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ARD, ORF, SRF vereinbaren Koproduktionen im Wert von 140 Millionen Euro

Treffen in München: Deutschsprachige Sender wollen noch enger kooperieren
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ORF und SRF aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben auf einer gemeinsamen Koproduktionstagung in München zahlreiche Programmprojekte für die Jahre 2023ff vereinbart. Das Volumen der bi- und trilateralen Koproduktionen beläuft sich auf rund 140 Millionen Euro. Die drei Rundfunkanstalten wollen in Zukunft noch intensiver genre- und länderübergreifend für das Publikum zusammenarbeiten.
Schon seit vielen Jahrzehnten gibt es zahlreiche hochwertige Produktionen, die von ARD-Anstalten, ORF und SRF gemeinsam hergestellt und in den jeweiligen Genres inhaltlich weiterentwickelt wurden, darunter Erfolgsformate wie „Verstehen Sie Spaß?“, die traditionelle „Silvester-Show“ oder „Klein gegen Groß“ im Bereich Unterhaltung sowie die „Tatort“-, „Steirer“- und „Wien“-Krimireihen als ebenso beliebte wie spannende fiktionale Premiumproduktionen. Nun soll die bestehende Zusammenarbeit auch bei Serien und Mehrteilern, den aufwändig ausgestatteten Tier- und Naturfilmen sowie Formaten im Bereich Kultur und Wissen noch ausgeweitet werden.
Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin: „Mehr Zusammenarbeit für starkes Programm für das Publikum in den deutschsprachigen Ländern! Ich freue mich sehr über die Ergebnisse unserer Koproduktionsgespräche. Die drei Anstalten verbindet nicht nur die gemeinsame Sprache, sondern auch die Herausforderungen und der Wunsch, für alle Generationen und für alle Ausspielwege herausragendes Programm anzubieten.“
Nathalie Wappler, Direktorin SRF: „Wir haben in allen drei Ländern mit ähnlichen medialen und politischen Herausforderungen zu kämpfen. Die öffentlichen Medienhäuser stehen unter Druck. Umso sinnstiftender ist es, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren, Potenziale auszuschöpfen und voneinander zu lernen. Ich freue mich sehr – es ist ein Mehrwert für uns und das Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“
Stefanie Groiss-Horowitz, Programmdirektorin ORF: „Gerade in Zeiten globaler Medienmärkte mit internationalen Playern ist es von grundlegender Bedeutung, dass wir öffentlich-rechtlichen Sender eng zusammenarbeiten. Die Koproduktionsgespräche sind ein wichtiger Schritt, um unsere Kräfte und Stärken zu bündeln und gemeinsam auf allen Ausspielwegen und für alle Zielgruppen originäres Programm anzubieten. Es freut mich sehr, dass wir unsere Kooperation damit weiterentwickeln und intensivieren konnten.“
Fiktion: Als trilaterales Serienprojekt kommt 2024 die achtteilige Coming-of-Age-Drama-Serie „School of Champions“ in Sender und Mediatheken. Weitere gemeinsame Produktionen sind die Serie „Kafka“ (ARD/ORF) und die zweite Staffel von „Tage, die es nicht gab“ (ARD-Degeto/ORF).
Bis 31. August 2023 konnten sich zudem Produktionsfirmen aus dem deutschen Sprachraum für den neuen, gemeinsamen „KINO- & TV-PREIS“ für eine Komödie über die komplexen Beziehungen zwischen Schweizer:innen, Österreicher:innen und Deutschen bewerben. Die Gewinner:innen werden im Herbst 2023 im Rahmen des Filmfests Hamburg und des Zürich Film Festivals verkündet.
Unterhaltung: Nachdem ARD, ORF und SRF anlässlich des Eurovision Song Contest im vergangenen Mai erstmals bei dem von Moderatorin Barbara Schöneberger aus Liverpool präsentierten „Countdown“ (mit Aftershow) kooperierten, ist das Format auch für 2024 für eine zeitgleiche Ausstrahlung optioniert. Fortgesetzt werden sollen zudem die in allen drei Ländern erfolgreichen Schlager-Showabende von Moderator Florian Silbereisen sowie die „Starnacht am Wörthersee“. Im Hörfunk wird der deutschsprachige Kabarett-Oscar, der Salzburger Stier, auch 2024 gemeinsam produziert und ausgestrahlt.
Kultur: Eine Kombination aus Fiktion und Wirklichkeit wird mit der dreiteiligen Mini-Serie „Echte Fälschung“ pilotiert: ein junges Studentenpaar der Kunstgeschichte verstrickt sich in der kriminellen (Halb-)Welt der Kunstszene und Fälschungen, die reale Geschichte wird im Anschluss an die Ausstrahlung der Serie in einer Dokumentation aufgearbeitet. Angedacht ist auch eine Zusammenarbeit beim vom MDR bereits erfolgreich für die ARD-Mediathek produzierten Künstler-Format „Friends of...”.
Wissen: Im Bereich Wissen kooperieren ARD (und ZDF), ORF und SRF bereits seit vielen Jahren - neben der „kulturzeit“ auch beim einzigen wochentags produzierten Wissensmagazin „nano“. Eine weitere Kooperation etwa im Kontext der neuen Doku-Reihe „ARD Wissen“ ist in Prüfung.
Dokumentationen: Das Dokumentarfilmprojekt „Die Spaltung der Welt“ (SWR/ORF) porträtiert die Nachkriegsschicksale von sechs Charakteren aus Frankreich, Deutschland, Israel und der Sowjetunion und deren Lebensweg in eine ungewisse Zukunft, geprägt von Ängsten, Sehnsüchten und Träumen (Ausstrahlung 2024). Im Segment Tier- und Naturfilm wird die Zusammenarbeit bei ca. 30 Produktionen (Federführungen WDR/NDR/BR/MDR/ORF) fortgesetzt, u. a. mit sechs weiteren Folgen der „A year on Planet Earth”- Reihe.
Gastgeber der Koproduktionstagung waren der Bayerische Rundfunk und die ARD-Programmdirektion.