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„Held/innen der Straße 2020“ mit Ö3-Verkehrsawards ausgezeichnet

Der „Ö3ver des Jahres“ kommt aus Neusiedl am See - Auszeichnungen in sechs Kategorien vergeben
Zivilcourage, Tunnelbrand oder eine Rettungsaktion bei Lawinengefahr: Für den außergewöhnlichen Einsatz im Straßenverkehr prämieren Hitradio Ö3, das Bundesministerium für Inneres und das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie all jene mit dem Ö3-Verkehrsaward, die tagtäglich einen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Österreich leisten. Der Ö3-Verkehrsaward geht in insgesamt sechs Kategorien an die „Held/innen der Straße“: Ö3ver des Jahres, Polizei, Rettung, Feuerwehr, Straßenmeisterei und Öffentlicher Verkehr.
Hubertus Kimmel aus Neusiedl am See wurde als Preisträger in der Kategorie „Ö3ver des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Weiters geht der Ö3-Verkehrsaward an die Autobahnpolizeiinspektion Trieben („Polizei“), die MA68 Berufsfeuerwehr Wien („Feuerwehr“), Bergrettung Lesachtal („Rettung“), das ASFINAG Tunnelmanagement („Straßenmeisterei“) und die ARGE ÖVV - Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften OG („Öffentlicher Verkehr“). Die Ö3-Verkehrsawards wurden heuer von Ö3-Senderchef Georg Spatt, der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Leonore Gewessler und dem Bundesminister für Inneres Karl Nehammer digital vergeben.

Der „Ö3-Verkehrsaward“ – die Preisträger/innen

Kategorie „Ö3ver des Jahres“
Preisträger: DI Hubertus Kimmel
Hubertus Kimmel aus Neusiedl am See ist als Forstwirt jährlich 60.000 Kilometer mit dem Auto kreuz und quer durch Österreich unterwegs. Dabei ist er schon viele Male Zeuge von Verkehrsunfällen geworden. Als er Anfang der 1990er-Jahre selbst Opfer eines schweren Motorradunfalls wird und ihm als Schwerverletzten niemand Erste Hilfe leistet, schwört er, als möglicher Ersthelfer niemals ein Unfallopfer im Stich lassen zu wollen. Hubertus Kimmel macht eine umfassende Sanitäter-Ausbildung und erwirbt einen großen Notfall-Sanitätskoffer, den er seitdem immer im Auto mitführt. Mehr als zwanzig Mal ist er mittlerweile als rettender Engel bei Verkehrsunfällen oder anderen Notfällen aufgetreten und hat dabei mehrfach Leben retten können. So hat er zwei junge Männer in letzter Sekunde aus einem brennenden Auto befreit und vielen anderen wichtige Erste Hilfe geleistet. Als Ö3ver informiert er zudem regelmäßig die Ö3-Verkehrsredaktion über gefährliche Situationen. Für sein vorbildliches Handeln erhält der „Held der Zivilcourage“ Diplomingenieur Hubertus Kimmel den Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Ö3ver des Jahres“.
Kategorie „Polizei“
Preisträger: Autobahnpolizeiinspektion Trieben
Am Nachmittag des 22. Dezember 2020, zwei Tage vor Weihnachten, herrscht Alarmstimmung bei der Autobahnpolizei Trieben und in der Ö3-Verkehrsredaktion. Ein Geisterfahrer rast mit 120 km/h bei schlechter Sicht in der Obersteiermark auf der A9, der Pyhrnautobahn, auf der falschen Richtungsfahrbahn von der Mautstelle Bosruck Richtung Trieben. Im Sekundentakt melden schockierte Ö3ver/innen der Verkehrsredaktion waghalsige Ausweichmanöver. Erste Unfallmeldungen treffen ein. Eine Streife der Autobahnpolizei befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf der A9 bei Trieben und fährt dem Geisterfahrer mit Blaulicht und Folgetonhorn entgegen. Zwischen Trieben und Rottenmann treffen die Beamten auf den Geisterfahrer, der nach seiner 17 Kilometer langen Fahrt glücklicherweise auf die Polizei reagiert, langsamer wird, sich zum Fahrbahnrand drängen lässt und schließlich seine Fahrt stoppt. Bei der Einvernahme des Falschfahrers stellt sich heraus, dass der ältere, nicht alkoholisierte Mann geistig verwirrt war. Glücklicherweise wird bei den Unfällen, die der Geisterfahrer verursacht hat, niemand verletzt. Dutzende andere Lenker/innen kommen mit dem Schrecken davon. Für ihren außergewöhnlichen und lebensgefährlichen Einsatz zur Ermöglichung dieses „Weihnachtswunders“ erhält die Autobahnpolizei Trieben den Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Polizei“.
Kategorie „Feuerwehr“
Preisträger: MA68 Berufsfeuerwehr Wien
Am 1. September 2020 herrscht Alarmstufe zwei bei der Berufsfeuerwehr Wien. Die Ladung eines Tankwagens – ein flüssiger Rohstoff zur Waschmittelherstellung – hat sich auf einem Firmengelände nahe der Erdberger Lände von den üblichen 50 Grad Transporttemperatur auf mehr als 100 Grad gefährlich erhitzt. Die Einsatzkräfte gehen von Explosionsgefahr aus. Wegen austretender Dämpfe steht auch die Evakuierung des gesamten Firmengeländes und der umliegenden Häuser im Raum. 25 Feuerwehrautos und hundert Einsatzkräfte sind im Einsatz. Mit mehreren Wasserwerfern wird der Tankwagen mit Spritzwasser herabgekühlt, ehe Entwarnung gegeben werden kann. Unfälle mit Gefahrguttransportern sind zwar selten, zählen jedoch zu den schwierigsten Einsätzen für die Feuerwehr, da die Gefahren oft schwer einschätzbar sind. Für den perfekt koordinierten Einsatz erhält die Berufsfeuerwehr Wien den Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Feuerwehr“.
Kategorie „Rettung“
Preisträger: Bergrettung Lesachtal
Am 7. Dezember 2020 versinkt Oberkärnten im Schnee, es gilt Lawinenwarnstufe fünf. Im freien Gelände herrscht akute Lebensgefahr, Lawinen können jederzeit ohne Fremdeinwirkung abgehen. Viele Straßen, u. a. die B111 durchs Lesachtal, sind auf Anordnung der Lawinenkommission auch unter Mitwirkung der Bergrettung gesperrt. An diesem Tag erreicht die Bergrettung Lesachtal aus Maria Luggau ein Notruf: Eine an Diabetes leidende Bewohnerin eines entlegenen Bergbauernhofs hat einen Zuckerschock erlitten, nachdem über Nacht der Strom und somit auch der Kühlschrank ausgefallen und ihre Medikamente infolge der fehlenden Kühlung nicht mehr verwendbar waren. Da aufgrund der Wetterlage der Hubschrauber nicht einsatzfähig ist, beginnt eine beispiellose Rettungsaktion, an der unter dem Kommando der Bergrettung Lesachtal auch die örtliche Feuerwehr und Straßenmeisterei, das Rote Kreuz Kötschach-Mauthen und die Firma Strasser mit privaten Räumfahrzeugen mit insgesamt rund 20 Personen beteiligt sind. Die Bergrettung muss sich teilweise händisch mit Motorsägen und Schneefräsen, teils mit schwerem Gerät bei größter Lawinengefahr durch meterhoch verschneite Lawinenkegel den Weg freibahnen. Nach eineinhalb Stunden erreichen sie die Patientin und bringen sie sicher und rechtzeitig ins Tal und ins Krankenhaus. Für den lebensgefährlichen und zugleich lebensrettenden Einsatz geht der Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Rettung“ stellvertretend für alle beteiligten Organisationen an die Bergrettung Lesachtal.
Kategorie „Straßenmeisterei“
Preisträger: ASFINAG Tunnelmanagement
Mehr als zwanzig Jahre nach dem verheerenden Brand im Tauerntunnel mit zwölf Toten herrscht am frühen Morgen des 28. November 2020 wieder Feueralarm im Tunnel. Ein Reifen eines LKW, beladen mit Desinfektionsmitteln, beginnt in der Röhre Richtung Salzburg zu brennen. Sekunden später steht der Anhänger in Vollbrand. Der Lenker kann nach vergeblichen Löschversuchen das Zugfahrzeug vom Anhänger abkoppeln und sich so in Sicherheit bringen. Warum im Gegensatz zu 1999 diesmal eine Katastrophe verhindert wird, ist auf die zahlreichen Sicherheitseinrichtungen zurückzuführen, die seitdem im Tauerntunnel wie auch in vielen anderen Tunnelanlagen in ganz Österreich installiert worden sind: eine um das zehnfache stärkere Lüftungs- und Rauchabzugsanlage, automatische Branderkennungs- und Meldesysteme, bessere Videoüberwachung, Beleuchtung und Signalisierungssysteme, Löschmöglichkeiten in Pannenbuchten, intensive Schulungen und regelmäßige Übungen der Einsatzkräfte und vor allem die gut markierte Fluchtmöglichkeit über die im Gegensatz zu 1999 vorhandene zweite Tunnelröhre. Dank des raschen Vorgehens aller Einsatzkräfte wird niemand verletzt. Noch am Nachmittag kann der Tunnel zumindest einspurig wieder freigegeben werden. Für die laufende Entwicklung und Umsetzung innovativer Tunnelsicherheitskonzepte geht der Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Straßenmeisterei“ an das ASFINAG Tunnelmanagement.
Kategorie „Öffentlicher Verkehr“
Preisträger: ARGE ÖVV - Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften OG
Informationen über Verkehrsstörungen im öffentlichen Verkehr sind ein wichtiger Bestandteil der Ö3-Verkehrsinformaton. Täglich sind hunderttausende Menschen in ganz Österreich mit Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, zu einem großen Teil auf regionalen bzw. städtischen Verbindungen. Umso wichtiger ist es für den Ö3-Verkehrsservice, zuverlässig auf Streckensperren, Umleitungen und Zug- oder Busausfälle aufmerksam gemacht zu werden, um diese Informationen rasch an die Ö3-Hörer/innen weitergeben zu können. Die Österreichischen Verkehrsverbünde haben mit dem Incident Messaging System (IMS) ein Tool entwickelt, mit dem sämtliche Störungsdaten aller regionalen und kommunalen Bus- und Bahnlinien sämtlicher Verbünde und Verkehrsbetriebe aus ganz Österreich gebündelt und über eine Schnittstelle in das Ö3-Meldungseingabesystem FLOW eingespeist werden. Durch diese Kooperation können die Ö3-Hörer/innen nun noch rascher und genauer ihre Fahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln planen. Für die Entwicklung und Bereitstellung dieses umfassenden Störungsmeldesystems ergeht der Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Öffentlicher Verkehr“ an die ARGE ÖVV – Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften OG.