Hugo-Portisch-Lebenswerk wurde Teil des nationalen Dokumentenerbes der UNESCO
Der Bestand des „Hugo-Portisch-Lebenswerkes“ aus dem ORF-Archiv umfasst Dokumentationen und Zeitzeugen-Gespräche zur österreichischen und internationalen Zeitgeschichte, die Hugo Portisch zwischen 1969 und 2019 für den ORF produziert hat. Dieser Bestand wurde Freitag, 16. Dezember, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Haus- Hof- und Staatsarchivs neu in das nationale Dokumentenerbe-Register aufgenommen, welches Teil des UNESCO-Programms „Memory of the World“ ist. Ziel dieses Programms ist es, die Mitgliedsstaaten bei der Bewahrung und der Organisation von Dokumenten aller Art zu unterstützen.
Hugo Portisch hat unter anderem mit „Österreich l“ und „Österreich II“ in 43 Folgen eine umfassende Darstellung der österreichischen Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts im Fernsehen geschaffen. Mit diesen Dokumentationen ist es Portisch gelungen, das TV-Publikum wie nie zuvor für Zeitgeschichte zu interessieren. Pionierleistungen waren dabei die intensive Aufarbeitung und Verwendung von Archivmaterialien als Quellen und Mittel der Darstellung sowie der Einsatz von Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, womit erstmals „Geschichte von unten“ und „Oral History“ zur Vermittlung von Zeitgeschichte auf den Bildschirm kamen.
ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „Hugo Portisch bleibt nicht nur als ‚Geschichtslehrer der Nation‘ im österreichischen Gedächtnis, er war auch Vorbild und Wegbegleiter nachfolgender Journalisten-Generationen. Deshalb freue ich mich sehr, dass die TV-Dokumentationen von Hugo Portisch für den ORF in das UNESCO Memory of Austria Register aufgenommen wurden. Somit ist die Arbeit des wohl bedeutendsten Journalisten der Zweiten Republik geehrt als Dokumentation mit herausragender Bedeutung für die österreichische Geschichte.“
Herbert Hayduck, Leiter Multimediales Archiv: „Hugo Portisch hat mit seinen Fernsehdokumentationen über Jahrzehnte hinweg Meilensteine bei der Aufarbeitung der österreichischen Zeitgeschichte in audiovisueller Form gesetzt. Wir sind froh und stolz, diese Werke im ORF-Archiv dauerhaft zu sichern und weiterhin dem Publikum, aber auch künftigen Generationen von Journalist/innen und Historiker/innen zur Verfügung stellen zu können. Aufbauend auf die Arbeit und journalistische Haltung von Hugo Portisch, kann die Darstellung der österreichischen Geschichte laufend mit den jeweils modernsten Methoden bearbeitet und um neu auftauchende Quellen und Fakten erweitert werden“.