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Johannes Silberschneider

ORF/Hubert Mican

Johannes Silberschneider

Johanes Silberschneider von ORF-Hörspiel-Jury zum „Schauspieler des Jahres 2019“ gewählt

Johannes Silberschneider wurde von der ORF-Hörspiel-Jury zum „Schauspieler des Jahres 2019“ gekürt - für herausragende Leistungen im Hörspieljahr 2019. Die Ehrung wird im Rahmen der von Ö1 live übertragenen „Ö1 Hörspiel-Gala“ am 28. Februar ab 19.00 im Wiener ORF-RadioKulturhaus stattfinden.
Seit 1997 wählt eine Fachjury aus ORF-Hörspielregisseurinnen und -regisseuren die Schauspielerin oder den Schauspieler des Jahres. Diesmal fiel die Wahl auf Johannes Silberschneider für seine prägende Mitwirkung in vier Hörspielneuproduktionen des Jahres 2019, insbesondere für seine eindrückliche Interpretation von Josef Winklers „Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe“. „Johannes Silberschneider verleiht Josefs Winklers autobiographischem Text eine berührende Unmittelbarkeit, durch die persönliche Erfahrung und zeitgeschichtliche Relevanz des Erlebten glaubhaft vermittelt werden“, so die Jury-Begründung. Weiters hat Silberschneider an dem Hörspiel „Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig. Joseph Roth“ von Helmut Peschina, an „Die Bergung der Landschaft“ von Magdalena Schrefel und an der ersten Podcast-Fiction-Serie von Ö1 und FM4, „Fake News Blues“, mitgewirkt. Die ORF-Hörspiel-Jury würdigt Johannes Silberschneider als „emphatischen, kreativen und energetischen Schauspieler“, der mit „genauen Vorstellungen und persönlichem Eigensinn seine Figuren entwickelt. Die Individualität, die dadurch auf seine Figuren übergeht, zeichnet seine Arbeit im Hörspielstudio und auf der Bühne aus. Er versteht Sprache als Medium der Dichtung, Texte sind für ihn ‚Sprachpartituren‘, Musik, die man zu ‚singen‘ hat.“
Für Hörspielschaffende ist die Zusammenarbeit mit Johannes Silberschneider „erfreulich, vergnüglich und bereichernd. Seine Art zu denken, seine Erfahrungen und seine Werthaltungen sind beeindruckend und inspirierend.“ Die Ehrung des „Schauspielers des Jahres 2019“ wird einer der Höhepunkte der „Ö1 Hörspiel-Gala“ am 28. Februar im RadioKulturhaus sein.

Zur Person

Johannes Silberschneider wurde 1958 im steirischen Mautern geboren und studierte Schauspiel am Max Reinhardt Seminar. Sein erstes Theaterengagement führte ihn an das Schauspielhaus Zürich, es folgten Engagements an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Er arbeitete mit Regisseuren wie Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Dieter Giesing, August Everding, Peter Zadek und Ruth Drexel. 2011 verkörperte er am Schauspielhaus Graz in der Uraufführung von „Geister in Princeton“, dem ersten Theaterstück aus der Feder Daniel Kehlmanns, den österreichischen Mathematiker Kurt Gödel. 2013 bis 2016 stand er als „Armer Nachbar“ in der Jedermann-Inszenierung von Julian Crouch und Brian Mertens, 2017 und 2018 als „Glaube“ in der Regie von Michael Sturminger bei den Salzburger Festspielen am Domplatz auf der Bühne. Silberschneider ist seit 2018/19 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt, nach Turrinis „Josef und Maria“ ist er dort zurzeit in Franz Werfels „Jacobowsky und der Oberst“ zu sehen. Seine Film- und Fernsehkarriere begann Silberschneider 1981 mit Axel Cortis Fernsehfilm „An uns glaubt Gott nicht mehr“, dem ersten Teil der TV-Trilogie „Wohin und zurück“, in dem er an der Seite von Armin Mueller-Stahl und Fritz Muliar spielte. Es folgten über 60 weitere Fernsehrollen. An der Seite von Ben Kingsley drehte Johannes Silberschneider den mit einem Emmy-Award ausgezeichneten Fernsehzweiteiler „Anne Frank – The Whole Story“ (2001). Seit den 1990er-Jahren ist Johannes Silberschneider in zahlreichen internationalen Kinofilmen präsent. Unter der Regie von Herbert Achternbusch drehte er etwa „Niemandsland“ (1991), im preisgekrönten Film „Charms Zwischenfälle“ (1996) von Michael Kreihsl übernahm er die Hauptrolle. Es folgten u. a. „Das Schloss“ (1997, Michael Haneke), „Silentium“ (2004, Wolfgang Murnberger) oder „Das Mädchen deiner Träume“ (1998, Fernando Trueba), wo er als Joseph Goebbels an der Seite von Penelope Cruz zu sehen war. Zudem wirkte Silberschneider in Virgil Widrichs Kurzfilm „Copy Shop“ mit, der 2002 für den Oscar nominiert wurde. Er war Gustav Mahler in „Mahler auf der Couch“ von Percy und Felix Adlon (2009) und Hans Moser in „Jud Süß“ von Oskar Roehler (2009), spielte in „Bad Fucking“ (2013, Harald Sicheritz) oder in „Das ewige Leben“ (2014, Wolfgang Murnberger) ebenso wie in populären TV-Serien wie „Vier Frauen und ein Todesfall“ und „Großstadtrevier“ aber auch in historischen Produktionen wie „Maximilian I – Der Brautzug der Macht“ (2017). 2012 erhielt Johannes Silberschneider den Großen Diagonale-Schauspielpreis und 2014 den Großen Josef Krainer-Preis.

Auszeichnung am 28. Februar

Am 28. Februar wird Johannes Silberschneider als „Schauspieler des Jahres 2019“ im RadioKulturhaus geehrt und folgt damit bisher Ausgezeichneten wie Rudolf Wessely, Michou Friesz, Martin Schwab, Bibiana Zeller, Peter Simonischek, Peter Matic, Andrea Clausen, Erwin Steinhauer, Chris Pichler, Elisabeth Orth, Cornelius Obonya, Gerti Drassl, Joachim Bißmeier, Markus Hering, Petra Morzé, Markus Meyer, Karl Markovics, Vera Borek und Sylvie Rohrer.
Die Preisverleihung der „Ö1 Hörspiel-Gala“ wird von Doris Glaser und Andreas Jungwirth moderiert. Es werden an diesem Abend der Hörspiel-Kritikerpreis vergeben, mit dem Literatur- und Kulturkritiker/innen von „Presse“, „Standard“, „Salzburger Nachrichten“, „Falter“ und „Kleine Zeitung“ das ihrer Meinung nach künstlerisch ansprechendste und anspruchsvollste Original-Hörspiel des Jahres 2019 auszeichnen, und die Sieger des in Kooperation mit der schule für dichtung ausgeschriebenen Ö1 Kurzhörspielwettbewerbs „Track 5‘“ vorgestellt. Das musikalische Rahmenprogramm gestalten die Musiker und FM4-Redakteure Hannes Duscher und Roland Gratzer, die gemeinsam mit Johannes Silberschneider bei der Ö1/FM4-Hörspielproduktion „Fake News Blues“ mitgewirkt haben. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Bekanntgabe des „Hörspiels des Jahres 2019“, das vom Ö1-Publikum gewählt wurde.
Die „Ö1 Hörspiel-Gala“ am Freitag, den 28. Februar im Wiener ORF-RadioKulturhaus beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Zählkarten sind im RadioKulturhaus ab 18.00 Uhr erhältlich. Ö1 überträgt ab 19.05 Uhr live, dann ist auch der Video-Livestream unter radiokulturhaus.ORF.at aktiv. Nähere Hörspiel-Informationen sind abrufbar unter oe1.ORF.at/hoerspiel.
 Zeitgleich zur „Ö1 Hörspiel-Gala“ findet im Literaturhaus Salzburg die „Ö1 Hörspiel-Nacht“ statt, bei der drei Produktionen auf dem Programm stehen: Ingeborg Bachmanns erstes Hörspiel „Ein Geschäft mit Träumen“, Ruth Johanna Benraths Hörspieldialog mit Elfriede Gerstl „GEH DICHT DICHTIG!“ und „KÄFERSUCHT“ von Sophie Reyer. Die Sieger des „Hörspiel-Kritikerpreises“ und des „Hörspiels des Jahres“ werden in Salzburg und Wien gleichzeitig bekannt gegeben.

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