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Film/Fernseh-Abkommen: ORF unterstützt zehn Kinofilmprojekte mit rund 2,2 Millionen Euro

Und: Adrian Goigingers ORF-kofinanziertes Drama „Märzengrund“ am 30. Mai als ORF-2-Premiere
Während der ORF-kofinanzierte Film „The Village Next to Paradise“ in der Sektion „Un Certain Regard“ bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes um einen Preis rittert, dürfen sich bereits zehn weitere Projekte quer durch die Genres über einen wesentlichen Finanzierungsbeitrag des ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens in einer Gesamthöhe von rund 2,2 Millionen Euro freuen.
Bei der 197. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut, die am Donnerstag, dem 25. April 2024, stattfand, wurden aus zahlreichen Einreichungen fünf Spielfilme, ein Animationsfilm, zwei Dokumentarfilme und zwei Innovationsprojekte – ebenfalls Dokumentarfilme – ausgewählt.
In ihrer bildgewaltigen schwarzen Komödie schickt Ulrike Ottinger „Die Blutgräfin“ auf eine aberwitzige Jagd nach dem roten Lebenssaft quer durch Wien, während im dritten Teil des Kinderanimationsfilms „Die Häschenschule“ Regisseurin Ute von Münchow-Pohl das Hasenmädchen Emmi der „Legende vom Goldenen Ei“ nachgehen lässt. In seinem Langfilmdebüt „Eklipse“ begleitet Regisseur Manuel Wetscher einen Jungen, der in den 90er Jahren seinen Vater an Aids verliert. Franz Böhm und Suli Kurban stellen in ihrem Thriller „Keep her quiet“ zwei Journalistinnen in den Mittelpunkt, die mutig dem Verschwinden der Uiguren in Nordwestchina nachgehen. Mit dem Science-Fiction-Film „Requiem for a Robot“ legt Regiseur Christoph Rainer sein Langfilmdebüt vor, und Sven Unterwaldt übernimmt die Regie von „Woodwalkers 2“. „Müssen wir alle sterben?“ fragt sich Werner Boote in seinem Dokumentarfilm angesichts apokalyptischer Szenarien und in seinem Dokumentarfilm „Auf Bewährung“ zeigt Jan Prazak den täglichen Kampf von Bewährungshelfer:innen. „Die noch unbekannten Tage“ erforscht Jola Wieczorek in ihrem Dokumentarfilm, der die Einwanderung ihrer Familie 1989 aus Polen nach Österreich behandelt, und Olga Kosanović stellt in „Noch lange kein Lipizzaner“ ausgehend von ihrem eigenen aberwitzigen Einbürgerungsfall die Frage nach Identität und dem Wir-Gedanken.
Unterdessen kann sich auch das TV-Publikum auf eine hochkarätige Kinoproduktion freuen. Adrian Goigingers ORF-kofinanziertes Drama „Märzengrund“ nach dem gleichnamigen Theaterstück von Felix Mitterer rund um einen jungen Mann, der sich gegen die Maxime der profitorientierten Gesellschaft stellt und für ein radikales Leben in Einklang mit der Natur entscheidet, feiert am Donnerstag, dem 30. Mai, um 20.15 Uhr seine ORF-2-Premiere. In dem Film sind u. a. Jakob Mader, Johannes Krisch, Gerti Drassl, Verena Altenberger, Harald Windisch und Carmen Gratl zu sehen. Für das Drehbuch zeichnen Adrian Goiginger und Felix Mitterer verantwortlich.

Die vom ORF kofinanzierten Projekte der 197. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut im Detail:

