigen Wohlstand gebracht“, betonte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und bedankte sich herzlich beim ORF und „Universum History“, „die die Geschichte unseres Bundeslandes so außergewöhnlich authentisch umrissen haben“. „Machen wir es uns zur Aufgabe, Demokratie, Freiheit und Menschenwürde als nicht selbstverständlich hinzunehmen, denn diese Werte sind uns in der Vergangenheit nicht durch Zufall zuteil geworden“, so Stelzer.
ORF-Programmdirektorin Mag. Kathrin Zechner: „‚Unser Österreich‘ wirft erlebbaren Blick auf Geschichte“
„Wenn unser Publikum durch die Erzählung der Geschichte von vier Generationen einer Familie – packend und filmisch ausgezeichnet umsetzt – einen erlebbaren Blick auf Geschichte wirft, dann werden 100 Jahre eines Bundeslandes ganz unmittelbar, dann leben und leiden wir mit. Diese Form der Beschäftigung mit der Vergangenheit und der Darstellung von Auswirkungen der Grenzziehungen auf den Einzelnen macht aus Dokumentationen filmische Unikate. Und bringt für die Seherinnen und Seher die Möglichkeit, die eigene Familiengeschichte zu reflektieren. Auch das ist Teil unseres Selbstverständnisses – ganz im Sinne von: ORF – Wir für Sie!“
ORF-Oberösterreich-Landesdirektor Mag. Kurt Rammerstorfer: „Film macht erkennbar, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“
„Der Film ist deshalb so berührend, weil er nicht nur eine bewegende Familiengeschichte über vier Generationen dokumentiert, sondern für unsere Generation, die das Glück hat, dass sie eigentlich nur den Frieden kennt, erkennbar macht, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist.“
e&a-film-Produzent Markus Pauser: „Oberösterreichs filmische Biografie zu produzieren war ehrenvolle und herausfordernde Aufgabe“
„Oberösterreichs filmische Biografie zu produzieren, war für mich gleichermaßen eine ehrenvolle wie herausfordernde Aufgabe. Ein Jahr lang erlaubte uns die Familie Kohlberger Einblick in ihre bewegte und bewegende Familiengeschichte. Durch die filmische Anwendung von Reenactment, also dem Nachstellen von tatsächlich stattgefunden historischen Ereignissen, erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer das Geschehen auf einer sehr nahen und authentischen Betrachtungsebene. Zum Teil erstmals veröffentlichtes Archivmaterial, animierte Landkarten, dokumentarische Bilder sowie Interviews öffnen uns den Blick auf die ergreifende Geschichte des Bundeslandes Oberösterreich.“
Regisseurin Sabine Derflinger: „Danke an die wunderbaren Protagonisten, die uns ihre Lebensgeschichten erzählt haben“
„Für mich als Oberösterreicherin war es wunderschön, in meinem Heimatland und im Dialekt zu drehen. Als Regisseurin steht für mich der Mensch und sein gewachsenes Umfeld im Mittelpunkt. Ohne den historischen Aspekt kann es kein bewusstes Hier und Jetzt geben. Ich möchte mich besonders bei den wunderbaren Protagonisten, die uns ihre Lebensgeschichten erzählt haben, bedanken.“
Drehbuchautor Thomas Baum: „Wenn man den Kohlbergers zuhört, kann man Geschichte hautnah miterleben“
„Wenn man den Kohlbergers aus Freistadt zuhört, kann man Geschichte hautnah miterleben. Unglaublich, wie sehr diese Familie von den wesentlichen historischen Ereignissen des Bundeslandes Oberösterreich betroffen war. Und beeindruckend, wie sie, verknüpft mit Archivmaterial und dramatischen Spielszenen, darüber erzählen: fesselnd, herzlich und bewegend.“
Tom Matzek, Projektleiter „Universum History“: „Vielfalt ist unsere Stärke“
„Vielfalt ist unsere Stärke – nicht nur in der regionalen Geschichte Österreichs, sondern auch in ihrer dokumentarischen Aufarbeitung. 9 Länder, 9 Teams. 9 filmische Handschriften. Mit Sabine Derflinger ist ein ganz besonderer Ansatz gelungen, der eine packende Familiengeschichte mit cineastischen Bildern und treffsicheren Spielszenen aufwertet.“
ORF/Roman Zach-Kiesling
„Oberösterreich – Im Bann von Krieg und Besatzung“ – am 31. Oktober um 21.05 Uhr in ORF 2
Historische ORF-Beiträge zum Thema aus der Reihe „ORF-TVthek goes school“, Reportagen von Radio Ö1 sowie ergänzende Informationen zu den Sendungen sind auf der neuen, speziell auf dieses Projekt ausgerichteten Homepage http://tv.ORF.at/unseroesterreich zu finden.
Wenn es in Österreich eine Region gibt, die zur gleichen Zeit mit zwei elementaren Grenzziehungen konfrontiert ist, dann ist es das oberösterreichische Mühlviertel kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit der Besetzung durch die Rote Armee steht plötzlich seine Zugehörigkeit zu Oberösterreich und damit auch zu Österreich infrage. Viele fürchten, nun Teil eines anderen Staates zu werden. Das war schon einmal so, nach dem Ersten Weltkrieg, als die nördlichen Landesteile des einstigen Kronlands der Donaumonarchie an die Tschechoslowakei fielen. Möglich ist dieses Szenario auch deshalb, weil das Nachkriegsösterreich unter den Besatzungsmächten aufgeteilt ist. Diese Zonengrenzen sind in Oberösterreich besonders bedeutsam, hier grenzt die amerikanische an die sowjetische Zone – die westliche Welt an den Kommunismus. Das Mühlviertel als Teil der Sowjetzone ist damit im Brennpunkt der Weltpolitik – mitten im Kalten Krieg – und bedroht von der dauerhaften Okkupation durch die Rote Armee. Familie Kohlberger und ihre Vorfahren im Grenzort Freistadt haben diese Ereignisse hautnah miterlebt – vom Vielvölkerstaat der Habsburgermonarchie zum Existenzkampf der Ersten Republik, vom NS-Terror zur Sowjetbesatzung, vom Grenzland am Eisernen Vorhang zur modernen Europaregion. Sabine Derflingers Film macht begreifbar, warum die karge Landschaft des Mühlviertels für die Kohlbergers seit jeher Heimat und Identität bedeutet.
Bereits um 20.15 Uhr stimmt der „Universum“-Film „Zurück zum Urwald – Nationalpark Kalkalpen“ von Michael und Rita Schlamberger auf Oberösterreich ein.