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Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreise 2021 für den ORF: Hauptpreis TV an Tiba Marchetti, Hauptpreis Radio an Ernst Weber

Sieben weitere Anerkennungspreise für ORF-Journalistinnen und -Journalisten
Erneut Auszeichnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF beim Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis: In der Kategorie Fernsehen ging der Hauptpreis an Tiba Marchetti für ihre „Am Schauplatz“-Reportage „Der letzte Wunsch“. In der Kategorie Hörfunk konnte Ernst Weber für „Bei Hausbesuchen keine Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried Janka“ (Ö1-„Hörbilder“) den Hauptpreis entgegennehmen.
Gleich sieben Anerkennungspreise gingen an ORF-Journalistinnen und -Journalisten: In der Kategorie Online an Clara Akinyosoye für „Die späte Last einer ‚Täterfamilie‘“ auf ORF.at; in der Kategorie TV an Vanessa Böttcher für ihren ORF-„Thema“-Beitrag „Zwischen den Fronten – Kinder im Asylverfahren“, an Andrea Eder für den „dokFilm: Und bist du nicht willig“ sowie an Reiner Reitsamer und Marlene Kaufmann für „Der ganz normale Rassismus“ für das ORF III-Reportagemagazin „Im Brennpunkt“; in der Kategorie Hörfunk an Johanna Hirzberger für das Ö1-„Hörbild“-Feature „Darf´s ein bisserl weniger sein? Systemerhalterinnen: Viel Arbeit, wenig Lohn“ sowie an Olivia Wimmer für „Die Mülltonne als Snackbar“ in „Ö1 Moment“.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Im Namen des ORF gratuliere ich allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich zu dieser wertvollen Anerkennung. Ob es um würdevolles Sterben, Kindesmisshandlung, psychische Last als Teil einer NS-Täterfamilie, Asyl für Kinder, Gewalt gegen Frauen, Rassismus, Lohngerechtigkeit und Lebensmittelverschwendung geht – alle nun ausgezeichneten Beiträge zeigen, wie wichtig gesellschaftlicher Diskurs besonders in schwierigen Zeiten ist, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und Verständnis für jene zu erzeugen, die normalerweise nicht im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stehen.“
Der Hauptpreis in der Kategorie Fernsehen geht an Tiba Marchetti für ihre „Am Schauplatz“-Reportage „Der letzte Wunsch“. Die ORF-Journalistin hat Menschen in ganz Österreich besucht, die sich kurz vor ihrem Tod noch einen allerletzten Wunsch erfüllen. Die Jury meinte: „Das Thema Tod und Sterben wird von gesunden Menschen gewöhnlich gut verdrängt. Auch von Journalistinnen und Journalisten. Tiba Marchetti hat sich diesem Thema gestellt. Sie hat Menschen gefunden, die in dieser Lebenssituation vor die Kamera gehen. Das ist eine journalistische Herausforderung. Mit Menschen an ihrem Lebensende Interviews zu führen, noch viel mehr. Tiba Marchetti hat beides in hervorragender Weise gemeistert. Als der ‚Schauplatz‘ geschnitten wurde, waren manche Interviewpartner schon tot. Aber sie haben in Tiba Marchettis Film gezeigt, dass das Leben bis zum letzten Atemzug lebenswert sein kann.“
Der Hauptpreis in der Kategorie Radio ging an Ernst Weber für sein Feature „Bei Hausbesuchen keine Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried Janka“ in den Ö1-„Hörbildern“. Den 1966 geborenen Walfried Janka bringt das Jugendamt als Säugling bei einer Pflegemutter unter, die wegen der Ermordung ihres eigenen Babys bereits eine Haftstrafe verbüßt hatte. Die sadistische Pflegemutter verprügelt ihre Kinder und gibt ihnen wenig zu essen. Sie fesselt Walfried in der Nacht ans Bett, damit er sich nicht heimlich aus dem Kühlschrank bedient, und sie hetzt ihren Hund auf den Buben. „Radio-Urgestein Ernst Weber ist bekannt für seine exzellenten Arbeiten für Ö1. Mit dem Hörbild ‚Bei Hausbesuchen keine Unzukömmlichkeiten. Die Akte Walfried Janka‘ ist ihm ein besonders beklemmender Wurf gelungen – ein Porträt über einen Mann, der Unerhörtes erlebt hat. Weber berichtet darüber in protokollarischem Erzählstil. Er begleitet Walfried Janka zu wichtigen Schauplätzen seines Lebens, lässt ihn ausführlich zu Wort kommen. Der Mensch Janka bleibt dabei immer Mittelpunkt der Geschichte – auch mit seinen Verfehlungen. Die schwerste: Mord“, so die Jury.
Der Preis, der im Sinne des Lebenswerks von Prälat Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit 20.000 Euro der höchstdotierte Journalisten- bzw. Journalistinnenpreis Österreichs. Mit dem Preis werden herausragende journalistische Leistungen prämiert, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten fördern und sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration, Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen.