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Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2020: Hauptpreis TV an Christa Hofmann, Hauptpreis Radio an Claudia Gschweitl

Drei weitere Anerkennungspreise für ORF-Journalistinnen
Erneut Auszeichnungen für Mitarbeiterinnen des ORF beim Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis: In der Kategorie Fernsehen ging der Hauptpreis TV an Christa Hofmann für ihr „WELTjournal: Syrien – das Erbe des IS“. In der Kategorie Hörfunk konnte Claudia Gschweitl für „Willkommen in Weikendorf – Szenen einer öffentlichen Erregung“ (Ö1 Hörbilder) den Hauptpreis entgegennehmen. Anerkennungspreise gingen an Helene Voglreiter für den ORF-1-„Freistunde“-Beitrag „Angegriffen und aufgelegt – Wie ein junger Mann mit Behinderung doppelt diskriminiert wurde“, Alina Sklenicka für „Posten lernen ohne Hass“ und Eva Gänsdorfer für „Wenn der Krieg Familien trennt“ – beides in „Ö1 Moment“.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Im Namen des ORF gratuliere ich allen Preisträgerinnen sehr herzlich zu dieser wertvollen Anerkennung. Gerade bei gesellschaftspolitischen, oft differenziert diskutierten Themen wie Terror, Krieg, Behinderung, Diskriminierung oder Hass im Netz haben diese Beiträge oft wertvolle Orientierung geleistet und gezeigt, wie wichtig verantwortungsvoller Qualitätsjournalismus in schwierigen Zeiten ist.“
Der Hauptpreis in der Kategorie Fernsehen geht an Christa Hofmann für ihr WELTjournal „Syrien – das Erbe des IS“ in ORF 2. „WELTjournal“-Sendungsverantwortliche Christa Hofmann konnte Anfang des Jahres als eine der wenigen internationalen Journalistinnen und Journalisten die ehemaligen IS-Gebiete in Nordsyrien besuchen. „Ihre halbstündige Reportage beeindruckt und sie überrascht: Wir sehen junge, emanzipierte Frauen, die ihre Gleichstellung im Autonomen Kurdengebiet Rojava durchgesetzt haben. Sie bestimmen den Wiederaufbau mit, sie studieren an der Universität zum Thema Feminismus und Frauenrechte, sie bereiten sich auf bewaffneten Kampf vor. Wir sehen die kurdische Frauenmiliz, die maßgeblich zum Sieg über den IS beigetragen hat, und lernen, dass die Dschihadisten vor den Kämpferinnen besondere Angst hatten: ‚Wir fürchten nicht den Tod, sondern den Tod durch eine Frau‘, sollen sie gesagt haben. Diese selbstbewussten, kämpferischen Frauen stehen in krassem Gegensatz zu den tiefverschleierten IS-Frauen, die Christa Hofmann im Gefangenenlager Al-Hol interviewt. Die Reporterin führt sehr persönlich durch die Reportage, wir lernen mit ihr die Protagonistinnen kennen und sind erstaunt, wiesehr diese Frauen die traditionell patriarchalische Gesellschaft in diesem Teil Syriens schon verändert haben“, so die Jurybegründung.
Ö1 wiederholt die „Hörbilder“ „Willkommen in Weikendorf – Szenen einer öffentlichen Erregung“ am Samstag, dem 9. Jänner 2021, um 9.05 Uhr.
 Der Hauptpreis in der Kategorie Radio ging an Claudia Gschweitl für ihr Feature „Willkommen in Weikendorf – Szenen einer öffentlichen Erregung“ in den Ö1-„Hörbildern“. Im Sommer 2019 geriet der kleine Weinviertler Ort Weikendorf landesweit und auch international in die Schlagzeilen: Eine palästinensische Flüchtlingsfamilie wollte dort ein Haus kaufen, doch der Bürgermeister verweigerte seine Zustimmung. Die Dorfbewohner starteten eine Unterschriftenaktion gegen den Zuzug der Muslime. Es folgte ein monatelanger Rechtsstreit. Das Feature ist „ein äußerst gelungenes Sittenbild der österreichischen Seele, schonungslos und nüchtern betrachtet. Gschweitl ist es gelungen, die Geschehnisse in der kleinen Gemeinde aus persönlicher Sicht zu schildern, ohne je in eigene Befindlichkeiten abzugleiten. Eine Gratwanderung, die ihr im höchsten Maße gelungen ist. Die Menschen in dem aufwühlenden Bericht sprechen für sich selbst, die Hörer und Hörerinnen können sich ihr eigenes Bild machen. Ein wunderbares Stück Radio: subtil, komplex, austariert – und nicht leicht verdaulich“, begründete die Jury die Wahl.
Der Preis, der im Sinne des Lebenswerks von Prälat Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit 20.000 Euro der höchstdotierte Journalisten-/Journalistinnenpreis Österreichs. Mit dem Preis werden herausragende journalistische Leistungen prämiert, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten fördern und sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration, Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen.