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„Jazz macht glücklich“: der „Ö1 Jazztag“ am 30. April

Am Montag, den 30 April – dem International Jazz Day – findet der „Ö1 Jazztag“ statt. Ein Tag als Momentaufnahme einer Musik, die in ihrer Stilvielfalt mittlerweile schwer zu fassen ist. Vom „Radiokolleg“ über eine Liveübertragung aus dem Wiener „Porgy & Bess“ bis zur „Jazznacht“ mit Adele Neuhauser - insgesamt stehen 14 Sendungen ganz im Zeichen des Jazz mit all seinen Facetten.
Das Programm im Detail ist abrufbar unter http://oe1.ORF.at/jazztag.
Zum siebten International Jazz Day der UNESCO am 30. April stellt Ö1 diese vielgesichtige Musik einen Tag aufs Podest. Beginnend in der Ö1-„Klassiknacht“ (1.03 Uhr). gibt es weitere Jazzbezüge dann auch in „Guten Morgen Österreich“ (5.03 Uhr), „Leporello“ (7.52 Uhr), im „Pasticcio“ (8.20 Uhr) sowie in „Des Cis“ (11.30 Uhr) und den „Spielräumen“ (17.30 Uhr).
Unter dem Titel „Das Klavier im Hintergrund“ beschäftigt sich das „Radiokolleg“ mit Begleitmusik in Bar, Café und Kino – am Montag, den 30. April und am Mittwoch, den 2. und Donnerstag, den 3. Mai jeweils um 9.45 Uhr. Christa Nebenführ hat sich mit der Tradition der Klavierbegleitung in Kaffeehäusern und Bars beschäftigt und dazu Harrys New York Bar in Paris, den Froschkönig in Berlin und mehrere Lokale in Wien aufgesucht, in denen Klaviermusik geboten wird. Sie erörtert in der Sendereihe Geschichte und Besonderheit dieser Unterhaltungsform und lässt sich von Gästen ihren Eindruck und von Lokalbetreibern ihre Motive beschreiben. Nicht zuletzt erzählen Pianist/innen selbst über ihren Werdegang und die Leidenschaft für diese Kunstform.
Ab 10.05 Uhr setzt sich „Anklang“ unter dem Titel „Mehr als Synkopen“ mit Jazz als Möglichkeit, frei zu komponieren auseinander. Wenn Komponisten der europäischen Tradition in den 1920er Jahren Elemente des „Jazz“ - was immer die Einzelnen darunter verstanden haben - anwendeten, dann war das fast immer ein Zeichen der Aufmüpfigkeit oder zumindest ein ironisches Augenzwinkern hinsichtlich neuer strenger Theorien und Moden. Skandale ließen sich nicht vermeiden und sollten es auch gar nicht.
Er kennt sich aus - beim Improvisieren, Querdenken, Philosophieren, Musizieren: Wer wäre besser geeignet als Helge Schneider, um über die Geheimnisse, Besonderheiten und Merkwürdigkeiten des Jazz aufzuklären? Schneider ist ja so etwas wie ein Gesamtkunstwerk. Als Musiker, Komiker, Schauspieler, Regisseur, Buchautor und bildender Künstler begeistert er unzählige Fans mit seinem schrulligen Humor. Jazz ist seine frühe Liebe, mit Jazz hat er viele Jahre lang sein Geld verdient und über Jazz und seine ganz unterschiedlichen Stile, Formen und deren Besonderheiten spricht er in den „Radiogeschichten“ (11.05 Uhr), denn, so Schneider, „Jazz macht glücklich“.
In „Punkt eins“ ist ab 13.00 Uhr der Musiker und Komponist Paul Gulda bei Rainer Rosenberg zu Gast. Er spricht u. a. über die schwierige Übung, als klassischer Musiker Jazz zu spielen, was Freiheit beim Musizieren heißt und was bedeutet es, sich an Jazz-Klassikern abzuarbeiten, wenn man einen Superstar als Vater hat, der sich zeitlebens bemüht hat, für sich und das Publikum neue Felder der Musik zu eröffnen.
„Folia zwischen Barock und Jazz“ heißt es im „Ö1 Konzert“ ab 14.05 Uhr. Der Begriff Folia bezeichnet sowohl eine musikalische Variationstechnik als auch Tänze und Lieder des 16. Jahrhunderts spanischer und portugiesischer Herkunft. Das „WoodAirQuartet“ mit Anna Lang (Violoncello), Alois Eberl (Akkordeon, Posaune), Walter Singer (Bass) und Robert Kainar (Perkussion) transportierte bei seinem Konzert im ORF RadioKulturhaus im Jahr 2016 die Folia ins 21. Jahrhundert, brachte die original barocke Klangwelt der Iberischen Halbinsel in lebendigen Dialog mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz.
„On stage“ sendet ab 19.30 Uhr in einer XL-Ausgabe live aus einem der arriviertesten Jazzclubs Europas, dem „Porgy & Bess“ in Wien. Auf dem Programm stehen zwei hochkarätige Konzerte: Zum einen ist mit dem famosen Trio „Interzone“ eine der jungen österreichischen Bands der Stunde zu erleben, angeführt vom 28-jährigen, virtuosen Trompeter Mario Rom. Zum anderen wartet ein rarer Solo-Auftritt von Irène Schweizer, der Grande Dame des europäischen Jazz: Ausgehend vom freien Jazz der 1960er Jahre, entwickelte die inzwischen 76-jährige, in Zürich lebende Pianistin seither einen unverkennbaren Personalstil von sinnlicher Plastizität. Stets spontan, ohne Vorlage musizierend, hallen aus ihrer Musik Blues und Ragtime ebenso wider wie die sperrigen Dissonanzen Thelonious Monks und der souljazzige Township-Jazz Abdullah Ibrahims.
„Zeit-Ton“ (23.03 Uhr) bringt Ausschnitte aus neuer, klassischer Kammermusik von Mathias Rüegg und fragt nach den Entstehungsgeschichten, Auftraggebern und Ideen der Kompositionen. Rüeggs Ansichten zur Musik fangen zwar beim Jazz an, gehen jedoch weit über den Rahmen eines Konzertraums hinaus: Er, der das Musikleben Österreichs mit der Orchestergründung des „Vienna Art Orchestra“ geprägt hat, kommentiert die Musikszene heute.
„Tatort Jazz“ heißt dann zum Abschluss es ab 0.05 Uhr in der „Österreich 1 Jazznacht“. Zu Gast im Studio ist Adele Neuhauser, der die Liebe zum Jazz von ihrem Vater mitgegeben wurde. Als Kommissarin Bibi Fellner löst sie im ORF-„Tatort“ an der Seite von Harald Krassnitzer auf eigene Weise verzwickte Fälle. Mit dem Punk-Jazz-Trio „Edi Nulz“, bestehend aus ihrem Sohn, dem Gitarristen Julian Adam Pajzs, dem Bassklarinettisten Siegmar Brecher und dem Schlagzeuger Valentin Schuster, zeigt Adele Neuhauser indessen eine andere Facette ihres Tätigkeitsspektrums. Gemeinsam wandeln die Schauspielerin und Autorin sowie die drei jungen Instrumentalisten auf den Spuren des britischen Autors Douglas Adams und seiner skurril-humorvollen Schriften. Neuhauser liest, die Musiker spielen.

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