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Der ORF trauert um Mathilde Schwabeneder

ORF/Peter Meierhofer

Im Bild: Mathilde Schwabeneder.

Der ORF trauert um Mathilde Schwabeneder

Der ORF trauert um die frühere ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder, die in der Nacht auf Freitag im Alter von 69 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist. Bekanntheit erlangte Schwabeneder vor allem als langjährige Korrespondentin in Rom und Leiterin des ORF-Büros, das für die Berichterstattung aus Italien, dem Vatikan und Malta zuständig war.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Ich bin zutiefst betroffen vom Ableben von Mathilde Schwabeneder, einer besonders integren und herausragenden ORF-Journalistenlegende, die das ORF-Publikum über viele Jahre hinweg als Religionsjournalistin und Korrespondentin über die Geschehnisse in Italien, Rom und besonders aus dem Vatikan informiert hat. Sie hat dabei mit größter Kompetenz die religiösen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen analysiert und verständlich gemacht - durch sensiblen, seriösen und respektvollen Journalismus. Nicht nur in ihren Reportagen ist Mathilde Schwabeneder auf die Menschen unterschiedlichster Prägung ohne Vorurteile zugegangen; sie hat immer die Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Das ist der Kern dessen, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk tun kann und muss. Der ORF trauert um eine große Persönlichkeit, die das Korrespondentennetz maßgeblich geprägt hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt der ganzen Familie.“

Die gebürtige Welserin und ausgebildete Logopädin übersiedelte 1983 nach Rom, wo sie an der Universität „La Sapienza“ Romanistik studierte und zur „Dottoressa“ promovierte. Von 1992 bis 1995 arbeitete sie in der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan - mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit - und lernte hier Rom, Kirche und Vatikan von Grund auf kennen. Die Fast-Römerin sprach Italienisch, Spanisch, Englisch und Französisch und kam bei allen Gottesdienstübertragungen ohne Übersetzer aus. In Rom war die Vollblutjournalistin mit Schwerpunktthemen wie Menschenrechte und Islam bei allen kirchlichen Großereignissen am Mikrofon. Dabei war sie etwa als Kommentatorin bei den Begräbnisfeierlichkeiten für Johannes Paul II. - über den sie auch eine große ORF-TV-Dokumentation gestaltete - und bei der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. als Kommentatorin tätig.

Mathilde Schwabeneder war seit 1995 Mitarbeiterin des ORF. Zunächst Ö1-Redakteurin in den Bereichen Information und Religion, wechselte sie 1999 zum Fernsehen. Vom 1. Oktober 2007 bis Ende Juni 2020 arbeitete sie als Korrespondentin in Rom und Leiterin der ORF-Außenstelle, die für die Berichterstattung aus Italien, dem Vatikan und Malta zuständig war. In der TV-Hauptabteilung Religion war Schwabeneder neben ihrer Kommentatorentätigkeit als Interviewerin und Sendungsgestalterin tätig. In letzterer Funktion zeigte sie persönliche Courage, als sie mit nur einem Kameramann als Begleitung die Bürgerkriegsregion Südsudan für eine Reportage bereiste.
Schwabeneder führte große und zum Teil exklusive Interviews u. a. mit dem Dalai Lama, mit Cat Stevens alias Yusuf Islam, mit der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai und mit Richard Gere. Als fachkundige Interviewerin war Schwabeneder auch in der ORF-„Pressestunde“ zu sehen.
In memoriam Mathilde Schwabeneder zeigt ORF2 am Sonntag, dem 16. März 2025, um 10.15 Uhr ihre Dokumentation „Im Dienste des Papstes“, die „Orientierung“ bringt um 12.30 Uhr einen Nachruf.

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