ORF/Hubert Mican
Michael Sturminger inszeniert „Die Unschuldsvermutung“
Noch bis Freitag, den 16. Oktober 2020, laufen die Dreharbeiten zur neuesten – und gleichzeitig ersten Salzburger – ORF-Stadtkomödie: Im TV-Film „Die Unschuldsvermutung“ gibt „Tatort“-Kommissar Ulrich Tukur einen berühmten Dirigenten, dessen Aufführung des „Don Giovanni“ bei den Salzburger Festspielen in Turbulenzen gerät, nachdem der ebenso berühmte Regisseur nach einem Wutanfall die Festspiele verlassen hat. Dirigent Marius Atterson wiederum muss jederzeit mit Me-Too-Anschuldigungen rechnen, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Bombe platzt.
Neben Ulrich Tukur stehen für diese von ORF und SWR koproduzierte Stadtkomödie seit Mitte September u. a. auch Laura de Boer, Marie-Christine Friedrich, Daniela Golpashin, Catrin Striebeck, Michou Friesz, August Zirner, Robert Stadlober, Christine Ostermayer und Simon Schwarz vor der Kamera. Inszeniert wird der Fernsehfilm von „Jedermann“-Regisseur Michael Sturminger, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet.
Zu sehen ist „Die Unschuldsvermutung“ voraussichtlich 2021 in ORF 1.
Ulrich Tukur: „Eine Figur mit einem kleinen Abgrund“
Ulrich Tukur über seine Rolle: „Marius Atterson ist ein weltbekannter Dirigent, ein Alphamännchen, der hier ,Don Giovanni‘ dirigiert und selbst ein Don Juan, ein Frauenheld, ist. Er ist ein Mensch mit sehr viel Charme, der es aber mitunter übertreibt und dafür die Rechnung bekommt. Atterson glaubt, er ist einer der Allergrößten, und muss dann leidvoll erfahren, dass er eben doch nicht der Allergrößte ist. Eine Figur mit einem kleinen Abgrund.“ Und Tukur weiter über die Dreharbeiten in Corona-Zeiten: „Es ist natürlich nicht so luftig, frei und normal, wie es früher war, und ein bisschen anstrengend. Aber wenn das jetzt nicht schlimmer wird, kommen wir gut über die Runden.“
Drehbuchautor und Regisseur Michael Sturminger: „Eine neue Routine“
„Die Geschichte ist vielleicht auch die Geschichte einer Zeitenwende, die zeigen soll, dass irgendwann auch in der obersten Hochkultur mächtige Männer auf diese Macht verzichten müssen. Und Ulrich kann diese mächtigen Männer gut repräsentieren, weil wir ihn alle kennen aus 30 Jahren Film-, Fernseh- und Theatergeschichte. Er hat in der allgemeinen Erinnerung einen Status und eine Aura, die diese Macht und Geschichte glaubwürdig repräsentieren können.“
Sturminger über die Verortung der neuen Stadtkomödie in Salzburg: „,Die Unschuldsvermutung‘ spielt in Salzburg, weil sich hier jedes Jahr im Sommer sozusagen die Weltspitze der Oper ein Stelldichein gibt. Und dadurch, dass wir sowohl im Hotel Sacher als auch im Festspielhaus an den Original-Schauplätzen der Salzburger Festspiele drehen dürfen, haben wir die Möglichkeit, die Welt dieser Spitzenmusiker zu porträtieren.“
Und abschließend zu den Dreharbeiten mit Corona-Bestimmungen: „Da ich im Theater schon eine Produktion hinter mir habe und den ,Jedermann‘ bei den Salzburger Festspielen, war es überhaupt keine Umstellung mehr. Wir sind es gewohnt, mit diesen Sicherheitskonzepten umzugehen, haben eine neue Routine, kommen damit gut klar und haben künstlerisch keinerlei Einschränkungen.“
„Die Unschuldsvermutung“ ist eine Produktion der Superfilm im Auftrag von ORF und SWR, gefördert vom Land Salzburg.