Die Blutgräfin
Spielfilm/Black Comedy
Buch und Regie: Ulrike Ottinger
Dialoge: Ulrike Ottinger in Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek
Produktion: Amour Fou
Inhalt: Die Blutgräfin und ihre Zofe eröffnen einen neuen Tanz der Vampire. Die Zuschauer:innen begleiten sie auf ihrer aberwitzigen Jagd nach dem roten Lebenssaft, der verschütteten Geschichte ihrer Ahnen und einem Buch, das ihr Vampirreich zu zerstören droht. Ihnen auf den Fersen: ihr vegetarischer Neffe, sein Psychotherapeut, zwei Vampirologen und ein Polizeiinspektor mit Assistenten.
Die Häschenschule – Legende vom Goldenen Ei
Animationsfilm/ Kinderfilm
Buch: Claudia Winter
Regie: Ute von Münchow-Pohl
Produktion: arx anima animation
Inhalt: Gerade als Hasenschülerin Emmi zur neuen Hüterin des Goldenen Eis erklärt wird, brechen Dachse in die Häschenschule ein und setzen die Hasen vor die Tür. Emmi, Max und Ferdi ziehen los, das Goldene Ei zu retten und kommen dabei einem unvorstellbaren Geheimnis auf die Spur.
Eklipse
Drama
Buch: Bernhard Jarosch und Manuel Wetscher
Regie: Manuel Wetscher
Produktion: Eutopiafilm
Inhalt: Sommer, 1990er Jahre in Tirol. Der zwölfjährige Tomy verbringt mit seinem Kumpel Chris die Ferien auf der Alm seines Onkels. Als Chris erfährt, dass Tomys Vater mit Aids im Spital liegt, zerbricht ihre innige Freundschaft. Der ahnungslose Tomy versteht die ablehnenden Reaktionen auf ihn und seine Familie nicht und kämpft dagegen an – bis mit der Sonnenfinsternis die ganze Wahrheit ans Licht kommt und sich die Grundpfeiler seines Lebens verschieben.
Keep Her Quiet
Thriller
Buch: Samuel Gheist, Suli Kurban und Franz Böhm
Regie: Franz Böhm und Suli Kurban
Produktion: Schubert Füm
Inhalt: Gülmira, eine uigurische Journalistin in Washington, D.C., riskiert alles, um das Verschwinden ihres Volkes in Nordwestchina ans Licht zu bringen. Maryam flieht aus einem brutalen Internierungslager. Nur unter enormen persönlichen Opfern kann es den beiden Frauen gelingen, die Weltöffentlichkeit zu überzeugen.
Requiem for a Robot
Science Fiction
Buch: Senad Halilbasic und Christoph Rainer
Regie: Christoph Rainer
Produktion: Samsara Film
Inhalt: In einer von Effizienzwahn dominierten Welt wird ausgerechnet der funktionslose Roboter Rob zum Retter in der Not erklärt: Denn er soll sich opfern, um seinen viel nützlicheren Bruder Doc zu retten. Aus Angst vor dem Tod flüchtet Rob bis ans Ende der Welt, in der Hoffnung, dort seinen totgesagten Erfinder aufzuspüren. Für den blechernen Helden entwickelt sich die abenteuerliche Reise jedoch zu einer Suche nach Identität, Menschlichkeit und dem Leben selbst.
Woodwalkers 2
Family Entertainment
Buch: David Sandreuter nach den Romanen von Katja Brandis
Regie: Sven Unterwaldt
Produktion: Dor Film
Inhalt: Für Gestaltwandler Carag und seine Freunde Brandon, Holly und Lou beginnt ein neues Schuljahr auf der Clearwater High. Doch zuvor muss der Rat der Woodwalker darüber beraten, ob Carags Mentor und Mäzen der Schule Andrew Milling für den Angriff auf die Menschen schuldig gesprochen wird oder nicht. Carag steckt in einem Dilemma: Er möchte Milling das Handwerk legen, doch dieser verspricht, ihn zu seiner wahren Puma-Familie zu bringen, wenn er ihn vor dem Rat deckt.
Auf Bewährung
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Jan Prazak
Produktion: berg hammer film
Inhalt: Bewährungshelfer:innen kämpfen tagtäglich für ein straffreies Leben ihrer Klientinnen und Klienten, denn Täterarbeit ist Opferschutz.
Müssen wir alle sterben?
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Werner Boote
Produktion: Lotus Film
Inhalt: Vor rund 541 Millionen Jahren entstand Leben auf unserem Planeten und dieses wurde daraufhin in fünf großen Artensterben auch wieder kräftig dezimiert. Stehen wir nun vor dem sechsten Massensterben oder ist es vielleicht längst im Gange? Wie können wir es schaffen – in einer Zeit von Kriegen, Klimastreiks, Umweltkatastrophen und einem drohenden Supergau –, uns von der individuellen Angst zu befreien und gemeinsam zu einer kollektiven Lösung zu finden?

Innovationsprojekte:

Die noch unbekannten Tage
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Jola Wieczorek
Produktion: Fahrenheit Film
Inhalt: „Meine Familie und ich sind 1989 von Polen über das Flüchtlingslager Traiskirchen nach Österreich eingewandert. ,Die noch unbekannten Tage’ verwebt Gespräche, Briefe, inszenierte Szenen, Archivmaterial und meine eigene Erzählstimme zu einem Filmessay, der nicht nur die herausfordernde Suche nach einer neuen Heimat dokumentiert, sondern auch die Natur der Erinnerung erforscht.“ (Zitat Jola Wieczorek)
Noch lange kein Lipizzaner
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Olga Kosanović
Produktion: April April
Inhalt: „Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft, sind das noch lange keine Lipizzaner“, lautet ein Kommentar in einer österreichischen Tageszeitung zu dem medial aufgegriffenen Einbürgerungsfall der Regisseurin Olga Kosanović. Abgrenzung schafft das Gefühl von Identität und Zusammenhalt: eines starken Wir-Gedankens. Was ist das für ein Gefühl und welchen gesellschaftlichen Strukturen liegt es zu Grunde? Ausgehend von persönlichen Erfahrungen untersucht dieser Film die Emotionen schürende Frage des Dazugehörens.