Das ORF musikprotokoll 2024 im steirischen herbst auf Ö1
Im Rahmen des Festivals steirischer herbst findet von 3. bis 6. Oktober das ORF musikprotokoll statt, über das Mitveranstalter Ö1 ausführlich berichten wird. Fünf Ausgaben von „Sound Art: Zeit-Ton“, ein „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ live aus Graz und eine Ausgabe von „Sound Art: Kunst zum Hören“ stehen im Oktober auf dem Programm von Ö1. Weiters gastiert das ORF RSO Wien mit zwei Uraufführungen und zwei österreichischen Erstaufführungen in Graz, Ö1 sendet die Konzertaufzeichnung am 13. Oktober in „Supernova“.
Alle Informationen im Detail sind abrufbar unter musikprotokoll.ORF.at
Im Rahmen des ORF musikprotokoll spielt das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter dem Dirigat von Roland Kluttig am Samstag, den 5. Oktober (19.30 Uhr) in der Helmut-List-Halle in Graz musikalisch vielfältige Statements zum Thema Freiheit. Als österreichische Erstaufführungen sind „Jubelhemd“ der schwedischen Komponistin Lisa Streich - der Titel des Siegerstücks des letztjährigen „International Rostrum of Composers“ bezieht sich auf das Jubelhemd des österreichischen Künstlers Markus Schinwald, das mit verkehrt angenähten Ärmeln zur Jubelgeste zwingt - und „Phantasma“ des österreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch zu hören, der sich in seinem Stück auf Gustav Klimts Beethovenfries in der Wiener Secession bezieht, ein Gebäude, das für künstlerische Freiheit steht. Als Uraufführung ist „Your Network Is Unstable“ des US-Amerikaners George Lewis zu hören, ein Pionier in der Einbindung von künstlicher Intelligenz in Komposition und Improvisation, der sich in seinem Werk mit Mechanismen der Netzwerkanalyse beschäftigt. Weiters wird „Vanisxche“ der kanadischen Komponistin Nicole Lizée uraufgeführt. Lizée erhielt vom ORF musikprotokoll den Emil-Breisach-Kompositionsauftrag 2024 und lässt sich in „Vanisxche“ von den fehlerhaften Produkten künstlicher Intelligenz zu künstlerischen Freiheiten inspirieren. Ö1 sendet den Konzertmitschnitt am Sonntag, den 13. Oktober ab 19.45 Uhr in „Supernova“.
„Sound Art: Kunst zum Hören“ (23.03 Uhr) präsentiert am Donnerstag, den 3. Oktober die Radioversion von „Irl“ des Duos USER SYNDROME. 2024 wurden zum Thema „Sustain“ zum CTM Radio Lab 350 Projektvorschläge aus 58 Ländern eingereicht. Eine internationale Jury hat zwei Projekte ausgewählt: „Maps: Electronis Resonances“ von Concepción Huerta & Fe Sexta sowie „Irl“ von USER SYNDROME (Rhéa Dally und Freya Edmondes). „Irl“ entstand im Rahmen des CTM Radio Lab 2024 in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur/Klangkunst, CTM Festival, ORF musikprotokoll im steirischen herbst, Ö1 Kunstradio, tekhné und Goethe-Institut.
Der „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ (10.05 Uhr) am Samstag, den 5. Oktober wird live aus dem ESC Medien Kunst Labor in Graz gesendet. Zu Gast bei Elke Tschaikner sind mehrere Künstler:innen des Festivals: die Komponistin und Performerin Elisabeth Schimana, die ihr Langzeitprojekt „Virus“ beim ORF musikprotokoll weiterführt, die ukrainische Sängerin und Dirigentin Viktoriia Vitrenko, der Bildende Künstler Wendelin Pressl und der Komponist und Klangkünstler Christof Ressi, dessen interaktive Computerspielinstallation „game over“ in den Räumen des ESC Medien Kunst Labor zu erleben ist.
Von „game over“ bis zu „Slow music“
Fünf „Sound Art: Zeit-Ton“-Ausgaben (23.03 Uhr) widmen sich im Oktober dem musikprotokoll. Am 4.10. steht Hermann Markus Preßl, einer der eigenwilligsten Komponisten seiner Zeit, im Mittelpunkt. Anlässlich seines 30. Todestages werfen Studierende der Kunstuniversität Graz im Rahmen des diesjährigen ORF musikprotokoll einen zeitgenössischen Blick auf sein Werk. Im Vorfeld wird der Komponist in diesem „Zeit-Ton Porträt“ ein wenig näher vorgestellt. Nicht per Mausklick oder Joystick, sondern mit ihrer Klarinette bewegen Susanna Gartmayer und Szilard Benes in „game over“ von Christof Ressi einen Avatar durch eine Computerspiellandschaft. Computerspiel und Komposition, Improvisation und Gaming verbindet der österreichische Komponist und Softwareentwickler in diesem Live-Setting. Der Mitschnitt der Performance ist am 8.10. zu hören.
„Namkhay Rtsima“ von Ruhail Qaisar wird am 11.10. in „Sound Art: Zeit -Ton“ vorgestellt. Der Künstler und Musiker beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den „unheimlichen Schwärmen des menschlichen Unterbewusstseins“ und verarbeitet dabei „klangliche Gesten“ aus seiner Heimat Ladakh, einer Region im nordindischen Himalaja, die von tiefer Religiosität ebenso geprägt ist wie von Klimawandel und Massentourismus. Das Ensemble PHACE präsentiert drei Uraufführungen von Alessandro Baticcis, Grzegorz Pieniek, Nava Hemyari und ein Werk der kanadischen Komponistin Annesley Black. Der Konzertmitschnitt ist am 14.10. zu hören.
Die Aufzeichnung von „Slow music“ ist am 18.10. zu hören: Der SHAPE+ Artist Daniel Szwed (drums, electronics) hat im Rahmen einer SHAPE+ Artist Residency gemeinsam mit Christina Ruf ( electric cello, electronics) und Erik Emil Eskildsen (touch guitar, electronics) vorab festgelegten Strukturen folgend Freiräume geschaffen. Im Zentrum des gemeinsamen musikalischen Prozesses stand dabei die Vorgabe, extrem langsam zu spielen.