ORF in memoriam Michael Horowitz
Der österreichische Journalist, Schriftsteller, Verleger und Fotograf Michael Horowitz ist am Freitag, dem 12. April 2024, im 74. Lebensjahr nach kurzer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie in Wien verstorben.
Der ORF würdigt Michael Horowitz und sein vielfältiges Schaffen mit Beiträgen in „Studio 2“, „Guten Morgen Österreich“ und in seiner aktuellen Berichterstattung. Am Samstag, dem 13. April, zeigen die „Seitenblicke“ um 20.05 Uhr in ORF 2 einen Nachruf, der ebenfalls am Sonntag, dem 14. April, um 13.15 Uhr, gefolgt von der Sendung „In Memoriam Michael Horowitz – Über Gott und die Welt“ (13.25 Uhr), auf dem Programm steht. Außerdem wiederholt ORF 2 am Sonntag, dem 14. April, um 0.00 Uhr, eine „Stöckl“-Ausgabe vom Juni 2023, in der Horowitz gemeinsam mit Pastorin Mira Ungewitter anlässlich der Buchveröffentlichung von „Über Gott und die Welt“ zu Gast bei Barbara Stöckl war. Der „kulturMontag“ blickt am 15. April zurück auf das spannende und umfassende Lebenswerk von Michael Horowitz.
Auf religion.ORF.at steht die Sendung „Vom Glauben und vom Zweifeln“ – ein Gespräch von Johannes Kaup mit Michael Horowitz und Pastorin Mira Ungewitter, das im Juni 2023 in der Ö1-Sendung „Logos – Glauben und Zweifeln“ gesendet wurde, zum Nachhören zur Verfügung. Die Ö1-Religionssendung „Lebenskunst“ sendet am Sonntag, dem 21. April ab 7.05 Uhr in Ö1 eine gekürzte Version des Gesprächs.
Michael Horowitz hat seine Karriere als Fotograf begonnen. Er verstand es, die Essenz seiner Motive mit der Kamera in einzigartigen Menschenbildern festzuhalten und seine Fotografien gelten zurecht als „Seelendokumente seiner Zeit“. Sein fotografisches Werk wurde unter anderem 2020 mit einer Einzelausstellung in der Albertina gewürdigt. Seiner unbändigen Kreativität verlieh er auch als Schriftsteller Ausdruck. Sein erstes Buch – eine Biografie über Heimito von Doderer – erschien 1983. Es folgten mehr als 30 weitere Werke, zuletzt das viel beachtete „Über Gott und die Welt“ und „Wiener Originale – prägende Persönlichkeiten einer Stadt“. Angetrieben durch seine Neugier auf Menschen stellte Michael Horowitz in seinen Werken und in seinem Tun immer das Verbindende in den Fokus. Zentrales Thema seiner Betrachtungen war auch die Beziehung zu seiner Heimatstadt Wien.
„Als Journalist“, so würdigte ihn einmal Hugo Portisch, „hat Michael Horowitz ganz wesentlich zur politischen Aufklärung und zur Festigung des Geschichtsbewusstseins in Österreich beigetragen.“ Das selbstgegründete KURIER-Magazin „freizeit“ prägte Michael Horowitz 25 Jahre lang als Chefredakteur. 2000 gründete er darüber hinaus den Gourmet-Guide „Tafelspitz“. Auch als Filmschaffender machte er sich einen Namen. Er schrieb unter anderem Dokumentationen für den ORF und sein Drehbuch für den Film „Caracas“ wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 1989 mit dem „Prix de la Jeunesse“ prämiert.
Sein Theaterstück „Heißhunger“ wurde im Wiener Rabenhoftheater aufgeführt. Wien und dem Wienerischen war der leidenschaftliche Vienna-Anhänger Michael Horowitz immer besonders verbunden. Mit Willi Resetarits sang er auf der Bühne des Radiokulturhauses Wienerlieder und trat danach mit seiner Jazzband „Die Herzensbrecher“ im In- und Ausland auf. Gemeinsam mit Heinz Marecek und auch Petra Morzé hielt Horowitz Lesungen über „Wienerisches“ von Peter Altenberg, Josef Weinheber und Arthur Schnitzler ab.
Der Schriftsteller, Journalist, Fotograf und Filmemacher erhielt mehrere österreichische Auszeichnungen, darunter das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold sowie das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Michael Horowitz war verheiratet und Vater zweier Töchter.